Mütter- und Schwangerenforum

Abschaffung der Bundesjugendspiele

Gehe zu Seite:
26.06.2015 12:18
Zitat von Die-zauberhafte-Patin:

Zitat von DieW:

Zitat von Die-zauberhafte-Patin:

ich schließe mich Anja an. Allerdings würde ich Benotungen im Sportunterricht, in Musik (wenn es denn um das Singen selbst geht) und in Kunst (wenn es um das Malen ansich geht) abschaffen.
Warum? Das sind Talente, sonst nichts. Nichts, was man lernen kann.

Und ich finde: Wenn ein sportliches Kind die Kletterstange hoch soll, steht es auf, klettert fix hoch, setzt sich wieder hin. Keine besondere Sache für es und eben damit keine herausragende Leistung.
Wenn aber das etwas fülligere oder ängstliche Kind die Kletterstange hoch soll, dann ist es für diese Kinder schon eine enorme Leistung, wenn sie aufstehen, an die Stange gehen, sich versuchen hochzuziehen und dann ev. auch 50 cm hoch kommen. Mehr schafft es einfach nicht, obwohl es den Willen hat, obwohl es sich anstrengt ohne Ende und obwohl es ihn körperlich einiges abverlangt. Aber da bekommt es trotzdem nur eine 4. Dabei hat dieses Kind MEHR geleistet, als sein sportlicher Mitschüler. Wird aber u.U. für die herausragende Leistung ausgelacht. Von der Motivation, das nächste Mal aufzustehen und es wieder zu probieren mal ganz abgesehen. ICH würde es dann nämlcih gleich lassen. Bekomm ich halt ne 6.. dafür aber keinen Spott.
Und so zieht sich durch den Sportunterricht und durch die Bundesjugendspiele eben auch. UNd ja, ich unterschreib die Petition. Find ich nämlich gut.


Kunst und Musik sind Unterrichtsfächer,die ich unsagbar schlecht zu benoten finde.Ein Referat über einen Künstler vielleicht grad noch, aber jeder Mensch sieht hinter Kunstwerken ja was anders.Vom Talent zu singen oder malen mal ganz abgesehen.


Naja, in Kunst lernen sie ja auch die Epochen, wann welcher Stil vorherrschte, wie er entstand, welche Künstler dazugehören usw. Das sind schon Dinge, die JEDES Kind lernen kann, daher finde ich da eine Bewertung auch gerecht. Dasselbe gilt in Musik für die Notenlehre, für die Künstler und ihre Werke usw. Aber wer nicht singen kann, der kann es eben nicht. Und wer nicht malen kann, dem nützt die Technik herzlich wenig. Ich möchte DEN Lehrer sehen, der erkennt, dass das Kind die Technik verstanden hat, aber die Umsetzung auf Grund fehlender motorischer Fähigkeiten eben nicht ausführen kann und trotzdem eine 1 gibt, eben weil er ja die Technik verstanden hat. Das gibt es einfach nicht. Von daher kann man da auch nichts lernen. Und Bewertungen sind für die Katz.


Das meinte ich.
26.06.2015 12:19
Puh, ich finde die Spiele sollten freiwillig sein.

Sport ist eben NICHT Mathe, Englisch, irgendwas.
Sport ist was Persönliches und hat für mich nichts mit Bildung zu tun. (Im Gegensatz zu Kunst und Musik)
Sport ist wichtig, ja, und gerade weil es so wichtig ist, sollte man den Kindern, die dort ihre Defizite haben, nicht auch noch durch Druck den Spaß daran verderben.
Sport MUSS Spaß machen, damt man ihn ein Leben lang machen will.
Durch die öffentliche Demütigung (und hier zeigt sich ja schon ganz deutlich, dass es eben auch Menschen gibt, die die Spiele als solche empfinden) wird eher das Gegenteil erreicht.
Diese Kinder haben keinen Spaß mehr an der Bewegung, fühlen sich als Versager und sind total demotiviert.
Und wozu? Für ein Fest, das nichtmal irgendwelche Noten bringt. Also völlig sinnlose Demütigung in den Augen dieser Kinder.

Also das hat durchaus Potential Kinderseelen zu beschädigen.
Und auch das Körperempfinden, das Selbstwertgefühl, Selbstbewusstsein..
26.06.2015 12:23
Zitat von Seramonchen:

Ich finde es nicht gut. Habe jetzt alles hier gelesen und der grundtenor der Beiträge gegen die bjs ist, dass die, die es nicht können, möglicherweise gemobbt werden. Was aber ist mit den Schülern, die in anderen Fächern nicht so gut sind und gerade aus Sport und solchen Wettbewerben Selbstbewusstsein und Motivation ziehen? Jeder Mensch hat Begabungen und jeder ist auch bis zu einem gewissen Grad in der Lage, Dinge zu erlernen - auch Sport. Ich konnte auch nicht von Anfang an gut Tennis spielen sondern hab es über hartes Training gelernt. Also muss man Sport ja auch lernen können.


Also gern nochmal.. es geht in dieser Petition ja nicht um den Sprtunterricht incl. den BJS, sondern ausschließlich um letztere.
Nun vergleichen mir mal.
Sportunterricht müssen alle machen. Okay, sagt niemand was dagegen. Matheunterricht müssen auch alle machen, ist ja genauso ein Schulfach, wie Sport eben auch.
ABER :
Zur Matheolympiade, dem Teil des Schulbetriebes, der dazu ist, sich zu messen, herauszuragen, zu repräsentieren... dahin fahren nur DIE Kinder, die eine Begabung habe. Denen Mathe leicht fällt und die es gern tun. Versagen in dem Sinne gibt es da nicht. Nur ein sich Messen mit anderen Schülern.
Bei den BJS geht es genauso um das gegeneinander Messen usw.. es ist ebenso genau der Ort, der dazu dient sich zu repräsentieren, herauszuragen usw. Aber DA müssen alle hin und nicht nur die, die eben eine Begabung haben, die Spaß daran haben und nicht versagen werden.

