Mütter- und Schwangerenforum

Geschlechterwahl

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08.04.2019 21:47
Zitat von Seramonchen:

Zitat von Alaska:

Zitat von Janna90:

Zitat von YellowBird:

Ich finde alle Argumente in Richtung "Gott spielen", "unnatürlich", ... seltsam. Da kann man ja auch direkt jedes Antibiotikum abschaffen. Das ist auch nicht weniger "Gott spielen" oder weniger "unnatürlich".

Argumente, die in meinen Augen gegen eine Geschlechtsauswahl sprechen sind hier aber schon genannt worden:

- Überschuss eines Geschlechts, weil eins beliebter ist als das andere
- an das Kind geknüpfte Erwartungen, die man mit dem Geschlechtswunsch verbunden hat, aber die vielleicht trotzdem nicht erfüllt werden

Ich finde, allein diese beiden Punkte lassen das Thema für mich eindeutig bewerten.

Aber:

Ich finde auch Vegetarismus eindeutig positiv und glaube, dass wir der Welt Unmengen Gutes täten, wenn wir alle Vegetarier wären. Trotzdem konnte ich mich immer noch nicht vollständig dem Fleischkonsum lossagen.

Ich will damit sagen: Nur weil etwas ethisch nicht vernünftig ist oder ganz klare rationale Punkte dagegen sprechen, muss das nicht heißen, dass man es auch schafft, danach zu leben. Manche Dinge, so scheint es, entscheidet nicht nur der Kopf.


Stimmt, ist ein gutes Argument find ich...


Das ist ja das Hauptargument. Wir pfuschen schon so viel rein, das Argument zählt null. Nicht beim Geschlechterwunsch, nicht bei kB. Wir haben die Möglichkeiten und nehmen uns Rechte raus, gegen die Natur zu handeln - zum Glück können wir das.
Aber es ist leidglich eine Frage der Gesellschaft und was (bereits) akzeptiert wird. Als die Schönheits-Ops aufkamen war das Geschrei groß. Heute wird es größtenteils akzeptiert, wenn es auch für viele nicht in Frage kommt.
Genauso wäre es mit dem Geschlechterthema auch. Zumal man ja auch nicht jedem auf die Nase bindet, wie die eigenen Kinder entstanden sind. Ich leg ja auch nicht meine Brüste auf den Tresen und sag: künstlich (dazu sind meine echt ).

Ich seh darin nach wie vor kein Problem. Selbst wenn man sich komplett ein Kind designen würde (Haare - und Augenfarbe etc.) wäre das Kind trotzdem kein Computer und kein Alien. Es hätte eine Daseinsberechtigung wie jeder andere Mensch auch, sein Charakter wäre so zufällig, wie bei meinen Jungs. Kein Mensch würde erkennen, ob das ein Kind aus dem Reagenzglas ist, oder nicht.
MEINS wäre das überhaupt nicht, ich find mega spannend, was die Natur aus meinem Mann und mir zusammenmixed. Aber bei mir würde das jetzt auch keine Aufschrei auslösen.

Zu dem Überschuss-Thema. Wie viel Leid würde das in Ländern wie Indien verhindern? Wie viele Mädchen müssten nicht getötet werden? Natürlich nur in der Theorie, denn die meisten Menschen könnten sich im Leben keine kB leisten und in den reicheren Familien werden die Mädchen idR auch nicht entsorgt.
Und ganz ehrlich? Ich blicke mit einem Schmunzeln auf den Männerüberschuss in Indien. Ihr bescheuerter Wahn, dass Mädchen nichts wert sind und mit hohen Kosten bei der Heirat verbunden sind, hat dazu geführt, dass Millionen Mädchen nicht weiter leben durften und dass viele Inder niemals im Leben eine Braut finden werden um sich fortplfanzen zu können.
Natürliche Selektion, der Schwachsinn stirbt aus. Sie werden ganz bitter feststellen, was sie da angerichtet haben und hoffentlich wird mit der Erkentniss auch ein Umdenken einsetzen.

Abgesehen davon bin ich überzeugt davon, dass die meisten Eltern gerne das Pärchen hätten. Also Mädchen und Junge, dazu zähl ich z.B. auch. Und viele würden auch mit Legalität keine kB auf sich nehmen, ich denke, das würde trotzdem die Minderheit bleiben.


