Mütter- und Schwangerenforum

Die Stillmamas

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-Brünni88
23365 Beiträge
22.10.2013 20:48
Zitat von SpieloReloaded:

Zitat von -Brünni88:

Zitat von SpieloReloaded:

Zitat von SarahBS1982:

...

Ist keine eigene Geschichte und habe sie damals auch nur stumm (und mittelschwer entsetzt) mitverfolgt.

Die Mama hatte schon in der Schwangerschaft beschlossen, dass sie nicht stillen wird, weil sie ihre Brüste nicht hässlich werden lassen will, weil sie keine Lust drauf hat ständig das Kind bei sich zu haben, weil sich auch Andere drum kümmern sollten. Das alles für sich waren schon so Ammenmärchengründe, aber eben nicht auszureden.

Nun wurde das Kind geboren, bekam die Flasche und brach sie wieder aus. Viele Tage lang. Das Kind nahm weiter ab und irgendwann erbrach es Blut mit und es lief sogar Blut aus der Nase, Darm und Harnleiter. Diagnose: Starke Kuhmilcheiweißallergie. Die Geburt war keine 2 Wochen her, sie hätte mit einer großen Erfolgschance relaktieren können, wollte aber ihre Brüste und ihre Freiheit nicht aufgeben und hat dann lieber für viel Geld eine teure Spezialnahrung gefüttert.

Mich hat die Geschichte damals echt angegriffen und lange beschäftigt. Seitdem zuckt es mich immer ein wenig, wenn eine Schwangere sagt, sie will aus Gründen x oder y nicht stillen, es nichtmal probieren. Ich bin meist still und sage nichts dazu. Aber ich muss bei "Ich werde auf keinen Fall stillen." immer an diesen Fall denken. Ich wünsche keiner Nichtstillenden, dass ihr das Gleiche wiederfährt. Es kann nur eben passieren und ich hab das immer vor Augen, wenn ich eine Stillgegnerin vor mir habe.

oh das klingt echt traurig. ich war bei jana ja auch sicher das ich nicht stillen will aber wenn das der fall gewesen wäre hätte ich mich sofort dazu überreden lassen. ich wollte damit aber auch weder meine brüste schonen, noch hab ich sie mwhe als 15 minten weggegeben bevor sie 8 monate alt war.

das ist jetzt so ne geschichte die mir echt bauchschmerzen macht und mein gewissen echt mit füßen tritt

Das versteh ich nicht. Wieso?

weil ich mich in der schwangerschaft mit jana so garnicht informiert habe was das stillen mit sich bringt und was es für schäden anrichten kann wenn man es nicht macht und das ich es halt überhaupt garnicht erst probiert habe...
SpieloReloaded
14096 Beiträge
22.10.2013 20:50
Zitat von SarahBS1982:

Zitat von SpieloReloaded:

Zitat von SarahBS1982:

Zitat von SpieloReloaded:

@Sarah
Tolle Geschichte! Cool, dass es dann nach 5 Monaten mit dem Anlegen geklappt hat.

Erinnert mich aber gleichzeitig an eine eher unglückliche Geschichte.


?

Erzählst Du sie uns?

Ist keine eigene Geschichte und habe sie damals auch nur stumm (und mittelschwer entsetzt) mitverfolgt.

Die Mama hatte schon in der Schwangerschaft beschlossen, dass sie nicht stillen wird, weil sie ihre Brüste nicht hässlich werden lassen will, weil sie keine Lust drauf hat ständig das Kind bei sich zu haben, weil sich auch Andere drum kümmern sollten. Das alles für sich waren schon so Ammenmärchengründe, aber eben nicht auszureden.

Nun wurde das Kind geboren, bekam die Flasche und brach sie wieder aus. Viele Tage lang. Das Kind nahm weiter ab und irgendwann erbrach es Blut mit und es lief sogar Blut aus der Nase, Darm und Harnleiter. Diagnose: Starke Kuhmilcheiweißallergie. Die Geburt war keine 2 Wochen her, sie hätte mit einer großen Erfolgschance relaktieren können, wollte aber ihre Brüste und ihre Freiheit nicht aufgeben und hat dann lieber für viel Geld eine teure Spezialnahrung gefüttert.