Warum? Sieht denn niemand den Unterschied? Ich verstehe das in diesem Thread gar nicht... warum ist es bei den BJS scheinbar etwas komplett anderes, als bei der Mathe-, Physik-, Naturkundeolympiade u.a.?

Es gibt nunmal eine Petition für die Abschaffung. Okay. Ich glaube, dass sie es nicht durchbekommen, obwohl sie bereits voll ist. Nur mal so am Rande. Aber vielleicht erreicht man so ja eine Änderung der BJS und macht sie ebenso zu einer Begabtenveranstaltung, wie alles andere dieser Art auch.
Die Kinder, die daran teilnehmen, werden ebenso herausragen, wie jetzt auch. Sie werden ebenso "gefeiert" und gewürdigt, wie jetzt auch.... einziger Unterschied: Der Rest, die die sich eben trotz Mühen nur zum Obst machen... sie müssen da nicht hin, sondern glänzen stattdessen in einem Singewettbewerb etc. pp.
Ich weiß also nicht, wo das Problem einer Änderung wäre?
LIttleOne13
26290 Beiträge
26.06.2015 12:23
Zitat von Marf:

Zitat von silbermarie:

Zitat von Marf:

Marie,ich lehn mich mal weit aus dem Fenster....du hast mal in einem anderen Thread geschrieben das du,trotz schlechtem Benehmen usw. eigentlich immer gute Noten bekommen hast von den Lehrern und sie dir viel durchgehen liesen aufgrund deiner guten Leistungen.....und nun hast in Sport diese 'Sonderbehandlung' nicht bekommen....weil da eine erbrachte Leistung komplett offen sichtbar,messbar ist.Und nicht durch eine gekonnte Interpretation o.so vom Lehrer mit einem zugedruckten Auge bewertet werden kann.
100m in 3 Minuten sind eben grottenschlecht....und wenn man wie ein nasser Sack an den Ringen baumelt kann der Lehrer noch so wohlwollend sein...nix isses mit einer 1.
Dazu noch ein paar dummer Sprüche und schon ist es ein doofes Fach.
Das aber der in theoretischen Fächer weniger Begabte sich im Unterricht genauso fühlen muss, während du dasitzt und machen kannst was du möchtest ,ist genauso unfair und führt dazu das dieser Schüler diese Fächer auch scheisse findet.
Es ist immer eine Betrachtung aus der andren Perspektive wert,denke ich.
Und Sport hat etwas mit Disziplin,mit Leistung,Ausdauer und Gemeinschaft zu tun....ich denke das diese Eigenschaften oft mehr wert sind als das Wissen um Formeln die man auch nur höchst selten im späteren Leben benötigt .
Deswegen finde ich Sport und auch die BJS gut und richtig.Sie fordern und die Leistung ist durch nichts zu vertuschen was das Ganze zu dem macht was es ist....ein Sportfest für Kinder,die dies alles noch lernen müssen.


Marf, ich hab in keinem Wort behauptet, dass ich diese Behandlung fair fand. Es war nicht fair den weniger begabten Kindern gegenüber, dass ich mir mehr herausnehmen durfte, aber das war nicht mein Verschulden, sondern das der Lehrer. Ich habe es nur weidlich ausgenutzt.
Trotzdem musste ich aber auch häufig Dinge tun, die ich als "Strafarbeit" empfunden habe... zum Beispiel extra Aufgaben machen, wenn ich *zu früh* fertig war.
Und das Gerede von "Leistung vertuschen" finde ich auch daneben. Auch in anderen Fächern kann man nicht vertuschen. Eine Gedichtinterpretation ist in ihrer Bewertung lange nicht so willkürlich, wie es scheint, auch da gibt es Parameter, an denen gemessen wird - und das ist weniger, ob dem Lehrer der Ausdruck gefällt, sondern ob theoretisches Wissen über die Epoche und den Autor angewandt wird, ob Stilmittel und deren Bedeutung erkannt werden und so weiter. Auch wenn viele Eltern immer denken, dass der Lehrer danach bewertet, ob es sich spannend lesen lässt

Sportlich gute Leistungen zu vollbringen ist keine "Leistung". Es ist einfach Glück, die körperlichen Voraussetzungen zu haben, die Aufgaben zu bewältigen. Die, die wirklich gut in Sport sind, sind nämlich selten die, die sich dafür großartig anstrengen müssen. Sie können es einfach. Genau, wie einer eben singen kann und der andere nicht (Benotung auf Gesang finde ich genau so unfair, obwohl ich da immer eine 1 hatte und kein Problem damit hatte, vor der Klasse zu singen).

... und bevor der Einwand kommt: Wenn man das jetzt aufs Intellektuelle übertragen will - also von wegen, ein Schüler mag eben auch nicht das Glück haben, die intellektuellen Voraussetzungen zu haben, um im Unterricht mitzukommen - dann ist er schlicht und ergreifend auf der falschen Schulform.

Das alles kann man auch auf den Sport übertragen.
Da wird vom guten Sportschuler auch 'mehr' erwartet.Und Glück weil man sportlich begabt ist und Glück weil man im Kopf fitter ist,naja......egal wie man es dreht....wenn das Fach einem liegt läufts einfacher. In den anderen muss man sich eben anstrengen.
Ich bezweifle auch das jemand schikaniert wird weil er der Langsamste ist oder weil er ein Gedicht falsch auslegt. Da gehört doch mehr dazu.
Und dies als Argument nehmen um ein Schulfach abzuschaffen bzw. deinen Bestandteil daraus muss dann für alle Fächer gelten.
Beispiel:
Meine Tochter ist in Mathe sehr schlecht.Sie weiß das ,steht dazu.Klar 'leidet' sie wenn sie merkt das es nicht für eine bessere Note reicht,aber gibt sich dennoch Mühe. Sie versucht besser zu werden, lernt und macht....in den anderen Fächern ist sie gut....deswegen aber würde es mir nicht in den Sin kommen sie in Mathe krankschreiben zu lassen,nur weil sie da schlechter ist.
Sie zieht aus den anderen Fächern genug Selbstbewusstsein um sich weiter in Mathe zu behaupten.
Und deswegen gehören die Bundesjugendspiele genauso zum Unterricht wie Mathe,Bio usw. mit Noten und Beurteilungen die jedes Kind verdient durch Üben, Talent und ein wenig Glück.