Hm komisch, in Bezug auf die KB hat es gepasst, dass man das ja dann auch verbieten müsste. Jetzt wird darauf verwiesen, dass man dann grundsätzlich auch das AB verbieten müsste, da passt das Argument nicht mehr.

Und du schaust mit einem Schmunzeln auf Indien? Also wenn ich auf ein Land in dieser Hinsicht nicht mit einem Schmunzeln schaue, dann ist das Indien. Gerade dort zeigt sich doch, wie ein extremer Geschlechterwunsch ausarten kann und wer leidet? Die Kinder! Mädchen, die vergewaltigt und wie Ware weitergereicht werden. Und du denkst, weil wir hier in Europa ja ach so klug sind, würde das alles hier nicht passieren? Wie kannst du denn davon ausgehen, dass es nicht zu einem Überschuss und damit einem Ungleichgewicht kommt? Ja ich weiß, dir ist ein Ungleichgewicht voll egal. Wenn jeder an sich denkt, dann ist ja an jeden gedacht ...

Den Wunsch nach dem perfekten Menschen gab es übrigens schon mal. Ich glaube, Hitler hätte mit Kusshand nur blonde und blauäuige Kinder zusammenstellen lassen. Ich sehe es als hochgefährlich an, wenn jetzt Eltern anfangen könnten, sich ihr optisches Wunschkind zusammenzustellen.

Hier wird sich über mehrere Threads hinweg aufgeregt, dass man angeblich den Leuten ein schlechtes Gewissen machen will, die einen Geschlechterwunsch haben. Das ist totaler Unsinn. Soll den doch jeder haben und in sein Taschentuch schluchzen, wenn es dann "nur" das andere Geschlecht wird. Ich verstehe es nicht, werde es nie verstehen, tangiert mich aber nicht. Hier ging es jedoch darum, dass eine gesunde Frau eine KB in Anspruch nehmen möchte, aufgrund des Geschlechts. Das ist so dermaßen unverständlich.


Danke! Das ist bei mir ebenfalls absolut das einzige, woran ich denke, wenn ich Männerüberschuss höre. Zum Schmunzeln ist mir da jedenfalls nicht zumute.
Alaska
19265 Beiträge
08.04.2019 21:58
Zitat von Seramonchen:

Zitat von Alaska:

Zitat von Janna90:

Zitat von YellowBird:

Ich finde alle Argumente in Richtung "Gott spielen", "unnatürlich", ... seltsam. Da kann man ja auch direkt jedes Antibiotikum abschaffen. Das ist auch nicht weniger "Gott spielen" oder weniger "unnatürlich".

Argumente, die in meinen Augen gegen eine Geschlechtsauswahl sprechen sind hier aber schon genannt worden:

- Überschuss eines Geschlechts, weil eins beliebter ist als das andere
- an das Kind geknüpfte Erwartungen, die man mit dem Geschlechtswunsch verbunden hat, aber die vielleicht trotzdem nicht erfüllt werden

Ich finde, allein diese beiden Punkte lassen das Thema für mich eindeutig bewerten.

Aber:

Ich finde auch Vegetarismus eindeutig positiv und glaube, dass wir der Welt Unmengen Gutes täten, wenn wir alle Vegetarier wären. Trotzdem konnte ich mich immer noch nicht vollständig dem Fleischkonsum lossagen.

Ich will damit sagen: Nur weil etwas ethisch nicht vernünftig ist oder ganz klare rationale Punkte dagegen sprechen, muss das nicht heißen, dass man es auch schafft, danach zu leben. Manche Dinge, so scheint es, entscheidet nicht nur der Kopf.


Stimmt, ist ein gutes Argument find ich...


Das ist ja das Hauptargument. Wir pfuschen schon so viel rein, das Argument zählt null. Nicht beim Geschlechterwunsch, nicht bei kB. Wir haben die Möglichkeiten und nehmen uns Rechte raus, gegen die Natur zu handeln - zum Glück können wir das.
Aber es ist leidglich eine Frage der Gesellschaft und was (bereits) akzeptiert wird. Als die Schönheits-Ops aufkamen war das Geschrei groß. Heute wird es größtenteils akzeptiert, wenn es auch für viele nicht in Frage kommt.
Genauso wäre es mit dem Geschlechterthema auch. Zumal man ja auch nicht jedem auf die Nase bindet, wie die eigenen Kinder entstanden sind. Ich leg ja auch nicht meine Brüste auf den Tresen und sag: künstlich (dazu sind meine echt ).

