Mütter- und Schwangerenforum

♥♥♥Mein kleiner Emilian Alexander♥♥♥ Ende einer Schwangerschaft, Geburt und ein Leben mit dir ♥♥♥ ET 13.07.2012

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Sommerkind
9169 Beiträge
19.06.2012 09:37
Oh je, für ihn während der Ss als Frau unattraktiv zu sein ist denk ich ziemlich verletzend Aber du scheinst damit relativ gut umgehen zu können, so klingt es zumindest für mich Habt ihr denn so ausgefallene Vorlieben? Sorry wenn ich zu indiskret bin, bin einfach von Natur aus neugierig Aber wenn du nicht darauf antworten möchtest, versteh ich das natürlich und dann überlies es einfach ok?
Maria211011
4775 Beiträge
19.06.2012 10:22
Kommen wir mal zu meiner Schwangerschaft überhaupt, wie ich sie bis heute wahrnehme/wahrgenommen habe.

Ich erfuhr das ich schwanger bin ja sehr früh, also in der 4./5. Schwangerschaftswoche und ganz ehrlich, das war mit die schlimmste Zeit meiner Schwangerschaft.

Mein Freund, der doch kein Baby mehr wollte (wir wollten ja die Pille wieder nehmen) machte mich für sein großes Unglück verantwortlich, ich versaue ihm sein leben und er hat schon einen (17jährigen) Sohn, für den er zahlen müsse und um den er sich kümmerte, wenn dieser nicht gerade in München bei seiner Mutter ist.
Er wollte das Baby nicht und machte keinen Hehl daraus es mir jeden Tag zu sagen.

[color=#00AE5F]Es ging sogar soweit, dass er mich als Frau negierte, ich sei nicht die Richtige für sowas und er hat sich in mir und unserer Beziehung getäuscht, wir passen einfach nicht zusammen und ich werde es nie zu etwas bringen (ich bin 27 und Studentin, die nebenbei als Webcamgirl gejobbt hat).
Ich werde nur noch Mutter sein und das ist ihm einfach zu langweilig.
Er meinte sogar mal "Deinem Ex hast du den Gefallen einer Abtreibung getan, warum nicht auch mir?".

Ich sage euch, dass war sehr hart für mich. Tränen gab es jeden Tag für mich.


Manchmal, wenn er was getrunken hat fing er jedoch an zu schwärmen, er freue sich auf unser Kind, denn es kann nur ein wundervolles Kind werden, bei den Eltern und er liebt mich, es tut ihm Leid wie er manchmal mit mir umgeht, er weiß es ist falsch, aber er kann manchmal nicht anders, weil es alles so neu für ihn ist und er mit der Situation einfach nicht zurecht kommt.
Diese Worte gaben mir dann wieder den Halt, den ich in den nächsten Wochen und Anfeindungen von ihm brauchte.

[color=#00AE5F]Ich weiß heute echt nicht mehr wie ich das ausgehalten habe.
Der Mann den ich über alles lie
be, dessen Kind ich unter meinem Herzen trage fing an mich zu verachten, er beleidigte mich und fasste mich nicht mehr an, es gab keine bzw kaum noch Zärtlichkeiten, geschweige denn Sex.
[/color]
Ich sagte mir er brauche einfach die Zeit sich mit der Situation einfach abzufinden, er wird schon anfangen unser Kind zu lieben, wenn es soweit ist.[/color]

Eine Abtreibung kam für mich nie in Frage, immerhin habe ich bewusst die Pille abgesetzt, da werde ich mich hüten dieses Leben erst zugelassen zu haben um es dann wieder zu zerstören, außerdem wollte ich es unbedingt, ich war so glücklich schwanger zu sein und eine weitere Abtreibung kommt für mich niemals mehr in Frage, nach der ersten habe ich mir das geschworen, nie wieder werde ich mein eigen Fleisch und Blut von mir wegnehmen lassen.