Der Unterschied zwischen einer schlechten Note in Mathe und einer peinlichen Vorführung bei den BJS ist, dass ersteres im Heft steht und zweiteres vor der ganzen Klasse/Stufe/Schule stattfindet. Oder gibts bei euch verpflichtende Veranstaltungen, wo deine Tochter vor (großem) Publikum live vorrechnen muss, die Aufgabe in einen Schwierigkeitsgrad eingeteilt ist und sie öffentlich ihre Nöte empfängt?
26.06.2015 12:23
Zitat von Obsidian:

Zitat von silbermarie:

Zitat von Marf:

Marie,ich lehn mich mal weit aus dem Fenster....du hast mal in einem anderen Thread geschrieben das du,trotz schlechtem Benehmen usw. eigentlich immer gute Noten bekommen hast von den Lehrern und sie dir viel durchgehen liesen aufgrund deiner guten Leistungen.....und nun hast in Sport diese 'Sonderbehandlung' nicht bekommen....weil da eine erbrachte Leistung komplett offen sichtbar,messbar ist.Und nicht durch eine gekonnte Interpretation o.so vom Lehrer mit einem zugedruckten Auge bewertet werden kann.
100m in 3 Minuten sind eben grottenschlecht....und wenn man wie ein nasser Sack an den Ringen baumelt kann der Lehrer noch so wohlwollend sein...nix isses mit einer 1.
Dazu noch ein paar dummer Sprüche und schon ist es ein doofes Fach.
Das aber der in theoretischen Fächer weniger Begabte sich im Unterricht genauso fühlen muss, während du dasitzt und machen kannst was du möchtest ,ist genauso unfair und führt dazu das dieser Schüler diese Fächer auch scheisse findet.
Es ist immer eine Betrachtung aus der andren Perspektive wert,denke ich.
Und Sport hat etwas mit Disziplin,mit Leistung,Ausdauer und Gemeinschaft zu tun....ich denke das diese Eigenschaften oft mehr wert sind als das Wissen um Formeln die man auch nur höchst selten im späteren Leben benötigt .
Deswegen finde ich Sport und auch die BJS gut und richtig.Sie fordern und die Leistung ist durch nichts zu vertuschen was das Ganze zu dem macht was es ist....ein Sportfest für Kinder,die dies alles noch lernen müssen.


Marf, ich hab in keinem Wort behauptet, dass ich diese Behandlung fair fand. Es war nicht fair den weniger begabten Kindern gegenüber, dass ich mir mehr herausnehmen durfte, aber das war nicht mein Verschulden, sondern das der Lehrer. Ich habe es nur weidlich ausgenutzt.
Trotzdem musste ich aber auch häufig Dinge tun, die ich als "Strafarbeit" empfunden habe... zum Beispiel extra Aufgaben machen, wenn ich *zu früh* fertig war.
Und das Gerede von "Leistung vertuschen" finde ich auch daneben. Auch in anderen Fächern kann man nicht vertuschen. Eine Gedichtinterpretation ist in ihrer Bewertung lange nicht so willkürlich, wie es scheint, auch da gibt es Parameter, an denen gemessen wird - und das ist weniger, ob dem Lehrer der Ausdruck gefällt, sondern ob theoretisches Wissen über die Epoche und den Autor angewandt wird, ob Stilmittel und deren Bedeutung erkannt werden und so weiter. Auch wenn viele Eltern immer denken, dass der Lehrer danach bewertet, ob es sich spannend lesen lässt

Sportlich gute Leistungen zu vollbringen ist keine "Leistung". Es ist einfach Glück, die körperlichen Voraussetzungen zu haben, die Aufgaben zu bewältigen. Die, die wirklich gut in Sport sind, sind nämlich selten die, die sich dafür großartig anstrengen müssen. Sie können es einfach. Genau, wie einer eben singen kann und der andere nicht (Benotung auf Gesang finde ich genau so unfair, obwohl ich da immer eine 1 hatte und kein Problem damit hatte, vor der Klasse zu singen).

... und bevor der Einwand kommt: Wenn man das jetzt aufs Intellektuelle übertragen will - also von wegen, ein Schüler mag eben auch nicht das Glück haben, die intellektuellen Voraussetzungen zu haben, um im Unterricht mitzukommen - dann ist er schlicht und ergreifend auf der falschen Schulform.


Ne, das stimmt so nicht. Ein grundsätzliches Talent hat man zwar oder nicht, aber um ein guter Läufer, Basketballspieler, Geiger oder Sänger zu sein, muss man hart und ausdauernd trainieren.


Aber dennoch nützt ohne eine grundsätzliche Begabung alles Training nichts. Man braucht ein Grundtalent, um darauf aufbauen zu können - und das hat, gerade im Sport, nicht jeder.
26.06.2015 12:25
Ich weiß nicht, ob das heute immer noch so ist, aber für mich was damals das Schlimmste an den BJS, dass die Leistungen und damit verbundenen Bewertungen anhand des Geburtsdatums vorgegeben wurden. Ich war in der fünften Klasse einen ganzen Kopf kleiner als meine Freundin und hätte gleich weit springen müssen, um nen Blumentopf zu gewinnen. DAS fand und finde ich super unfair und hoffe, das ist zwischenzeitlich mal überarbeitet worden. Das war einfach nur super demotivierend, da ich so oder so in manchen Disziplinen keine Chance gehabt hätte.
26.06.2015 12:25
Zitat von Die-zauberhafte-Patin:

Zitat von Seramonchen:

Ich finde es nicht gut. Habe jetzt alles hier gelesen und der grundtenor der Beiträge gegen die bjs ist, dass die, die es nicht können, möglicherweise gemobbt werden. Was aber ist mit den Schülern, die in anderen Fächern nicht so gut sind und gerade aus Sport und solchen Wettbewerben Selbstbewusstsein und Motivation ziehen? Jeder Mensch hat Begabungen und jeder ist auch bis zu einem gewissen Grad in der Lage, Dinge zu erlernen - auch Sport. Ich konnte auch nicht von Anfang an gut Tennis spielen sondern hab es über hartes Training gelernt. Also muss man Sport ja auch lernen können.