Ich seh darin nach wie vor kein Problem. Selbst wenn man sich komplett ein Kind designen würde (Haare - und Augenfarbe etc.) wäre das Kind trotzdem kein Computer und kein Alien. Es hätte eine Daseinsberechtigung wie jeder andere Mensch auch, sein Charakter wäre so zufällig, wie bei meinen Jungs. Kein Mensch würde erkennen, ob das ein Kind aus dem Reagenzglas ist, oder nicht.
MEINS wäre das überhaupt nicht, ich find mega spannend, was die Natur aus meinem Mann und mir zusammenmixed. Aber bei mir würde das jetzt auch keine Aufschrei auslösen.

Zu dem Überschuss-Thema. Wie viel Leid würde das in Ländern wie Indien verhindern? Wie viele Mädchen müssten nicht getötet werden? Natürlich nur in der Theorie, denn die meisten Menschen könnten sich im Leben keine kB leisten und in den reicheren Familien werden die Mädchen idR auch nicht entsorgt.
Und ganz ehrlich? Ich blicke mit einem Schmunzeln auf den Männerüberschuss in Indien. Ihr bescheuerter Wahn, dass Mädchen nichts wert sind und mit hohen Kosten bei der Heirat verbunden sind, hat dazu geführt, dass Millionen Mädchen nicht weiter leben durften und dass viele Inder niemals im Leben eine Braut finden werden um sich fortplfanzen zu können.
Natürliche Selektion, der Schwachsinn stirbt aus. Sie werden ganz bitter feststellen, was sie da angerichtet haben und hoffentlich wird mit der Erkentniss auch ein Umdenken einsetzen.

Abgesehen davon bin ich überzeugt davon, dass die meisten Eltern gerne das Pärchen hätten. Also Mädchen und Junge, dazu zähl ich z.B. auch. Und viele würden auch mit Legalität keine kB auf sich nehmen, ich denke, das würde trotzdem die Minderheit bleiben.


Hm komisch, in Bezug auf die KB hat es gepasst, dass man das ja dann auch verbieten müsste. Jetzt wird darauf verwiesen, dass man dann grundsätzlich auch das AB verbieten müsste, da passt das Argument nicht mehr.

Und du schaust mit einem Schmunzeln auf Indien? Also wenn ich auf ein Land in dieser Hinsicht nicht mit einem Schmunzeln schaue, dann ist das Indien. Gerade dort zeigt sich doch, wie ein extremer Geschlechterwunsch ausarten kann und wer leidet? Die Kinder! Mädchen, die vergewaltigt und wie Ware weitergereicht werden. Und du denkst, weil wir hier in Europa ja ach so klug sind, würde das alles hier nicht passieren? Wie kannst du denn davon ausgehen, dass es nicht zu einem Überschuss und damit einem Ungleichgewicht kommt? Ja ich weiß, dir ist ein Ungleichgewicht voll egal. Wenn jeder an sich denkt, dann ist ja an jeden gedacht ...

Den Wunsch nach dem perfekten Menschen gab es übrigens schon mal. Ich glaube, Hitler hätte mit Kusshand nur blonde und blauäuige Kinder zusammenstellen lassen. Ich sehe es als hochgefährlich an, wenn jetzt Eltern anfangen könnten, sich ihr optisches Wunschkind zusammenzustellen.

Hier wird sich über mehrere Threads hinweg aufgeregt, dass man angeblich den Leuten ein schlechtes Gewissen machen will, die einen Geschlechterwunsch haben. Das ist totaler Unsinn. Soll den doch jeder haben und in sein Taschentuch schluchzen, wenn es dann "nur" das andere Geschlecht wird. Ich verstehe es nicht, werde es nie verstehen, tangiert mich aber nicht. Hier ging es jedoch darum, dass eine gesunde Frau eine KB in Anspruch nehmen möchte, aufgrund des Geschlechts. Das ist so dermaßen unverständlich.


Für dich und ein paar andere User ist es das. Aber das gilt eben nicht für alle.
Für mich ist das nicht unverständlich und ich verurteile sie dafür nicht. Sie wird wissen, was sie sich da aufbürdet und wird die Behandlung schon überleben. Wenn sie das in Kauf nimmt, um ihr Mädchen im Arm zu halten - bitte. Dann wünsch ich ihr das Beste.