Zu den Beziehungsproblemen und die Angst seine Liebe verloren zu haben kam hinzu, dass ich permanent damit rechnete mein Kind zu verlieren. Ich redete mir ein, das wäre dann die Strafe für die Abtreibung. Ich rechnete unter Ängsten damit das Kind durch eine FG zu verlieren. Ich schreibe Babytagebuch seit dem ich von meinem Sohn weiß (was ich ihm irgendwann mal schenken werde) und die ersten Seiten sind voll mit den Bitten er möge mich nicht wieder verlassen.
Ich zählte die Tage, Stunden und Minuten bis ich die 12 kritischen Wochen überstanden habe und bei jedem Frauenarztbesuch rechnete ich damit, dass sie mir sagen wird, dass sein Herzchen nicht mehr schlägt. Zwei meiner Freundinnen ist in dieser Zeit nämlich genau das passiert, sie waren schwanger (eine sogar 2 Mal hintereinander) freuten sich auf ihre Babies und haben sie verloren.
Bis heute habe ich jeden Tag Angst ihm könnt etwas passieren in meinem Bauch, er könnte sich mit der Nabelschnur erhängen (letztes Mal hat mir meine FÄ versichert das das nahezu unmöglich ist, so gut wie die Nabelschnur liegt und vorgestern lese ich zufällig etwas von einem "echten Nabelschnurknoten" an dem die Babies im Bauch auch sterben können. Zwei Frauen in meinem näheren Umkreis (keine Freundinnen) verloren ihre Kinder einen Tag vor ET und einige Tage nach ET.
Ich dreh noch durch sag ich euch und ich mache 100000000... Kreuze wenn mein Kleine endlich da ist und die Gefahren meines Bauches umgangen ist.


Na ja, zurück zu den Schwangerschaftsbeschwerden.
Ich hatte recht wenige, mir war schlecht von der 14.-16.ssw und ich hatte lange Blähungen, in den ersten paar Wochen taten meine Brüste etwas weh, aber nicht der Rede wert.


Die Schwangerschaftswehwehchen jetzt gerade halten sich etwas in Grenzen zur Zeit, leider, denn manchmal, wenn es zu ruhig ist, dann mach ich mir wie immer Sorgen um meinen Mini-Menschen. Ich hätte lieber einen Bauch-Terroristen , der mir jeden Tag mit all den erwünschten Tritten zeigt, wie gut es ihm geht. Doch ich hab einen Sohn, der sich lieber gemütlich von links nach rechts dreht und irgendwann wieder zurück, der sehr rücksichtsvoll mit Mamis Bauch umgeht und ihr ja nicht weh tut...
Ach...wenn er so einfühlsam ist, dann hat er es aber nicht von seinem Papi
Maria211011
4775 Beiträge
19.06.2012 13:12
Zitat von Sommerkind:

Oh je, für ihn während der Ss als Frau unattraktiv zu sein ist denk ich ziemlich verletzend Aber du scheinst damit relativ gut umgehen zu können, so klingt es zumindest für mich Habt ihr denn so ausgefallene Vorlieben? Sorry wenn ich zu indiskret bin, bin einfach von Natur aus neugierig Aber wenn du nicht darauf antworten möchtest, versteh ich das natürlich und dann überlies es einfach ok?


Hmmm ja, ich würde sie als ganz schön ausfallend bezeichnen, ich hab mal mit einer Freundin darüber gesprochen und sie konnte gar nichts fassen, dass es Menschen gibt, die sowas machen, ganz besonders nicht in ihrem Freundeskreis.
Also es ist jetzt nix ekliges (was ja auch Ansichtssache ist) oder so, es ist nur ne Nummer härter als andere sich das vorstellen.
Sagen wir mal so, wir mögen es unsere Sexualität auch mit anderen Männern/Menschen zu teilen...
Ich kann und mag da jetzt nicht genauer drauf eingehen, es ging mir auch nur darum zu erklären, dass wir beide zufällig die selben Fantasien hatten, nur eben noch nicht den richtigen Partner um sie auszuleben. Und da diese Fantasien so speziell sind, war das schon irgendwie ein Zufall, das wir uns gefunden haben.
Feenzauber-79
4483 Beiträge
19.06.2012 13:13
So ähnlich wie Du hab ich auch gedacht, bin ich froh, wenn das Baby da is, ende der Gefahren im Bauch etc (Ich hab mein 1. in der 36. SSW still gebären müssen nach Nabelschnurknoten)... Und die SS mit Jakob war für mich eine einzige Angst und Panik...

Aber eins verrat ich Dir: Kaum sind die Mäuse da, gehen die nächsten Ängste um.. Plötzlicher Kindstod.. Was glaubst Du, wie oft i als er no viel schlief tagsüber, geguggt hab, ob er no atmet...

Wenn er jetz abends um 6 im Bett liegt, i hör ihn zwar über s Babyphone, aber ich dackel trotzdem rauf und lausche seinem Atem...
Weil ich mir immer denke, der Herrgott hat meinen Lukas nicht bei mir gelassen, vielleicht holt er Jakob auch noch...