Mich hat die Geschichte damals echt angegriffen und lange beschäftigt. Seitdem zuckt es mich immer ein wenig, wenn eine Schwangere sagt, sie will aus Gründen x oder y nicht stillen, es nichtmal probieren. Ich bin meist still und sage nichts dazu. Aber ich muss bei "Ich werde auf keinen Fall stillen." immer an diesen Fall denken. Ich wünsche keiner Nichtstillenden, dass ihr das Gleiche wiederfährt. Es kann nur eben passieren und ich hab das immer vor Augen, wenn ich eine Stillgegnerin vor mir habe.


Und wieder mal frage ich mich, warum die Aufklärung hinsichtlich des Stillens so schlecht ist. In Krankenhäusern, bei Hebammen, etc.



Es konnte ja keiner ahnen, dass das Kind eine so starke Allergie hat. Die Chance ist ja auch relativ gering. Ein Wunder eigentlich, wenn man bedenkt, was Muttermilchersatz ist.
Es gibt ja auch andersherum eine Krankheit, deren Namen ich jetzt natürlich passenderweise vergessen habe ( vielleicht kann Shanise mir aushelfen), beim Kind, wo sich eine bestimmte Aminosäure aus der Muttermilch vom Kind nicht verwerten lässt und ablagert. Das ist dann auch nicht ungefährlich. Zwar ist auch hier das Risiko, dass das Kind diese Krankheit hat, relativ gering, aber auch hier müsste man dann Konsequenzen ziehen, die man vorher nicht bedacht hat.
lalelu81
3730 Beiträge
22.10.2013 20:55
meinst du Phenylketonuier?
Poca
43521 Beiträge
22.10.2013 20:55
Zitat von SarahBS1982:

So, Zarti. Ich schreibe es jetzt doch hier.

Also.

Ich bin an den Hupen unendlich empfindlich. Angucken - nicht anfassen. (Mein Ex sagte immer, das sei Verschwendung. Habe 85 E, inzwischen F)
Wenn ich den BH an- oder ausziehe brauche ich einige Minuten um mich schmerzmäßig zu aklimatisieren. Ebenso bei Kälte .

Und mit den empfindlichen Dingern sollte ich irgendwann mal jemanden ernähren? einen SÄUGling? Nie!

Milchpumpen fand ich übrigens ebenfalls total gruselig! Horror! Foltermethode!

Und dann kam der Geburtsvorbereitungskurs und in einer Kursstunde ging es ums Stillen. Ich habe die ganze Zeit Phantomschmerzen gehabt. Wir haben mit Stillpuppen Positionen geübt und während die anderen werdenden Mamis die Puppen so hielten wie richtige Babies, hob ich meine Puppe am Bein hoch oder zerrte sie an den Haaren um mich herum. (Das erschrak mich schon selber! )

Ich hatte während der gesamten Schwangerschaft keine Vormilch. Ich hatte kein Spannen in den Brüsten, nix. Sie bereiteten sich überhaupt nicht auf's stillen vor, ich war der festen Überzeugung, sie würden es nicht wollen .

Und dann kam die Hiobsbotschaft Schwangerschaftsdiabetes. Und immer wurde mir gesagt: wenn Sie dann nach der Geburt bald anlegen, ist das das beste für Ihr Baby.

Ja, ja Und für mich?

Schließlich musste die Geburt eingeleitet werden. An einem Freitagmorgen bekam ich die erste Tablette. Bis Sonntagvormittag dauerte es dann noch, auch während dieser Zeit hatte ich keinerlei Idee, dass ich nach der Geburt stillen wollen würde. Den Hinweis, dass es im Krankenhaus zweimal in der Woche eine Stillberatung gäbe, nahm ich mit einem "ja, ja" zur Kenntnis. Was ging mich das an?

