Und schon ist er wieder am brechen, dabei dürfte gar nix oben rauskommen wo er nix isst

Meine Güte, das ist ja echt furchtbar...

Haben ihn heute endlich nochmal besucht nachdem die Grippe halbwegs weg ist. Er starrt nur die Decke an, redet quasi nichts und hatte am Bett das Fotoalbum mit meinen alten Baby- und Kinderfotos liegen. Das hat er sich bestimmt 20 Jahre nicht mehr angeschaut... restlicher Zustand ist unverändert, ausser das er jetzt noch eine blutige Wunde hat, die extrem wehtut

Zitat von Chilii:

Haben ihn heute endlich nochmal besucht nachdem die Grippe halbwegs weg ist. Er starrt nur die Decke an, redet quasi nichts und hatte am Bett das Fotoalbum mit meinen alten Baby- und Kinderfotos liegen. Das hat er sich bestimmt 20 Jahre nicht mehr angeschaut... restlicher Zustand ist unverändert, ausser das er jetzt noch eine blutige Wunde hat, die extrem wehtut

Ich wünsche euch viel Kraft!

Er hat soooo starke Schmerzen jetzt schon innerhalb von 4 Tagen die dritte Morphin-Dosis, ich hoffe, dass die endlich hilft... er kann auch nicht mehr allein bleiben. Wenn meine Mutter jetzt weg muss einkaufen oder so muss ich bei ihm bleiben. Er bekommt jetzt auch einen Toilettenstuhl. Das es innerhalb von 4 Wochen so rasend schnell abwärts geht hätte niemand gedacht

Zitat von Chilii:

Er hat soooo starke Schmerzen jetzt schon innerhalb von 4 Tagen die dritte Morphin-Dosis, ich hoffe, dass die endlich hilft... er kann auch nicht mehr allein bleiben. Wenn meine Mutter jetzt weg muss einkaufen oder so muss ich bei ihm bleiben. Er bekommt jetzt auch einen Toilettenstuhl. Das es innerhalb von 4 Wochen so rasend schnell abwärts geht hätte niemand gedacht

Fühl dich gedrückt! Ich denke an euch!

Mein Vater liegt noch im OP... ich hoffe sie müssen nicht das Bein amputieren in der Notaufnahme wollte er schon eine Knarre oder eine Spritze, dass er nicht mehr wach wird ich frag mich womit wir das verdient haben

Zitat von Chilii:

Mein Vater liegt noch im OP... ich hoffe sie müssen nicht das Bein amputieren in der Notaufnahme wollte er schon eine Knarre oder eine Spritze, dass er nicht mehr wach wird ich frag mich womit wir das verdient haben

Der arme Mann... Und ihr natürlich auch...

Ich frage mich eh schon ob und wie er die OP übersteht nachdem er wochenlang wenig bis nichts gegessen hat und sich nicht mal mehr allein auf die Seite drehen kann

Um 1.14 Uhr ist er eingeschlafen ich könnte mich so in den Hintern treten, dass wir nach der OP nicht nochmal bei ihm waren

Zitat von Chilii:

Um 1.14 Uhr ist er eingeschlafen ich könnte mich so in den Hintern treten, dass wir nach der OP nicht nochmal bei ihm waren

Das tut mir so leid Chilii! Aber er wollte es so und angesichts seiner Situation war das für ihn nun sicher eine Erlösung.
Mach dir keine Vorwürfe, ihr bzw du warst die ganze letzte Zeit immer für ihn da! Das hat dein Vater ganz bestimmt zu schätzen gewusst! Ich drück dich!

Oh Chili mein herzliches Beileid!!! Fühl dich ganz fest umarmt. So ähnlich war es bei meinem Opa, er hat auch vor der letzten Op gemeint dass er eine Waffe will um nicht wieder aufzuwachen und dann haben sie die op abgebrochen da sie meinten dass er nicht in der richtigen mentalen verfassung war, anschließend intendivstation und ich glaub er war im koma auf jeden fall ist er nicht mehr aufgewacht.. das ging auch so rasend schnell.

Chilli, mein herzliches Beileid.
Das ist echt traurig, dass es jetzt alles so rasend schnell ging!
Ich wünsche euch ganz viel Kraft!