Darf ich Dich mal was fragen, oder evtl hab ich s auch überlesen...
Wegen der Abtreibung: Bereust Du das? Würdest Du es rückgängig machen wollen?
Ich bin diesemThema gegenüber sehr streng, hab die tAge über Abtreibung recherchiert. Die Berichte haben mich zum Kotzen (ohne Mist, ich hab mich übegeben vor lauter Heulanfällen).... gebracht.. Mein Kleiner lag schon im Bett und mein Mann war sehr sauer, dass ich mir das antue...

Ich verurteile dich nicht, finde es aber absolut blöd, dass Du das damals gemacht hast... Ich hoffe, ich hab das jetzt richtig formulieren können, ohne Dich zu beleidigen...
Maria211011
4775 Beiträge
19.06.2012 13:56
Zitat von Feenzauber-79:

So ähnlich wie Du hab ich auch gedacht, bin ich froh, wenn das Baby da is, ende der Gefahren im Bauch etc (Ich hab mein 1. in der 36. SSW still gebären müssen nach Nabelschnurknoten)... Und die SS mit Jakob war für mich eine einzige Angst und Panik...

Aber eins verrat ich Dir: Kaum sind die Mäuse da, gehen die nächsten Ängste um.. Plötzlicher Kindstod.. Was glaubst Du, wie oft i als er no viel schlief tagsüber, geguggt hab, ob er no atmet...

Wenn er jetz abends um 6 im Bett liegt, i hör ihn zwar über s Babyphone, aber ich dackel trotzdem rauf und lausche seinem Atem...
Weil ich mir immer denke, der Herrgott hat meinen Lukas nicht bei mir gelassen, vielleicht holt er Jakob auch noch...

Darf ich Dich mal was fragen, oder evtl hab ich s auch überlesen...
Wegen der Abtreibung: Bereust Du das? Würdest Du es rückgängig machen wollen?
Ich bin diesemThema gegenüber sehr streng, hab die tAge über Abtreibung recherchiert. Die Berichte haben mich zum Kotzen (ohne Mist, ich hab mich übegeben vor lauter Heulanfällen).... gebracht.. Mein Kleiner lag schon im Bett und mein Mann war sehr sauer, dass ich mir das antue...

Ich verurteile dich nicht, finde es aber absolut blöd, dass Du das damals gemacht hast... Ich hoffe, ich hab das jetzt richtig formulieren können, ohne Dich zu beleidigen...

Oh Gott, mit deinem Lukas tut mir ja Leid. Das beweist mir mal wieder, dass das gar nicht selten ist...

...jetzt brauch ich keine Angst mehr wegen ner Nabelschnur um seinen Hals haben, jetzt hab ich Angst vor einem solchen Knoten, ich dreh echt noch durch.

Zum Thema Abtreibung...

...ich verstehe deine ablehnende Haltung, aber verstehe nicht, weshalb du dich so damit befasst hast. (Deine Recherchen und Tränen darüber).
Mir wäre nie in den Sinn gekommen mich mit dem Thema auseinander zu setzen, wenn ich es nicht selbst durch gemacht hätte.

Also zuerst einmal, es war weiß Gott keine leichte Entscheidung, es war auch kein Spaziergang, es war eines der schlimmsten Erlebnisse, die ich hinter mir gelassen habe. Zu denen ich aber stehe, weil es ein teil meiner Vergangenheit und emotionalen Entwicklung ist.

Ich kenne eine Frau (eine Freundin von meinem) die fast jedes Jahr eine oder mehrere Abtreibungen hat, weil sie die Pille nicht verträgt und auch sonst keine Verhütungsmittel und ihr Ehemann verträgt wohl keine Kondome (ich halte es für billige Ausreden, denn wenn man keine Kinder mehr will, wie sie, dann kann man sich auch sterilisieren lassen).
Diese Frau sagte zu mir, ich solle aufhören zu heulen, weil es ist normal, dass man so was mal macht, sie geht danach immer nen Kaffee trinken und shoppen, dann ist die Welt wieder ok.
Solche Frauen finde ich verantwortungslos und dieses Verhalten ist verurteilungswürdig.

Ich habe aber auch Frauen kennen gelernt (vor allem hier) die mir schrieben (ich hab in anderen Foren auch schon darüber diskutiert), dass sie froh sind, nun jemand zu kennen und mit jemand reden zu können, der sie und ihre Trauer versteht, denn woimmer sie darüber sprechen wollten stießen sie entweder auf Unverständnis oder auf Abneigung und so fraßen sie ihren Kummer in sich hinein.