Nach 22 Stunden Wehen und einer Geburt mit Geburtsstillstand, Blutabnehmen aus dem Kopf des Kleinen noch im Bauch und schlechten Herztönen des Babys war es dann so weit. Jendrik kam zur Welt.

Er lag auf meinem Bauch und blinzelte mit großen Augen in die Welt, suchte meine Brust.

Und ich verliebte mich und wollte ihm alles geben. Alle Liebe, alles, alles, alles was er braucht.

Leider durfte mein Baby nicht bei mir bleiben. Er musste einige Tage auf die Intensivstation. Dort lag er in seinem Bettchen, verkabelt und einsam. Mein Mamaherz blutete. Ich hatte immer das Bild des kleinen Schatzes im Kopf, der warm und kuschelig auf meiner Brust lag und mit seinem kleinen Mündchen suchte.

Und verließ alle paar Stunden sein Bettchen um zu pumpen. Ich konnte nach der Geburt nicht sitzen, mit dem Stillen klappte es nicht. Aber mich hatten Mutterinstinkt, Mamahormone und der Ehrgeiz gepackt, meinem Sohn wenigstens Muttermilch reichen zu können - wenn er schon nicht nah bei mir sein konnte.

Nach einigen Tagen klappte es mit dem Pumpen.

Jendrik und ich durften nach Hause, dort pumpte ich weiter. Mit dem Stillen klappte es nicht, der Kleine wusste ja gar nicht, wie er das anstellen sollte. Meine BW wurden wund von seinen hilflosen Saugversuchen und ich wurde jedes Mal nervöser wenn es ums Anlegen ging.

Ich routierte. Ich pumpte 5,5 Monate lang alle 2-3 Stunden, die Milch reichte nach ca. 10 Wochen (?) gerade so aus um ihn zu versorgen.

Jendrik trank an der Flasche allerdings auch immer schlechter. Er schrie und wehrte sich, was ér an der Brust nicht tat - dort jedoch saugte er nicht effektiv. Ich befürchtete, dass meine Milch per Pumpe bald nicht mehr reichen würde.

Nach 5 Monaten suchte ich mir endlich andere Hilfe als meine Hebamme. (Meine Hebi ist toll - aber eben keine Stillberaterin!)

Die Stillberaterin fragte, wie lange er nachts schliefe. "So an die fünf bis sieben Stunden mindestens" sagte ich. "Na, dann lassen Sie ihn doch bei sich schlafen. Im Halbschlaf ist es meistens viel einfacher. Sie schlagen zwei Fliegen mit einer Klappe. Er trinkt möglicherweise und Ihre Milchproduktion wird angeregt." Sie hatte Recht! Er würde nicht verdursten oder verhungern, sonst schlief er ja nachts auch einige Stunden am Stück!

Gesagt, getan. Am 24.05. abends legte ich mich mit freiem Oberkörper mit ihm ins Bett. In der Nacht kuschelten wir, er dockte im Halbschlaf an. Ungefähr alle halbe Stunde. Aber ohne weinen, ganz kuschelig und glücklich. Ich entspannte.

Am nächsten Tag war nix mehr zu machen. Seit dem 25.05. verweigert Jendrik komplett die Flasche und ist ein begeistertes Stillkind. Anfangs hatte ich wirklich Angst, dass die Brust ihm zu wenig sein würde. Aber seine Windeln waren immer gut nass, er war zufrieden und munter. Ja, anfangs war ich quasi 24 Stunden am Stillen. Und ja, ich musste erst lernen, welche Stillpositionen für uns die richtigen sind. Aber das muss jede Mama. Andere Muttis mit einem Neugeborenen, ich mit einem 5 Monate alten Mausbären.

Und meine BW? Sind nach wie vor schmerzempfindlich bei Kälte oder Berührungen durch BH oder was auch immer. Aber beim Stillen habe ich weder ein unangenehmes Gefühl noch Schmerzen.