Also gern nochmal.. es geht in dieser Petition ja nicht um den Sprtunterricht incl. den BJS, sondern ausschließlich um letztere.
Nun vergleichen mir mal.
Sportunterricht müssen alle machen. Okay, sagt niemand was dagegen. Matheunterricht müssen auch alle machen, ist ja genauso ein Schulfach, wie Sport eben auch.
ABER :
Zur Matheolympiade, dem Teil des Schulbetriebes, der dazu ist, sich zu messen, herauszuragen, zu repräsentieren... dahin fahren nur DIE Kinder, die eine Begabung habe. Denen Mathe leicht fällt und die es gern tun. Versagen in dem Sinne gibt es da nicht. Nur ein sich Messen mit anderen Schülern.
Bei den BJS geht es genauso um das gegeneinander Messen usw.. es ist ebenso genau der Ort, der dazu dient sich zu repräsentieren, herauszuragen usw. Aber DA müssen alle hin und nicht nur die, die eben eine Begabung haben, die Spaß daran haben und nicht versagen werden.

Warum? Sieht denn niemand den Unterschied? Ich verstehe das in diesem Thread gar nicht... warum ist es bei den BJS scheinbar etwas komplett anderes, als bei der Mathe-, Physik-, Naturkundeolympiade u.a.?

Es gibt nunmal eine Petition für die Abschaffung. Okay. Ich glaube, dass sie es nicht durchbekommen, obwohl sie bereits voll ist. Nur mal so am Rande. Aber vielleicht erreicht man so ja eine Änderung der BJS und macht sie ebenso zu einer Begabtenveranstaltung, wie alles andere dieser Art auch.
Die Kinder, die daran teilnehmen, werden ebenso herausragen, wie jetzt auch. Sie werden ebenso "gefeiert" und gewürdigt, wie jetzt auch.... einziger Unterschied: Der Rest, die die sich eben trotz Mühen nur zum Obst machen... sie müssen da nicht hin, sondern glänzen stattdessen in einem Singewettbewerb etc. pp.
Ich weiß also nicht, wo das Problem einer Änderung wäre?


Ich kann dir in diesem Thread einfach nur zu tausend Prozent zustimmen.
26.06.2015 12:26
Zitat von Seramonchen:

Zitat von Obsidian:

Ich finde es übrigens ungläubig erfreulich, dass hier anscheinend so viele Mütter unterwegs sind, deren Kinder in ihren Klassen nicht von Mobbing betroffen sind. Meine Schulzeit war ein grausamer Spießrutenlauf. Wäre ja schön, wenn Schulsystem und die Entwicklung der Gesellschaft sich da inzwischen verbessert hätten. Ich bleibe skeptisch. Werds ja in 6 Jahren sehen...


Ich kann nur für meine Tochter sprechen. Sie ist jetzt 5. klasse und es wird viel Prävention betrieben. Es gab spezielle elternversammlungen und sie hat mir noch nie von Mobbing berichtet. Das heißt nicht, dass es das nicht mehr gibt aber zumindest an der Schule scheinen sie viel dafür zu tun, dass es nicht zum Mobbing kommt.
Kann ich nur bestätigen, das Thema wird auch in der Grundschule i mmer wieder aufgenommen -und gerade bei uns - in einer eher unruhigen Klasse mit sozialem Hintergrund einiger Schüler - hat es sogar schon geholfen. Auch in der weiterführenden Schule ist das immer wieder Thema - es gibt sog. Medienscouts etc.
LIttleOne13
26290 Beiträge
26.06.2015 12:28
Zitat von CaféCortado:

Ich weiß nicht, ob das heute immer noch so ist, aber für mich was damals das Schlimmste an den BJS, dass die Leistungen und damit verbundenen Bewertungen anhand des Geburtsdatums vorgegeben wurden. Ich war in der fünften Klasse einen ganzen Kopf kleiner als meine Freundin und hätte gleich weit springen müssen, um nen Blumentopf zu gewinnen. DAS fand und finde ich super unfair und hoffe, das ist zwischenzeitlich mal überarbeitet worden. Das war einfach nur super demotivierend, da ich so oder so in manchen Disziplinen keine Chance gehabt hätte.


Ja, dieses Modell nach Geburtsjahr kenne ich auch noch - und ich bin erst 2 Jahre aus der Schule raus. Wir hatten eine in der Klasse, die an Silvester Geburtstag hatte... was die sich jährlich geärgert hat, dass sie nicht ein paar Stunden später geboren wurde.
Marf
28125 Beiträge
26.06.2015 12:29
Zitat von LIttleOne13:

Zitat von Marf:

Zitat von silbermarie:

Zitat von Marf:

Marie,ich lehn mich mal weit aus dem Fenster....du hast mal in einem anderen Thread geschrieben das du,trotz schlechtem Benehmen usw. eigentlich immer gute Noten bekommen hast von den Lehrern und sie dir viel durchgehen liesen aufgrund deiner guten Leistungen.....und nun hast in Sport diese 'Sonderbehandlung' nicht bekommen....weil da eine erbrachte Leistung komplett offen sichtbar,messbar ist.Und nicht durch eine gekonnte Interpretation o.so vom Lehrer mit einem zugedruckten Auge bewertet werden kann.
100m in 3 Minuten sind eben grottenschlecht....und wenn man wie ein nasser Sack an den Ringen baumelt kann der Lehrer noch so wohlwollend sein...nix isses mit einer 1.
Dazu noch ein paar dummer Sprüche und schon ist es ein doofes Fach.
Das aber der in theoretischen Fächer weniger Begabte sich im Unterricht genauso fühlen muss, während du dasitzt und machen kannst was du möchtest ,ist genauso unfair und führt dazu das dieser Schüler diese Fächer auch scheisse findet.
Es ist immer eine Betrachtung aus der andren Perspektive wert,denke ich.
Und Sport hat etwas mit Disziplin,mit Leistung,Ausdauer und Gemeinschaft zu tun....ich denke das diese Eigenschaften oft mehr wert sind als das Wissen um Formeln die man auch nur höchst selten im späteren Leben benötigt .
Deswegen finde ich Sport und auch die BJS gut und richtig.Sie fordern und die Leistung ist durch nichts zu vertuschen was das Ganze zu dem macht was es ist....ein Sportfest für Kinder,die dies alles noch lernen müssen.


Marf, ich hab in keinem Wort behauptet, dass ich diese Behandlung fair fand. Es war nicht fair den weniger begabten Kindern gegenüber, dass ich mir mehr herausnehmen durfte, aber das war nicht mein Verschulden, sondern das der Lehrer. Ich habe es nur weidlich ausgenutzt.
Trotzdem musste ich aber auch häufig Dinge tun, die ich als "Strafarbeit" empfunden habe... zum Beispiel extra Aufgaben machen, wenn ich *zu früh* fertig war.
Und das Gerede von "Leistung vertuschen" finde ich auch daneben. Auch in anderen Fächern kann man nicht vertuschen. Eine Gedichtinterpretation ist in ihrer Bewertung lange nicht so willkürlich, wie es scheint, auch da gibt es Parameter, an denen gemessen wird - und das ist weniger, ob dem Lehrer der Ausdruck gefällt, sondern ob theoretisches Wissen über die Epoche und den Autor angewandt wird, ob Stilmittel und deren Bedeutung erkannt werden und so weiter. Auch wenn viele Eltern immer denken, dass der Lehrer danach bewertet, ob es sich spannend lesen lässt

Sportlich gute Leistungen zu vollbringen ist keine "Leistung". Es ist einfach Glück, die körperlichen Voraussetzungen zu haben, die Aufgaben zu bewältigen. Die, die wirklich gut in Sport sind, sind nämlich selten die, die sich dafür großartig anstrengen müssen. Sie können es einfach. Genau, wie einer eben singen kann und der andere nicht (Benotung auf Gesang finde ich genau so unfair, obwohl ich da immer eine 1 hatte und kein Problem damit hatte, vor der Klasse zu singen).

... und bevor der Einwand kommt: Wenn man das jetzt aufs Intellektuelle übertragen will - also von wegen, ein Schüler mag eben auch nicht das Glück haben, die intellektuellen Voraussetzungen zu haben, um im Unterricht mitzukommen - dann ist er schlicht und ergreifend auf der falschen Schulform.

Das alles kann man auch auf den Sport übertragen.
Da wird vom guten Sportschuler auch 'mehr' erwartet.Und Glück weil man sportlich begabt ist und Glück weil man im Kopf fitter ist,naja......egal wie man es dreht....wenn das Fach einem liegt läufts einfacher. In den anderen muss man sich eben anstrengen.
Ich bezweifle auch das jemand schikaniert wird weil er der Langsamste ist oder weil er ein Gedicht falsch auslegt. Da gehört doch mehr dazu.
Und dies als Argument nehmen um ein Schulfach abzuschaffen bzw. deinen Bestandteil daraus muss dann für alle Fächer gelten.
Beispiel:
Meine Tochter ist in Mathe sehr schlecht.Sie weiß das ,steht dazu.Klar 'leidet' sie wenn sie merkt das es nicht für eine bessere Note reicht,aber gibt sich dennoch Mühe. Sie versucht besser zu werden, lernt und macht....in den anderen Fächern ist sie gut....deswegen aber würde es mir nicht in den Sin kommen sie in Mathe krankschreiben zu lassen,nur weil sie da schlechter ist.
Sie zieht aus den anderen Fächern genug Selbstbewusstsein um sich weiter in Mathe zu behaupten.
Und deswegen gehören die Bundesjugendspiele genauso zum Unterricht wie Mathe,Bio usw. mit Noten und Beurteilungen die jedes Kind verdient durch Üben, Talent und ein wenig Glück.


Der Unterschied zwischen einer schlechten Note in Mathe und einer peinlichen Vorführung bei den BJS ist, dass ersteres im Heft steht und zweiteres vor der ganzen Klasse/Stufe/Schule stattfindet. Oder gibts bei euch verpflichtende Veranstaltungen, wo deine Tochter vor (großem) Publikum live vorrechnen muss, die Aufgabe in einen Schwierigkeitsgrad eingeteilt ist und sie öffentlich ihre Nöte empfängt?