Nun mag man sagen können "Selbst Schuld, warum hast du das auch getan" oder "warum passt man denn nicht auf beim Verkehr", in diesen Situationen, in denen man so etwas tut, denkt man man hat keine andere Wahl, ohne sein eigenes Leben aufzugeben oder man denkt, das man dem Kind eh nichts bieten kann, so ganz allein.
Es gibt sicher immer irgendwelche Möglichkeiten ein Kind "durchzukriegen", aber ist es das, was man wollte, was man im Kopf hat, wenn man an seine zukünftigen Kinder denkt.
Die meisten Frauen, die sich dazu entschließen sind verzweifelt und haben einfach nicht damit gerechnet so schnell und überhaupt schwanger zu werden.
Ich wie gesagt, hab meine Eisprung auf den 14.Tag meines Zyklus festgelegt...dachte das würde reichen (hatte die 40€ für meine Pille nicht mehr übrig in dem Monat). Doch er war wohl am 9.Tag meines Zyklus, laut Frauenärztin. Das passiert hin und wieder.

Du fragst ob ich es bereue. Ja ich habe es lange bereut und ich denke heute noch an das erste Würmchen in meinem Bauch, ich frage mich, was es geworden wäre, wie es ausgesehen hätte, was für ein Mensch ich heute gewesen wäre, hätte ich damals anders entschieden.
Als mein Ex mir damals sagte, das die Drohungen nur leere Drohungen waren und er mich nicht allein gelassen hätte mit dem Kind, war ich doppelt so leer, als ich sowieso schon war.
2 Jahre hab ich mich selbst dafür verachtet.
Und dann lernte ich Alex kennen. Das wäre nie geschehen, wäre ich bereits Mutter gewesen.
Die Beziehung mit Peter war nie wieder so, wie ich sie mir gewünscht hätte und ich war sehr unglücklich, was ich mir nicht eingestehen wollte, ich war immer allein (weil er 6-7 Monate auf See war).

Das Kind, was ich jetzt unter meinem Herzen trage, unseren Sohn, würde es nicht geben, hätte ich mein Kind damals behalten.

Ich habe es lange bereut, aber heute denke ich, vielleicht war es besser so, verstehst du was ich meine?

Mein Leben und meine Liebe hat sich geändert und das hätte es nie getan, wenn es anders gekommen wäre.

Ich hätte nie schwanger werden dürfen, ich hätte mich nie auf diesen verdammten 14.Tag verlassen dürfen.

Ich fühle mich heute noch wie eine Verräterin, wenn ich an mein erstes Würmchen denke, aber vielleicht ist es besser so gewesen.
Ich kann dir das nicht beschreiben, ohne zu egoistisch zu klingen. Ich habe 2 Jahre lang permanent Tränen vergossen und mich mies gefühlt, weil ich mich nach diesem Kind gesehnt habe und ich es so bitter bereut habe, aber wie gesagt, nun ist alles anders.
Ich bin schwanger von einem anderen Mann, mit dem ich eine fast normale Beziehung führe, so wie ich es mir damals immer gewünscht habe.

Hab ich das jetzt einigermaßen beschreiben können????
Feenzauber-79
4483 Beiträge
19.06.2012 14:04
Das hast du sehr lieb beschrieben. Dankeschön.
Warum ich mich damit befasst habe? Ich bin gelernte Krankenschwester UND Bestattungsfachkraft und hab als Bestatterin primär für Sterneneltern gearbeitet...

Meinen Sohn damals durfte ich, weil sein Vater ein Arsch is, nicht sehen (ich bin schuld, dass er starb, weil ich in der 36. ssw noch Nachtschicht arbeitete und ein psychisch Kranker mir einen Tritt in den bauch gegeben hat, dass das Kind so erschrocken is und sich stranguliert hat)... Ich hab das Kind nie gesehen, hab keine Erinnerung, keinen Fußabdruck, kein Foto, NIX... Hab das ganze jetzt 10 Jahre total verdrängt, nicht gesprochen darüber etc... Bis mein Jetziger Mann mit seinem Kinderwunsch partout nicht aufgehört hat.. Ok. Pille abgesetzt, nix... über 1 Jahr net... Dann wurde ich misstrauisch, weil Lukas damals "ein Unfall war"... Waren im Kinderwunschzentrum, ich brauch hormone, aber irgend ein Doc hat net aufgepasst, dass die Schilddrüse auch wichtig ist, also Fehlgeburt im 1. Zyklus in der 6. SSW... Ein Monat drauf, das gleiche Spielchen wieder, Fehlgeburt in der 7. SSW.... Dann haben die Ärzte endlich das Blut mal angeschaut und im 4. Zyklus is Jakob entstanden...