Danke. Die Beinarterie war total zu, dadurch der Fuß schon rot und blau. Bei der OP wurde die Arterie wieder durchgängig gemacht, ihm ging es danach soweit man seinen Zustand so nennen kann gut. 1.10 kam der Anruf das es schlecht aussieht ob sie im schlimmsten Fall reanimieren sollen, ich entschied dagegen. 1.14 war er dann tot. Für ihn ist es besser so, gestern hätten sie nochmal operieren und amputieren müssen. So ist er ganz ruhig eingeschlafen ohne Schmerzen und musste nicht leiden.
Wenn wir bei meiner Mutter sind habe ich immer das Gefühl er müsste gleich zur Tür reinkommen oder er läg im Bett, es ist noch so unwirklich das er nicht mehr da ist
Morgen suchen wir uns im Friedwald einen Baum an unter dem er beigesetzt wird, Donnerstag ist das Gespräch mit dem Pfarrer und Montag die Beerdigung. Nur der Termin für den Blumenschmuck fehlt noch.

Das hast du schon richtig entschieden. Dass er ohne Schmerzen gestorben ist, ist für ihn wohl das Beste gewesen in der Situation. Dieses Gefühl, dass ein Verstorbener doch gleich um die Ecke kommen muss, kenne ich auch. Es wird vermutlich noch eine Weile anhalten. Ich finde diese Geschichte ganz passend:

Zitat:
Der ungebetene Gast

Die Trauer ist ein unerwarteter Gast.
Eines schönen Tages klopft sie an Deine Tür und fragt nicht erst, ob sie hereinkommen darf, sondern sie setzt sich mitten in Dein Wohnzimmer und macht es sich bequem und gemütlich.
Am Anfang denkt man sich *nun gut, irgendwo muss sie ja sein* und bleibt gastfreundlich.
Dann kommt der Punkt, wo man sich denkt *nun könnte sie aber mal langsam wieder gehen* und versucht, mit allerlei diplomatischen und weniger diplomatischen Mitteln, sie dazuzubringen, aufzustehen und sich zu verabschieden, weil man gern mal wieder für sich sein möchte.
Aber nein, sie hockt da, stumm und unversöhnlich und bewegt sich kein bisschen vom Fleck.
Du versuchst sie rauszuzerren, rauszuekeln - aber sie sitzt da einfach.
Jeden Tag versuchst Du es wieder, doch wie ein Sack nasser Zement thront sie auf Deinem Sofa und schaut Dir die ganze Zeit über die Schulter. Du fühlst Dich beobachtet und unwohl - aber sie sitzt da einfach.
Und schweigt.
Und wartet.
Und Du weisst nicht mal worauf, geschweige denn wie lang.
Und noch ein Tag und noch ein Versuch, sie zum gehen zu bewegen.
Herrgott, in unserer modernen Welt muss es doch möglich sein, der Lage Herr zu werden!
Aber nein, dieses Ding hockt da wie eine Spinne im Netz und wartet.

Ok, raus will sie nicht.
In Deinem Wohnzimmer ist zuwenig Platz.
Also fängst Du an, Dich an sie zu gewöhnen. Stellst den Tisch ein bisschen weiter da und den Stuhl ein bisschen weiter dort - und nun sitzt sie zwar noch immer da, aber nicht mehr in der Mitte.
AHA! - denkst Du Dir!
Ich kann sie nicht zum Gehen bewegen - aber ich kann mich um sie herum bewegen.
Ein bisschen Möbel umstellen, ein bisschen Perspektive wechseln und schon sieht sie nicht mehr so bedrohlich aus. Tatsächlich kannst Du sogar um sie herumgehen und sie von hinten anschauen - unspektakulär..
Weitere Tage vergehen und sie setzt schon langsam ein bisschen Staub an, bis sie sich plötzlich wieder mal schüttelt, eine Trauer-Staubwolke aufsteigt und Dich einhüllt. *hust*
Du stellst den Tisch noch ein bisschen mehr dort und den Stuhl noch ein bisschen mehr da, und auf einmal ist sie nur noch der Rand Deines Wohnzimmers und nicht mehr das Zentrum.
Aber sie sitzt noch immer da.
Manchmal wirft sie Dir einen vorwurfsvollen Blick zu und Du fühlst dich versucht, sie wieder in die Mitte auszurichten.
Manchmal schüttelt sie sich und hüllt Dich in eine Staubwolke...
Aber irgendwann ist sie so eins geworden mit Deinem Wohnzimmer, dass Du sie nicht mal mehr siehst, ausser wenn sie sich grad schüttelt.Und das wird sie immer wieder tun.

Doch so hast Du aus der Not eine Tugend gemacht und dank dem ungebetenen Gast, der nicht mehr gehen wollte, eine ganz neue Perspektive in Dein Leben gebracht.
Und würde man nun die Trauer aus Deinem Wohnzimmer entfernen - so würde ein hässlicher , kahler Fleck bleiben.....