Ja,die gibt es.Mathe ( bisher) noch nicht.
Jedoch z.B. in Deutsch.Und da gibt es ja auch Schüler die nicht so gut sind.Technik,Natur....Englisch......freier Vortrag,Buchbesprechungen,Referate....normaler Schulalltag hier.
Und selbst wenn die Note in einem Schließfach wäre, die Kinder erzählen es sich doch.Es wird verglichen, egal in welchem Fach.
Sport ist nur eines davon.
Marf
28125 Beiträge
26.06.2015 12:32
Zitat von silbermarie:

Zitat von Obsidian:

Zitat von silbermarie:

Zitat von Marf:

Marie,ich lehn mich mal weit aus dem Fenster....du hast mal in einem anderen Thread geschrieben das du,trotz schlechtem Benehmen usw. eigentlich immer gute Noten bekommen hast von den Lehrern und sie dir viel durchgehen liesen aufgrund deiner guten Leistungen.....und nun hast in Sport diese 'Sonderbehandlung' nicht bekommen....weil da eine erbrachte Leistung komplett offen sichtbar,messbar ist.Und nicht durch eine gekonnte Interpretation o.so vom Lehrer mit einem zugedruckten Auge bewertet werden kann.
100m in 3 Minuten sind eben grottenschlecht....und wenn man wie ein nasser Sack an den Ringen baumelt kann der Lehrer noch so wohlwollend sein...nix isses mit einer 1.
Dazu noch ein paar dummer Sprüche und schon ist es ein doofes Fach.
Das aber der in theoretischen Fächer weniger Begabte sich im Unterricht genauso fühlen muss, während du dasitzt und machen kannst was du möchtest ,ist genauso unfair und führt dazu das dieser Schüler diese Fächer auch scheisse findet.
Es ist immer eine Betrachtung aus der andren Perspektive wert,denke ich.
Und Sport hat etwas mit Disziplin,mit Leistung,Ausdauer und Gemeinschaft zu tun....ich denke das diese Eigenschaften oft mehr wert sind als das Wissen um Formeln die man auch nur höchst selten im späteren Leben benötigt .
Deswegen finde ich Sport und auch die BJS gut und richtig.Sie fordern und die Leistung ist durch nichts zu vertuschen was das Ganze zu dem macht was es ist....ein Sportfest für Kinder,die dies alles noch lernen müssen.


Marf, ich hab in keinem Wort behauptet, dass ich diese Behandlung fair fand. Es war nicht fair den weniger begabten Kindern gegenüber, dass ich mir mehr herausnehmen durfte, aber das war nicht mein Verschulden, sondern das der Lehrer. Ich habe es nur weidlich ausgenutzt.
Trotzdem musste ich aber auch häufig Dinge tun, die ich als "Strafarbeit" empfunden habe... zum Beispiel extra Aufgaben machen, wenn ich *zu früh* fertig war.
Und das Gerede von "Leistung vertuschen" finde ich auch daneben. Auch in anderen Fächern kann man nicht vertuschen. Eine Gedichtinterpretation ist in ihrer Bewertung lange nicht so willkürlich, wie es scheint, auch da gibt es Parameter, an denen gemessen wird - und das ist weniger, ob dem Lehrer der Ausdruck gefällt, sondern ob theoretisches Wissen über die Epoche und den Autor angewandt wird, ob Stilmittel und deren Bedeutung erkannt werden und so weiter. Auch wenn viele Eltern immer denken, dass der Lehrer danach bewertet, ob es sich spannend lesen lässt

Sportlich gute Leistungen zu vollbringen ist keine "Leistung". Es ist einfach Glück, die körperlichen Voraussetzungen zu haben, die Aufgaben zu bewältigen. Die, die wirklich gut in Sport sind, sind nämlich selten die, die sich dafür großartig anstrengen müssen. Sie können es einfach. Genau, wie einer eben singen kann und der andere nicht (Benotung auf Gesang finde ich genau so unfair, obwohl ich da immer eine 1 hatte und kein Problem damit hatte, vor der Klasse zu singen).

... und bevor der Einwand kommt: Wenn man das jetzt aufs Intellektuelle übertragen will - also von wegen, ein Schüler mag eben auch nicht das Glück haben, die intellektuellen Voraussetzungen zu haben, um im Unterricht mitzukommen - dann ist er schlicht und ergreifend auf der falschen Schulform.


Ne, das stimmt so nicht. Ein grundsätzliches Talent hat man zwar oder nicht, aber um ein guter Läufer, Basketballspieler, Geiger oder Sänger zu sein, muss man hart und ausdauernd trainieren.


Aber dennoch nützt ohne eine grundsätzliche Begabung alles Training nichts. Man braucht ein Grundtalent, um darauf aufbauen zu können - und das hat, gerade im Sport, nicht jeder.

Aber in Mathe ect. hat man es?
Die Fächer, die einem liegen schafft man ohne viel üben.Aber trotzdem nur mit lernen. In den restlichen muss man mehr arbeiten,mehr Zeit und Mühe investieren. Ob das nun Deutsch ist oder Musik...oder Sport.
26.06.2015 12:39
und noch einen Unterschied gibt es:

Ein Kind, das nicht singen kann, wird auf die Melodieführung niemals eine 1 schaffen. Es wird immer eine schlechte Note bekommen, ABER es kann das wieder ausgleichen, in dem es den text 1a kann, oder indem es besonders gut die Künstler und ihr Leben lernt oder indem es die Notenlehre perfekt beherrscht.. es gibt viele Möglichkeiten. dasselbe gilt im Kunstunterricht. Ein nicht Beherrschen der Zeichungen KANN ausgeglichen werden. In beiden Fällen muss es den Notendurchschnitt auf dem Zeugnis nicht runterziehen.