Die SS mit Jakob war alles andere als einfach, weils mein Mann jedem erzählt hat mit Lukas (jeder ARzt, jede Hebi alle wussten es und sprachen mich dauernd drauf an, ich soll zum Psychologen, muss es aufarbeiten etc)... Des hab ich gemacht nach Jakobs Geburt, wäre fast in ne Depression geschliddert, Gott sei dank hat mich meine beste Freundin mal ins Gebet genommen ( ich hatte so angst, dass man mir Jakob wieder nimmer oder was weiss ich)... Ich dachte vor ein paar tagen, ich hätte Totgeburt etc endlich verarbeitet und hinter mir gelassen... Is aber nicht so.. Ich quäle mich selber, in dem ich viel über tote Kinder, seien es Fehl- oder Totgeburten, Plötzl. Kindstod oder halt letzens Abtreibungsmöglichkeiten , lese... Ich weiss nicht, warum ich das tu... So gehts mir sehr gut...

Maria211011
4775 Beiträge
19.06.2012 14:31
Zitat von Feenzauber-79:

Das hast du sehr lieb beschrieben. Dankeschön.
Warum ich mich damit befasst habe? Ich bin gelernte Krankenschwester UND Bestattungsfachkraft und hab als Bestatterin primär für Sterneneltern gearbeitet...

Meinen Sohn damals durfte ich, weil sein Vater ein Arsch is, nicht sehen (ich bin schuld, dass er starb, weil ich in der 36. ssw noch Nachtschicht arbeitete und ein psychisch Kranker mir einen Tritt in den bauch gegeben hat, dass das Kind so erschrocken is und sich stranguliert hat)... Ich hab das Kind nie gesehen, hab keine Erinnerung, keinen Fußabdruck, kein Foto, NIX... Hab das ganze jetzt 10 Jahre total verdrängt, nicht gesprochen darüber etc... Bis mein Jetziger Mann mit seinem Kinderwunsch partout nicht aufgehört hat.. Ok. Pille abgesetzt, nix... über 1 Jahr net... Dann wurde ich misstrauisch, weil Lukas damals "ein Unfall war"... Waren im Kinderwunschzentrum, ich brauch hormone, aber irgend ein Doc hat net aufgepasst, dass die Schilddrüse auch wichtig ist, also Fehlgeburt im 1. Zyklus in der 6. SSW... Ein Monat drauf, das gleiche Spielchen wieder, Fehlgeburt in der 7. SSW.... Dann haben die Ärzte endlich das Blut mal angeschaut und im 4. Zyklus is Jakob entstanden...

Die SS mit Jakob war alles andere als einfach, weils mein Mann jedem erzählt hat mit Lukas (jeder ARzt, jede Hebi alle wussten es und sprachen mich dauernd drauf an, ich soll zum Psychologen, muss es aufarbeiten etc)... Des hab ich gemacht nach Jakobs Geburt, wäre fast in ne Depression geschliddert, Gott sei dank hat mich meine beste Freundin mal ins Gebet genommen ( ich hatte so angst, dass man mir Jakob wieder nimmer oder was weiss ich)... Ich dachte vor ein paar tagen, ich hätte Totgeburt etc endlich verarbeitet und hinter mir gelassen... Is aber nicht so.. Ich quäle mich selber, in dem ich viel über tote Kinder, seien es Fehl- oder Totgeburten, Plötzl. Kindstod oder halt letzens Abtreibungsmöglichkeiten , lese... Ich weiss nicht, warum ich das tu... So gehts mir sehr gut...


Ich finde es gut, dass du dich mir gegenüber so öffnest und ich hoffe ich kann dir ein wenig "Ruhe" für deine Seele geben.
Du kannst jederzeit mit mir darüber schreiben, ob nun hier oder über PN.