*******

Meine Erfahrungen mit meiner Hebi und im Krankenhaus haben mich dazu gebracht, mich zu einer Ausbildung zur Stillberaterin zu entschließen. Im Krankenhaus haben die Schwestern und Hebammen kaum die Zeit. Die Nachsorgehebammen sind oft nicht entsprechend ausgebildet. Und von Hinz und Kunz hört man alles mögliche - wie ich im Nachhinein erfahren habe, ist das meiste davon Mist (nach der Uhr stillen, mit Stillhütchen stillen [ohne besonderen Grund], häufiges Verlangen nach Brust bedeutet Hunger und ist ein Grund, zuzufüttern, ...).

Danke für deinen Bericht. Mich hat's interessiert
22.10.2013 20:56
Zitat von -Brünni88:

Zitat von SpieloReloaded:

Zitat von -Brünni88:

Zitat von SpieloReloaded:

...

oh das klingt echt traurig. ich war bei jana ja auch sicher das ich nicht stillen will aber wenn das der fall gewesen wäre hätte ich mich sofort dazu überreden lassen. ich wollte damit aber auch weder meine brüste schonen, noch hab ich sie mwhe als 15 minten weggegeben bevor sie 8 monate alt war.

das ist jetzt so ne geschichte die mir echt bauchschmerzen macht und mein gewissen echt mit füßen tritt

Das versteh ich nicht. Wieso?

weil ich mich in der schwangerschaft mit jana so garnicht informiert habe was das stillen mit sich bringt und was es für schäden anrichten kann wenn man es nicht macht und das ich es halt überhaupt garnicht erst probiert habe...

aber es ist doch ein riesen unterschied, ob man nicht stillt, weil man sich eben nicht informiert hat (und viele haben eben keine Meinung vorher...) oder ob man nicht möchte, dass die brüste ruiniert werden (was ja auch ohne stillen wunderbar geht )
da brauchst du dir keinen vorwurf machen...
Poca
43521 Beiträge
22.10.2013 20:58
SarahBS... 5,5 Monate find ich schon krass (Respekt). Besonders mit deiner "Vorgeschichte"
Mein Kampf dauerte "nur" fünf Wochen, und ich hab auch gewonnen
SpieloReloaded
14096 Beiträge
22.10.2013 21:03
Zitat von -Brünni88:

Zitat von SpieloReloaded:

Zitat von -Brünni88:

Zitat von SpieloReloaded:

...

oh das klingt echt traurig. ich war bei jana ja auch sicher das ich nicht stillen will aber wenn das der fall gewesen wäre hätte ich mich sofort dazu überreden lassen. ich wollte damit aber auch weder meine brüste schonen, noch hab ich sie mwhe als 15 minten weggegeben bevor sie 8 monate alt war.

das ist jetzt so ne geschichte die mir echt bauchschmerzen macht und mein gewissen echt mit füßen tritt

Das versteh ich nicht. Wieso?

weil ich mich in der schwangerschaft mit jana so garnicht informiert habe was das stillen mit sich bringt und was es für schäden anrichten kann wenn man es nicht macht und das ich es halt überhaupt garnicht erst probiert habe...

Ja, ich kann das jetzt verstehen.
Schau auf deine Maus und wie sie jetzt ist. Das Stillen ist bei diesem Kind einfach abgehakt, da ist noch soviel vor euch, was es zu bewältigen gibt. Stillen macht nur einen Teil aus, ist nur einer der Grundsteine für ein gesundes Leben.
Wenn du immer wieder mit "Hätte, könnte, sollte" zurückschaust, hast du keine Augen mehr für Heute.
SpieloReloaded
14096 Beiträge
22.10.2013 21:06
Zitat von lalelu81:

meinst du Phenylketonuier?