Aber WO hat ein durch und durch unsportliches Kind diese Möglichkeit in Sport? Mein Sohn z. Bsp. kann perfekt alle Regeln von Ballsportarten und anderen Spielen. Aber BÄLLE.. naja, die kann er nunmal nicht händeln.. (das hat er geerbt, alles was größer als ein Squashball ist, kann von mir nicht beherrscht werden, TROTZ ganz viel Üben... ich wollte nämlich immer Volleyballer sein.. war sogar in einem Verein... aber nichts.. ich bin da einfach zu doof zu und brech mir bestenfalls die Finger alles gehabt, aber ich war ein tolles Maskotchen und konnte auf Wettkämpfen wundervoll anfeuern und habe ganze Massen bewegt und die Laolawelle angestiftet )
Leichtathletik ist nicht sein. Ballsportarten sind nicht seins. Schwimmen kann er super, das kam ihm aber nur in Klasse 3 zu Gute. Und Geräteturnen kann er einigermassen gut. Ski fahren kann er super. Und er hat eine super Ausdauer und könnte den ganzen Tag joggen, nur eben nicht in dem vorgegebenen Tempo. Das reicht nur eben nie, um die 4 auf dem Zeugnis wegzubekommen. Manchmal, wenn sie viel Geräteturnen hatten, dann schafft er eine 3, aber meistens steht da eine 4. Mir ist es vollkommen wurscht, weil ich es ohnehin für Unsinn halte, aber es versaut eben den Notendurchschnitt. Und ein Zeugnis auf dem nur 1 und 2 stehen... wird durch die 4 einfach nur mies gemacht. Und er kann absolut nichts ändern an der 4. Was er kann, das kommt im Sportunterricht nicht dran. Was er nicht kann erfüllt quasi den Stundenplan im Sportunterricht.... er ist also nicht unsportlich.. kassiert trotzdem nie mehr als eine 4. Völlig bekloppt...
UNd es gibt eben keine Variante, um das iwie auszugleichen. Nichts. Deswegen finde ich eine Benotung mehr als belämmert.
cooky
12540 Beiträge
26.06.2015 12:39
Zitat von silbermarie:

Zitat von Obsidian:

Zitat von silbermarie:

Zitat von Marf:

Marie,ich lehn mich mal weit aus dem Fenster....du hast mal in einem anderen Thread geschrieben das du,trotz schlechtem Benehmen usw. eigentlich immer gute Noten bekommen hast von den Lehrern und sie dir viel durchgehen liesen aufgrund deiner guten Leistungen.....und nun hast in Sport diese 'Sonderbehandlung' nicht bekommen....weil da eine erbrachte Leistung komplett offen sichtbar,messbar ist.Und nicht durch eine gekonnte Interpretation o.so vom Lehrer mit einem zugedruckten Auge bewertet werden kann.
100m in 3 Minuten sind eben grottenschlecht....und wenn man wie ein nasser Sack an den Ringen baumelt kann der Lehrer noch so wohlwollend sein...nix isses mit einer 1.
Dazu noch ein paar dummer Sprüche und schon ist es ein doofes Fach.
Das aber der in theoretischen Fächer weniger Begabte sich im Unterricht genauso fühlen muss, während du dasitzt und machen kannst was du möchtest ,ist genauso unfair und führt dazu das dieser Schüler diese Fächer auch scheisse findet.
Es ist immer eine Betrachtung aus der andren Perspektive wert,denke ich.
Und Sport hat etwas mit Disziplin,mit Leistung,Ausdauer und Gemeinschaft zu tun....ich denke das diese Eigenschaften oft mehr wert sind als das Wissen um Formeln die man auch nur höchst selten im späteren Leben benötigt .
Deswegen finde ich Sport und auch die BJS gut und richtig.Sie fordern und die Leistung ist durch nichts zu vertuschen was das Ganze zu dem macht was es ist....ein Sportfest für Kinder,die dies alles noch lernen müssen.


Marf, ich hab in keinem Wort behauptet, dass ich diese Behandlung fair fand. Es war nicht fair den weniger begabten Kindern gegenüber, dass ich mir mehr herausnehmen durfte, aber das war nicht mein Verschulden, sondern das der Lehrer. Ich habe es nur weidlich ausgenutzt.
Trotzdem musste ich aber auch häufig Dinge tun, die ich als "Strafarbeit" empfunden habe... zum Beispiel extra Aufgaben machen, wenn ich *zu früh* fertig war.
Und das Gerede von "Leistung vertuschen" finde ich auch daneben. Auch in anderen Fächern kann man nicht vertuschen. Eine Gedichtinterpretation ist in ihrer Bewertung lange nicht so willkürlich, wie es scheint, auch da gibt es Parameter, an denen gemessen wird - und das ist weniger, ob dem Lehrer der Ausdruck gefällt, sondern ob theoretisches Wissen über die Epoche und den Autor angewandt wird, ob Stilmittel und deren Bedeutung erkannt werden und so weiter. Auch wenn viele Eltern immer denken, dass der Lehrer danach bewertet, ob es sich spannend lesen lässt

Sportlich gute Leistungen zu vollbringen ist keine "Leistung". Es ist einfach Glück, die körperlichen Voraussetzungen zu haben, die Aufgaben zu bewältigen. Die, die wirklich gut in Sport sind, sind nämlich selten die, die sich dafür großartig anstrengen müssen. Sie können es einfach. Genau, wie einer eben singen kann und der andere nicht (Benotung auf Gesang finde ich genau so unfair, obwohl ich da immer eine 1 hatte und kein Problem damit hatte, vor der Klasse zu singen).

... und bevor der Einwand kommt: Wenn man das jetzt aufs Intellektuelle übertragen will - also von wegen, ein Schüler mag eben auch nicht das Glück haben, die intellektuellen Voraussetzungen zu haben, um im Unterricht mitzukommen - dann ist er schlicht und ergreifend auf der falschen Schulform.


Ne, das stimmt so nicht. Ein grundsätzliches Talent hat man zwar oder nicht, aber um ein guter Läufer, Basketballspieler, Geiger oder Sänger zu sein, muss man hart und ausdauernd trainieren.


Aber dennoch nützt ohne eine grundsätzliche Begabung alles Training nichts. Man braucht ein Grundtalent, um darauf aufbauen zu können - und das hat, gerade im Sport, nicht jeder.