Es ist wichtig, dass du so oft wie möglich, so oft es dich überkommt, darüber redest. Nur das wird dir helfen irgendwann über den Schmerz hinweg zu kommen, ihn zu überwinden, aber niemals aufzuhören an dein nicht lebendes Kind zu denken.
Das Wort "Tod" klingt so endgültig, so deprimierend, so unendlich schwerwiegend.
Ich pflege immer zu sagen "Tot ist nur wer vergessen ist". Lukas wird nie vergessen, weil du ihn immer in deinem Herzen tragen wirst, weil er dein erstes Kind ist und somit ein Teil von dir.
Du hast ihm eine Welt gebaut, in der er leben darf, nämlich eine Welt in deinem Herzen. Lass dir diese kleine Welt nicht nehmen.

Es ist meiner Meinung nach normal, dass die Trauer immer da sein wird, denn wir sind Mütter. Hätte ich etwas ähnliches wie du erlebt, ich hätte es wohl nie vergessen.
Man sagt "die Zeit heilt alle Wunden", da tut sie auch, aber sie hinterlässt auch schon mal dicke Narben.

Es tut mir auch Leid, dass du FG hattest. Irgendwie ist das Schicksal echt manchmal Arschloch.
Meine Freundin Sabrina versucht seit 6 Jahren schwanger zu werden. Kurz nachdem ich erfahren habe, dass ich es bin, testete sie auch positiv. Ich begleitete sie zum Doc zu ihrem 2.Termin bei ihm und plötzlich stand sie vor mir, in Tränen aufgelöst, weil der Embryo sich nicht entwickelt hat, sie hat es verloren, vor ein paar Wochen musste sie das Selbe nochmal durchmachen. Seit der ersten FG existiert unsere Freundschaft nicht mehr, weil ich schwanger bin und sie nicht mehr, ich verstehe sie aber vollkommen, ich war nicht anders nach meinem Abbruch, ich konnte keine Schwangeren in meiner Nähe ertragen, weil es mich zu sehr erinnert hat.

Ich wollte dir mit ihrer Geschichte nur sagen, dass Leben ist ein Biest und gibt Hoffnung, wo sie so lange ersehnt wurde, um sie brutal wieder zu nehmen.
Du bist nicht allein mit deiner Trauer, obwohl ich sagen muss, am Ende einer Schwangerschaft ein Kind zu verlieren ist unheimlich schwer zu ertragen, da man schon eine Bindung zu dem Kind hat, man hat es gefühlt, es war existent und genau deshalb finde ich es gut, dass dein Lukas in deinem Herzen weiterlebt.
Und du bist mit Sicherheit nicht Schuld, dass er nicht leben konnte.
Es ist passiert und du konntest nichts dagegen tun.

Jetzt verstehe ich warum du dich so damit befasst und warum es dich so traurig macht, dass es Menschen gibt, die das Leben in ihrem Bauch absichtlich beenden. Ich verstehe auch warum du dir all die Geschichten durchliest, denn ich bin irgendwie genauso.
Ich hab solche Angst um mein Kind, weil ich mir im Internet so viel über Totgeburten, Fehlgeburten ect, durchlese, ich hoffe immer mit dem Wissen darüber irgendetwas verhindern zu können, oder einfach nur in
Gedanken bei den Eltern zu sein, damit diese Sternenkinder auch von mir nicht vergessen werden...wie gesagt "Tot ist nur wer vergessen ist".

Ich hoffe ich bin dir jetzt nicht zu nah getreten.
Feenzauber-79
4483 Beiträge
19.06.2012 15:07
Nein, im Gegenteil!
Ich merke, dass Du verstehst, ohne blöd daher zu reden.
Als ich mir deine geschichte durchgelesen hab, dachte ich zuerst: boah, so ne blöde Kuh, lässt ihr kind abtreiben und andere wünschen sich so sehr eins.. das schreibst ihr jetz... Dann dacht ich, ich les erst weiter, so vorschnell verurteilt mag ich ja auch nicht werden...

Ich finds schön, dass wir uns "so schön vertragen"..
Dein Zwerg hat seinen ET übrigens 1 Tag nach meinem Burzeltag...
Mein Kleiner hat mich heut scho 2x zum Weinen gebracht vor Freude. Er fängt jetz an zu brabbeln und jauchzen.... Als er ganz neugeboren war, dacht ich, das is die schönste Zeit... das denk ich von jetzt auch... Meine Freundin sagt, jede zeit mit Kind ist die schönste Zeit...

Das mit deiner Freundin kenn ich auch... zwischen der 2. FG und Jakob wurde meine Freundin schwanger... Sie is auch noch ne Kolegin von mir...