Kann sein... es klingelt aber auch gerade gar nicht im Kopf.
nicol0907
838 Beiträge
22.10.2013 21:09
meine maus hat vorhin die Brust gehabt und hat kuz geschlafen so 30 min und dann war sie wieder wach und sie hat hunger gehabt mal wieder . ich habe ihr dann wieder beide brüste gegeben hin auch ganz gut am Anfang .aber dann hat sie nur geweint und geschrihen sie hat die Brust Warze nicht mehr bekommen habe es immer und immer wieder probiert . dann habe ich ihr ne Flasche gegeben was ich ja eigendlich nicht mehr wolte, aber das geht immer so wenn ich stille auserheute früh da hat es geklappt aber ich habe das Gefühl das sie zu wenig von meinen brüsten bekommt was ja eigendlich nicht sein kann aber ich weis nicht weiter
SpieloReloaded
14096 Beiträge
22.10.2013 21:11
Zitat von nicol0907:

meine maus hat vorhin die Brust gehabt und hat kuz geschlafen so 30 min und dann war sie wieder wach und sie hat hunger gehabt mal wieder . ich habe ihr dann wieder beide brüste gegeben hin auch ganz gut am Anfang .aber dann hat sie nur geweint und geschrihen sie hat die Brust Warze nicht mehr bekommen habe es immer und immer wieder probiert . dann habe ich ihr ne Flasche gegeben was ich ja eigendlich nicht mehr wolte, aber das geht immer so wenn ich stille auserheute früh da hat es geklappt aber ich habe das Gefühl das sie zu wenig von meinen brüsten bekommt was ja eigendlich nicht sein kann aber ich weis nicht weiter

Vielleicht einfach nur frustriert, weil Milch kommt, obwohl sie nuckeln möchte.
Laskaja
19135 Beiträge
22.10.2013 21:28
Zitat von SarahBS1982:

So, Zarti. Ich schreibe es jetzt doch hier.

Also.

Ich bin an den Hupen unendlich empfindlich. Angucken - nicht anfassen. (Mein Ex sagte immer, das sei Verschwendung. Habe 85 E, inzwischen F)
Wenn ich den BH an- oder ausziehe brauche ich einige Minuten um mich schmerzmäßig zu aklimatisieren. Ebenso bei Kälte .

Und mit den empfindlichen Dingern sollte ich irgendwann mal jemanden ernähren? einen SÄUGling? Nie!

Milchpumpen fand ich übrigens ebenfalls total gruselig! Horror! Foltermethode!

Und dann kam der Geburtsvorbereitungskurs und in einer Kursstunde ging es ums Stillen. Ich habe die ganze Zeit Phantomschmerzen gehabt. Wir haben mit Stillpuppen Positionen geübt und während die anderen werdenden Mamis die Puppen so hielten wie richtige Babies, hob ich meine Puppe am Bein hoch oder zerrte sie an den Haaren um mich herum. (Das erschrak mich schon selber! )

Ich hatte während der gesamten Schwangerschaft keine Vormilch. Ich hatte kein Spannen in den Brüsten, nix. Sie bereiteten sich überhaupt nicht auf's stillen vor, ich war der festen Überzeugung, sie würden es nicht wollen .

Und dann kam die Hiobsbotschaft Schwangerschaftsdiabetes. Und immer wurde mir gesagt: wenn Sie dann nach der Geburt bald anlegen, ist das das beste für Ihr Baby.

Ja, ja Und für mich?

Schließlich musste die Geburt eingeleitet werden. An einem Freitagmorgen bekam ich die erste Tablette. Bis Sonntagvormittag dauerte es dann noch, auch während dieser Zeit hatte ich keinerlei Idee, dass ich nach der Geburt stillen wollen würde. Den Hinweis, dass es im Krankenhaus zweimal in der Woche eine Stillberatung gäbe, nahm ich mit einem "ja, ja" zur Kenntnis. Was ging mich das an?

Nach 22 Stunden Wehen und einer Geburt mit Geburtsstillstand, Blutabnehmen aus dem Kopf des Kleinen noch im Bauch und schlechten Herztönen des Babys war es dann so weit. Jendrik kam zur Welt.