Ich schmunzel nicht über die Probleme in Indien, sondern darüber, was sich die ach so tollen Männer mit ihrem frauenfeindlichen Bild für eine Situation geschaffen haben: Millionen Singlemänner, die niemals eine Frau abbekommen werden. Und ich denke, genau über diese Selektion wird ein Umdenken eintreten können - nur so! Anders begreift man sowas wohl nicht.

Marf
29431 Beiträge
08.04.2019 22:06
Zitat von Alaska:

Zitat von Seramonchen:

Zitat von Alaska:

Zitat von Janna90:

...


Das ist ja das Hauptargument. Wir pfuschen schon so viel rein, das Argument zählt null. Nicht beim Geschlechterwunsch, nicht bei kB. Wir haben die Möglichkeiten und nehmen uns Rechte raus, gegen die Natur zu handeln - zum Glück können wir das.
Aber es ist leidglich eine Frage der Gesellschaft und was (bereits) akzeptiert wird. Als die Schönheits-Ops aufkamen war das Geschrei groß. Heute wird es größtenteils akzeptiert, wenn es auch für viele nicht in Frage kommt.
Genauso wäre es mit dem Geschlechterthema auch. Zumal man ja auch nicht jedem auf die Nase bindet, wie die eigenen Kinder entstanden sind. Ich leg ja auch nicht meine Brüste auf den Tresen und sag: künstlich (dazu sind meine echt ).

Ich seh darin nach wie vor kein Problem. Selbst wenn man sich komplett ein Kind designen würde (Haare - und Augenfarbe etc.) wäre das Kind trotzdem kein Computer und kein Alien. Es hätte eine Daseinsberechtigung wie jeder andere Mensch auch, sein Charakter wäre so zufällig, wie bei meinen Jungs. Kein Mensch würde erkennen, ob das ein Kind aus dem Reagenzglas ist, oder nicht.
MEINS wäre das überhaupt nicht, ich find mega spannend, was die Natur aus meinem Mann und mir zusammenmixed. Aber bei mir würde das jetzt auch keine Aufschrei auslösen.

Zu dem Überschuss-Thema. Wie viel Leid würde das in Ländern wie Indien verhindern? Wie viele Mädchen müssten nicht getötet werden? Natürlich nur in der Theorie, denn die meisten Menschen könnten sich im Leben keine kB leisten und in den reicheren Familien werden die Mädchen idR auch nicht entsorgt.
Und ganz ehrlich? Ich blicke mit einem Schmunzeln auf den Männerüberschuss in Indien. Ihr bescheuerter Wahn, dass Mädchen nichts wert sind und mit hohen Kosten bei der Heirat verbunden sind, hat dazu geführt, dass Millionen Mädchen nicht weiter leben durften und dass viele Inder niemals im Leben eine Braut finden werden um sich fortplfanzen zu können.
Natürliche Selektion, der Schwachsinn stirbt aus. Sie werden ganz bitter feststellen, was sie da angerichtet haben und hoffentlich wird mit der Erkentniss auch ein Umdenken einsetzen.

Abgesehen davon bin ich überzeugt davon, dass die meisten Eltern gerne das Pärchen hätten. Also Mädchen und Junge, dazu zähl ich z.B. auch. Und viele würden auch mit Legalität keine kB auf sich nehmen, ich denke, das würde trotzdem die Minderheit bleiben.


Hm komisch, in Bezug auf die KB hat es gepasst, dass man das ja dann auch verbieten müsste. Jetzt wird darauf verwiesen, dass man dann grundsätzlich auch das AB verbieten müsste, da passt das Argument nicht mehr.

Und du schaust mit einem Schmunzeln auf Indien? Also wenn ich auf ein Land in dieser Hinsicht nicht mit einem Schmunzeln schaue, dann ist das Indien. Gerade dort zeigt sich doch, wie ein extremer Geschlechterwunsch ausarten kann und wer leidet? Die Kinder! Mädchen, die vergewaltigt und wie Ware weitergereicht werden. Und du denkst, weil wir hier in Europa ja ach so klug sind, würde das alles hier nicht passieren? Wie kannst du denn davon ausgehen, dass es nicht zu einem Überschuss und damit einem Ungleichgewicht kommt? Ja ich weiß, dir ist ein Ungleichgewicht voll egal. Wenn jeder an sich denkt, dann ist ja an jeden gedacht ...