Das war bis ich schwanger wurde nicht einfach.. ich konnte mich zwar freuen, aber es tat unheimlich weh...
Sommerkind
9169 Beiträge
19.06.2012 15:44
Zitat von Maria211011:

Zitat von Feenzauber-79:

Das hast du sehr lieb beschrieben. Dankeschön.
Warum ich mich damit befasst habe? Ich bin gelernte Krankenschwester UND Bestattungsfachkraft und hab als Bestatterin primär für Sterneneltern gearbeitet...

Meinen Sohn damals durfte ich, weil sein Vater ein Arsch is, nicht sehen (ich bin schuld, dass er starb, weil ich in der 36. ssw noch Nachtschicht arbeitete und ein psychisch Kranker mir einen Tritt in den bauch gegeben hat, dass das Kind so erschrocken is und sich stranguliert hat)... Ich hab das Kind nie gesehen, hab keine Erinnerung, keinen Fußabdruck, kein Foto, NIX... Hab das ganze jetzt 10 Jahre total verdrängt, nicht gesprochen darüber etc... Bis mein Jetziger Mann mit seinem Kinderwunsch partout nicht aufgehört hat.. Ok. Pille abgesetzt, nix... über 1 Jahr net... Dann wurde ich misstrauisch, weil Lukas damals "ein Unfall war"... Waren im Kinderwunschzentrum, ich brauch hormone, aber irgend ein Doc hat net aufgepasst, dass die Schilddrüse auch wichtig ist, also Fehlgeburt im 1. Zyklus in der 6. SSW... Ein Monat drauf, das gleiche Spielchen wieder, Fehlgeburt in der 7. SSW.... Dann haben die Ärzte endlich das Blut mal angeschaut und im 4. Zyklus is Jakob entstanden...

Die SS mit Jakob war alles andere als einfach, weils mein Mann jedem erzählt hat mit Lukas (jeder ARzt, jede Hebi alle wussten es und sprachen mich dauernd drauf an, ich soll zum Psychologen, muss es aufarbeiten etc)... Des hab ich gemacht nach Jakobs Geburt, wäre fast in ne Depression geschliddert, Gott sei dank hat mich meine beste Freundin mal ins Gebet genommen ( ich hatte so angst, dass man mir Jakob wieder nimmer oder was weiss ich)... Ich dachte vor ein paar tagen, ich hätte Totgeburt etc endlich verarbeitet und hinter mir gelassen... Is aber nicht so.. Ich quäle mich selber, in dem ich viel über tote Kinder, seien es Fehl- oder Totgeburten, Plötzl. Kindstod oder halt letzens Abtreibungsmöglichkeiten , lese... Ich weiss nicht, warum ich das tu... So gehts mir sehr gut...


Ich finde es gut, dass du dich mir gegenüber so öffnest und ich hoffe ich kann dir ein wenig "Ruhe" für deine Seele geben.
Du kannst jederzeit mit mir darüber schreiben, ob nun hier oder über PN.

Es ist wichtig, dass du so oft wie möglich, so oft es dich überkommt, darüber redest. Nur das wird dir helfen irgendwann über den Schmerz hinweg zu kommen, ihn zu überwinden, aber niemals aufzuhören an dein nicht lebendes Kind zu denken.
Das Wort "Tod" klingt so endgültig, so deprimierend, so unendlich schwerwiegend.
Ich pflege immer zu sagen "Tot ist nur wer vergessen ist". Lukas wird nie vergessen, weil du ihn immer in deinem Herzen tragen wirst, weil er dein erstes Kind ist und somit ein Teil von dir.
Du hast ihm eine Welt gebaut, in der er leben darf, nämlich eine Welt in deinem Herzen. Lass dir diese kleine Welt nicht nehmen.


Es ist meiner Meinung nach normal, dass die Trauer immer da sein wird, denn wir sind Mütter. Hätte ich etwas ähnliches wie du erlebt, ich hätte es wohl nie vergessen.
Man sagt "die Zeit heilt alle Wunden", da tut sie auch, aber sie hinterlässt auch schon mal dicke Narben.