Er lag auf meinem Bauch und blinzelte mit großen Augen in die Welt, suchte meine Brust.

Und ich verliebte mich und wollte ihm alles geben. Alle Liebe, alles, alles, alles was er braucht.

Leider durfte mein Baby nicht bei mir bleiben. Er musste einige Tage auf die Intensivstation. Dort lag er in seinem Bettchen, verkabelt und einsam. Mein Mamaherz blutete. Ich hatte immer das Bild des kleinen Schatzes im Kopf, der warm und kuschelig auf meiner Brust lag und mit seinem kleinen Mündchen suchte.

Und verließ alle paar Stunden sein Bettchen um zu pumpen. Ich konnte nach der Geburt nicht sitzen, mit dem Stillen klappte es nicht. Aber mich hatten Mutterinstinkt, Mamahormone und der Ehrgeiz gepackt, meinem Sohn wenigstens Muttermilch reichen zu können - wenn er schon nicht nah bei mir sein konnte.

Nach einigen Tagen klappte es mit dem Pumpen.

Jendrik und ich durften nach Hause, dort pumpte ich weiter. Mit dem Stillen klappte es nicht, der Kleine wusste ja gar nicht, wie er das anstellen sollte. Meine BW wurden wund von seinen hilflosen Saugversuchen und ich wurde jedes Mal nervöser wenn es ums Anlegen ging.

Ich routierte. Ich pumpte 5,5 Monate lang alle 2-3 Stunden, die Milch reichte nach ca. 10 Wochen (?) gerade so aus um ihn zu versorgen.

Jendrik trank an der Flasche allerdings auch immer schlechter. Er schrie und wehrte sich, was ér an der Brust nicht tat - dort jedoch saugte er nicht effektiv. Ich befürchtete, dass meine Milch per Pumpe bald nicht mehr reichen würde.

Nach 5 Monaten suchte ich mir endlich andere Hilfe als meine Hebamme. (Meine Hebi ist toll - aber eben keine Stillberaterin!)

Die Stillberaterin fragte, wie lange er nachts schliefe. "So an die fünf bis sieben Stunden mindestens" sagte ich. "Na, dann lassen Sie ihn doch bei sich schlafen. Im Halbschlaf ist es meistens viel einfacher. Sie schlagen zwei Fliegen mit einer Klappe. Er trinkt möglicherweise und Ihre Milchproduktion wird angeregt." Sie hatte Recht! Er würde nicht verdursten oder verhungern, sonst schlief er ja nachts auch einige Stunden am Stück!

Gesagt, getan. Am 24.05. abends legte ich mich mit freiem Oberkörper mit ihm ins Bett. In der Nacht kuschelten wir, er dockte im Halbschlaf an. Ungefähr alle halbe Stunde. Aber ohne weinen, ganz kuschelig und glücklich. Ich entspannte.

Am nächsten Tag war nix mehr zu machen. Seit dem 25.05. verweigert Jendrik komplett die Flasche und ist ein begeistertes Stillkind. Anfangs hatte ich wirklich Angst, dass die Brust ihm zu wenig sein würde. Aber seine Windeln waren immer gut nass, er war zufrieden und munter. Ja, anfangs war ich quasi 24 Stunden am Stillen. Und ja, ich musste erst lernen, welche Stillpositionen für uns die richtigen sind. Aber das muss jede Mama. Andere Muttis mit einem Neugeborenen, ich mit einem 5 Monate alten Mausbären.

Und meine BW? Sind nach wie vor schmerzempfindlich bei Kälte oder Berührungen durch BH oder was auch immer. Aber beim Stillen habe ich weder ein unangenehmes Gefühl noch Schmerzen.