Und genau das gilt auch für andere Fächer.
Mein Bruder war einfach immer gut in Mathe. Der checkt Sachen einfach direkt und hat da das totale Verständnis für. Ein bisschen üben und eine 1 war Alltag, während ich und mein anderer Bruder uns für eine 3 schon einen abbrechen mussten. Es ist bei ihm ebenso eine Begabung wie bei anderen der Sport.
Ich schrieb immer ellenlage Aufsätze, wo die abenteuerlichsten Sachen passierten. Auch oft zuhause einfach so. Die Phantasie war einfach da, während eine Freundin mit ach und krach immer irgendeine Story auf einer Seite zusammenbekam. Das war nicht ihr Dinf, ihre Begabung.
Seh da jetzt nicht das Sportmonopol bei dieser Begabungskiste

Und das Ganze ist doch gerade einfach wieder viel zu abhängig von den persönlichen Erfahrungen. Für einige hier waren die BJS ein Spießrutenlauf. Bei uns waren die hinsichtlich Mobbing Wurst. Gerade in Klasse 6 und 7 wurde extremst gemobbt in unserer Klasse. Aber da waren die sportlichen Leistungen absolut egal für. Da ging es um eine krumme Nase, Übergewicht oder ein Mädel mit Damenbart (die übrigens total super in Sport war). Das eine Mädel, was die Mobbingstrippen zog war z.B. super mies in Sport (was war ich froh, als die Ziege endlich sitzenblieb). Diese eine Person zerstörte eine ganze Klassengemeinschaft. Die üblichen "Loser"-Mädels waren z.B. total super in Sport.
De Gleichung, dass die Guten in Sport die Mobber sind ging bei uns also null auf.

Mir kommt auch gerade der Schwimmunterricht in der dritten Klasse in den Sinn. Da wurden wir zu Beginn in Nichtschwimmer und Schwimmer aufgeteilt. Und da wurde von keinem mit dem Finger auf die Nichtschwimmer gezeigt und gelacht. Es ging hauptsächlich darum, dass man selbst sein Ziel erreicht (Bronze/Silber/Gold). Da bekam man nicht mal groß die anderen aus der Schwimmergruppe mit. Man war auf sich und sein Abzeichen fokussiert. Und wenn es dann wer endlich schaffte sein Seepferdchen zu machen, dann sagte man im Bus "Hey, super!"

Natürlich sind viele Bewertungskriterien im Sport doof. Hochsprung Jgs. 13. Das Mädel mit 1,80m kam direkt super hoch, bekam eine super Note (wobei die auch sonst ziemlich unsportlich war). Und ich hatte da mit 1,64m ziemliche Probleme so hoch wie sie zu kommen. Aber bekam eine schlechtere Note, da ich die Höhe eben nicht erreichte. Nur sagte machte da kein Mitschüler den HA HA Nelson.
26.06.2015 12:40
Wenn es euch rein um die BJS geht, haltet doch den Sport unterricht , Benotungen etc. raus...
Ich antworte hier die ganze zeit auf die ansichten über den bitterbösen Sportunterricht, wie unwichtig er ist und warum der benotet wird, da es an meiner schule keine BJS gab...
ich habe weiterhin mehr unter matheduellen gelitten und auf dem gym meine Kontrahenten in Diskussionen mit mir, denn in irgendwelchen sportdingen
26.06.2015 12:43
Zitat von Die-zauberhafte-Patin:

und noch einen Unterschied gibt es:

Ein Kind, das nicht singen kann, wird auf die Melodieführung niemals eine 1 schaffen. Es wird immer eine schlechte Note bekommen, ABER es kann das wieder ausgleichen, in dem es den text 1a kann, oder indem es besonders gut die Künstler und ihr Leben lernt oder indem es die Notenlehre perfekt beherrscht.. es gibt viele Möglichkeiten. dasselbe gilt im Kunstunterricht. Ein nicht Beherrschen der Zeichungen KANN ausgeglichen werden. In beiden Fällen muss es den Notendurchschnitt auf dem Zeugnis nicht runterziehen.

Aber WO hat ein durch und durch unsportliches Kind diese Möglichkeit in Sport? Mein Sohn z. Bsp. kann perfekt alle Regeln von Ballsportarten und anderen Spielen. Aber BÄLLE.. naja, die kann er nunmal nicht händeln.. (das hat er geerbt, alles was größer als ein Squashball ist, kann von mir nicht beherrscht werden, TROTZ ganz viel Üben... ich wollte nämlich immer Volleyballer sein.. war sogar in einem Verein... aber nichts.. ich bin da einfach zu doof zu und brech mir bestenfalls die Finger alles gehabt, aber ich war ein tolles Maskotchen und konnte auf Wettkämpfen wundervoll anfeuern und habe ganze Massen bewegt und die Laolawelle angestiftet )
Leichtathletik ist nicht sein. Ballsportarten sind nicht seins. Schwimmen kann er super, das kam ihm aber nur in Klasse 3 zu Gute. Und Geräteturnen kann er einigermassen gut. Ski fahren kann er super. Und er hat eine super Ausdauer und könnte den ganzen Tag joggen, nur eben nicht in dem vorgegebenen Tempo. Das reicht nur eben nie, um die 4 auf dem Zeugnis wegzubekommen. Manchmal, wenn sie viel Geräteturnen hatten, dann schafft er eine 3, aber meistens steht da eine 4. Mir ist es vollkommen wurscht, weil ich es ohnehin für Unsinn halte, aber es versaut eben den Notendurchschnitt. Und ein Zeugnis auf dem nur 1 und 2 stehen... wird durch die 4 einfach nur mies gemacht. Und er kann absolut nichts ändern an der 4. Was er kann, das kommt im Sportunterricht nicht dran. Was er nicht kann erfüllt quasi den Stundenplan im Sportunterricht.... er ist also nicht unsportlich.. kassiert trotzdem nie mehr als eine 4. Völlig bekloppt...
UNd es gibt eben keine Variante, um das iwie auszugleichen. Nichts. Deswegen finde ich eine Benotung mehr als belämmert.

Wurde doch jetzt schon mehrfach geschrieben...
indem der fortschritt benotet wird... und der Einsatz dahinter...
und doch, das gibt's bereits... ist nur wieder eine lehrersache...
Gehe zu Seite:
  • Dieses Thema wurde 15 mal gemerkt