Es tut mir auch Leid, dass du FG hattest. Irgendwie ist das Schicksal echt manchmal Arschloch.
Meine Freundin Sabrina versucht seit 6 Jahren schwanger zu werden. Kurz nachdem ich erfahren habe, dass ich es bin, testete sie auch positiv. Ich begleitete sie zum Doc zu ihrem 2.Termin bei ihm und plötzlich stand sie vor mir, in Tränen aufgelöst, weil der Embryo sich nicht entwickelt hat, sie hat es verloren, vor ein paar Wochen musste sie das Selbe nochmal durchmachen. Seit der ersten FG existiert unsere Freundschaft nicht mehr, weil ich schwanger bin und sie nicht mehr, ich verstehe sie aber vollkommen, ich war nicht anders nach meinem Abbruch, ich konnte keine Schwangeren in meiner Nähe ertragen, weil es mich zu sehr erinnert hat.

Ich wollte dir mit ihrer Geschichte nur sagen, dass Leben ist ein Biest und gibt Hoffnung, wo sie so lange ersehnt wurde, um sie brutal wieder zu nehmen.
Du bist nicht allein mit deiner Trauer, obwohl ich sagen muss, am Ende einer Schwangerschaft ein Kind zu verlieren ist unheimlich schwer zu ertragen, da man schon eine Bindung zu dem Kind hat, man hat es gefühlt, es war existent und genau deshalb finde ich es gut, dass dein Lukas in deinem Herzen weiterlebt.
Und du bist mit Sicherheit nicht Schuld, dass er nicht leben konnte.
Es ist passiert und du konntest nichts dagegen tun.

Jetzt verstehe ich warum du dich so damit befasst und warum es dich so traurig macht, dass es Menschen gibt, die das Leben in ihrem Bauch absichtlich beenden. Ich verstehe auch warum du dir all die Geschichten durchliest, denn ich bin irgendwie genauso.
Ich hab solche Angst um mein Kind, weil ich mir im Internet so viel über Totgeburten, Fehlgeburten ect, durchlese, ich hoffe immer mit dem Wissen darüber irgendetwas verhindern zu können, oder einfach nur in
Gedanken bei den Eltern zu sein, damit diese Sternenkinder auch von mir nicht vergessen werden...wie gesagt "Tot ist nur wer vergessen ist".

Ich hoffe ich bin dir jetzt nicht zu nah getreten.

Das hast du sehr sehr schön geschrieben. Bei dem Markierten hab ich Gänsehaut bekommen...
Feenzauber-79
4483 Beiträge
19.06.2012 18:59
Das stimmt! Ich denke sehr oft an das "unbekannte Baby". Wie es wohl ausgesehen hat etc...

Mein Jakob is mir als Baby wie ausm Gesicht geschnitten...
Und nu was schönes vom heutigen Tage: Jakobs Taufpatin, die leider aufgrund einer Transplantation vermutlich keine eigenen Kinder bekommen darf, hat ihrem Patenkind heut ein Plantschbecken mitgebracht, als Vorgeschmack für morgen, da fahren wir ins Hallenbad...
Ich finds voll liab!!

19.06.2012 20:17
Hallo Fee,

bitte sei mir nicht böse, ich meine es nur gut und es bleibt deine Entscheidung was du machst, aber ich würde das Bild nur verpixelt einstellen oder löschen lassen. HIer haben sich schon so viel perverse Fakeprofile angemeldet.... Wirklich nur ein gut gemeinter Rat.

Achja, ich lese hier übrigens auch still mit
Feenzauber-79
4483 Beiträge
19.06.2012 20:21
Oh, danke, gut dass Du mir das sagst...
Verpixeln? wie geht das?
bzw löschen?
19.06.2012 20:55
Zitat von Feenzauber-79:

Oh, danke, gut dass Du mir das sagst...
Verpixeln? wie geht das?
bzw löschen?


Du musst einen Mod anschreiben, es löschen lassen und dann bevor du es hochlädts mit einem Bildbearbeitungsprogramm bearbeiten. Hat eigentlich jeder auf dem PC.. Paint oder sowas. Kein Thema, lieber einmal zuviel gewarnt, als einmal zu wenig. Bin froh, dass du so reagierst.
Feenzauber-79
4483 Beiträge
19.06.2012 20:59
Ok, dann mach ich das...
Wer ist ein Mod?
19.06.2012 21:00
Zitat von mirfälltnixein:

Hallo Fee,

bitte sei mir nicht böse, ich meine es nur gut und es bleibt deine Entscheidung was du machst, aber ich würde das Bild nur verpixelt einstellen oder löschen lassen. HIer haben sich schon so viel perverse Fakeprofile angemeldet.... Wirklich nur ein gut gemeinter Rat.

Achja, ich lese hier übrigens auch still mit


Ach und sorry für´s Offtopic Maria
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