*******

Meine Erfahrungen mit meiner Hebi und im Krankenhaus haben mich dazu gebracht, mich zu einer Ausbildung zur Stillberaterin zu entschließen. Im Krankenhaus haben die Schwestern und Hebammen kaum die Zeit. Die Nachsorgehebammen sind oft nicht entsprechend ausgebildet. Und von Hinz und Kunz hört man alles mögliche - wie ich im Nachhinein erfahren habe, ist das meiste davon Mist (nach der Uhr stillen, mit Stillhütchen stillen [ohne besonderen Grund], häufiges Verlangen nach Brust bedeutet Hunger und ist ein Grund, zuzufüttern, ...).


Wie Toll!!!!
Hab ehrlich Tränen in den Augen
Nach so langer Zeit mit abpumpen noch erfolgreich zu stillen.. Toll!!!
LIttleOne13
26290 Beiträge
22.10.2013 21:43
@ Sarah: Respekt! Danke fürs teilen... man, ich heul auch schon wieder.

@ nicole: wie alt ist deine kleine jetzt grade?

@ me: Ava hat das dauertrinken wieder für sich entdeckt. Leider hat sie beim einschlafen die Bw verloren... jetzt trag ich sie rum, damit sie wieder einschlafen kann. Wie schnell so ne kleine Welt durcheinander gerät
nicol0907
838 Beiträge
22.10.2013 22:20
Zitat von LIttleOne13:

@ Sarah: Respekt! Danke fürs teilen... man, ich heul auch schon wieder.

@ nicole: wie alt ist deine kleine jetzt grade?

@ me: Ava hat das dauertrinken wieder für sich entdeckt. Leider hat sie beim einschlafen die Bw verloren... jetzt trag ich sie rum, damit sie wieder einschlafen kann. Wie schnell so ne kleine Welt durcheinander gerät


meine kleine ist jetzt ein Monat und ein Tag
LIttleOne13
26290 Beiträge
22.10.2013 22:23
Zitat von nicol0907:

Zitat von LIttleOne13:

@ Sarah: Respekt! Danke fürs teilen... man, ich heul auch schon wieder.

@ nicole: wie alt ist deine kleine jetzt grade?

@ me: Ava hat das dauertrinken wieder für sich entdeckt. Leider hat sie beim einschlafen die Bw verloren... jetzt trag ich sie rum, damit sie wieder einschlafen kann. Wie schnell so ne kleine Welt durcheinander gerät


meine kleine ist jetzt ein Monat und ein Tag

Das könnte der 5 Wochen Schub sein.
Leg sie an... und wieder und wieder. Keine Flasche! Und Geduld... sie lernt grade ne Menge dazu, nimmt viel mehr wahr als vorher, ihre kleine Welt wird plötzlich größer... das verunsichert sie und sie will zu Mama!
LIttleOne13
26290 Beiträge
22.10.2013 22:25
Zitat von nicol0907:

Zitat von LIttleOne13:

@ Sarah: Respekt! Danke fürs teilen... man, ich heul auch schon wieder.

@ nicole: wie alt ist deine kleine jetzt grade?

@ me: Ava hat das dauertrinken wieder für sich entdeckt. Leider hat sie beim einschlafen die Bw verloren... jetzt trag ich sie rum, damit sie wieder einschlafen kann. Wie schnell so ne kleine Welt durcheinander gerät


meine kleine ist jetzt ein Monat und ein Tag

Das könnte der 5 Wochen Schub sein.
Leg sie an... und wieder und wieder. Keine Flasche! Und Geduld... sie lernt grade ne Menge dazu, nimmt viel mehr wahr als vorher, ihre kleine Welt wird plötzlich größer... das verunsichert sie und sie will zu Mama!

Ava macht das auch, dass sie erst trinkt und dann anfängt zu weinen. Sie wird satt, keine Sorge... aber an der Brust verarbeiten sie ihren Tag, und dabei fließen schon mal Tränchen. Die Brust gibt ihr Sicherheit, und die braucht sie grade. Halt durch, du machst das bestimmt super

Und: es ist nur eine Phase... das geht vorbei... und dann kommt die nächste Phase
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