Den Wunsch nach dem perfekten Menschen gab es übrigens schon mal. Ich glaube, Hitler hätte mit Kusshand nur blonde und blauäuige Kinder zusammenstellen lassen. Ich sehe es als hochgefährlich an, wenn jetzt Eltern anfangen könnten, sich ihr optisches Wunschkind zusammenzustellen.

Hier wird sich über mehrere Threads hinweg aufgeregt, dass man angeblich den Leuten ein schlechtes Gewissen machen will, die einen Geschlechterwunsch haben. Das ist totaler Unsinn. Soll den doch jeder haben und in sein Taschentuch schluchzen, wenn es dann "nur" das andere Geschlecht wird. Ich verstehe es nicht, werde es nie verstehen, tangiert mich aber nicht. Hier ging es jedoch darum, dass eine gesunde Frau eine KB in Anspruch nehmen möchte, aufgrund des Geschlechts. Das ist so dermaßen unverständlich.


Für dich und ein paar andere User ist es das. Aber das gilt eben nicht für alle.
Für mich ist das nicht unverständlich und ich verurteile sie dafür nicht. Sie wird wissen, was sie sich da aufbürdet und wird die Behandlung schon überleben. Wenn sie das in Kauf nimmt, um ihr Mädchen im Arm zu halten - bitte. Dann wünsch ich ihr das Beste.

Ich schmunzel nicht über die Probleme in Indien, sondern darüber, was sich die ach so tollen Männer mit ihrem frauenfeindlichen Bild für eine Situation geschaffen haben: Millionen Singlemänner, die niemals eine Frau abbekommen werden. Und ich denke, genau über diese Selektion wird ein Umdenken eintreten können - nur so! Anders begreift man sowas wohl nicht.

Denkst du das System dort wird in dieser Hinsicht flexibler? Ich glaube das es noch Generationen braucht um da eine Öffnung zwischen den Kasten zu erreichen.Nur dann werden diese immens teuren Hochzeiten - ich nehm jetzt mal diese eine Begründung für den ganzen Mädchenmord dort - weniger.
08.04.2019 22:18
Ich hab so Angst, dass ihr es in den falschen Hals bekommt. Deshalb vorsichtshalber nochmal vorweg: Ich finde KB richtig gut und gönne und verstehe es bei jedem einzelnen Paar, dass sich dafür entscheidet. Ich verstehe nur nicht, warum da so Unterschiede gemacht werden.

Klar eine Brust-OP aus rein optischer Sicht ist total sinnfrei und nur für mich. Aber es gibt ja auch die FREIWILLIGEN Brust-OPs, die die Betroffene durchführt, weil sie ständig Migräne hat oder weil es die Psyche so belastet.

Ein unerfüllter Kinderwunsch ist per se erstmal nicht schlimm - für die Allgemeinheit und ganz neutral betrachtet. Für die Betroffene im Grunde auch nicht. Es ist nicht nötig, ein Kind zu haben, man kann auch ohne gut leben. Geht man also zur KB passiert das in erster Linie für sich selbst. Denn ohne KB gäbe es ja nie ein Kind, dass es bedauern könnte, nicht auf die Welt gekommen zu sein. Ergo ist KB auch nur für einen selbst. Weil man sich so sehr ein Kind wünscht, weil man sich ein Leben ohne Kind nicht VORSTELLEN kann, weil man eben ERWARTUNGEN an sein eigenes Leben hat. Also nutzt man die Möglichkeit der KB, obwohl eigentlich nicht nötig. Trotzdem kann das die Psyche belasten, wenn er unerfüllt bleibt.

Ein Geschlechterwunsch ist per se nicht wichtig, weil es auf andere ankommt. Wenn sich aber jemand ein Mädchen/ einen Jungen unbedingt wünscht, weil er eben VORSTELLUNGEN hat, weil er bestimmte ERWARTUNGEN an ein Leben mit einem Mädchen/ einem Jungen hat, kann auch das die Psyche belasten. Warum also darf man in diesem Fall NICHT nachhelfen? Warum ist das verwerflicher, als eben KB oder eine Brust-OP? ALLES ist im Grunde überflüssig, alles geht auch ohne und alles ist naturgegeben oder eben nicht. Also warum wird bei dem einem die moralische Keule geschwungen, wo doch bei den anderen Dingen volles Verständnis herrscht.
Was ist, wenn die KB zwar klappt, dann aber irgendwas in der Ss ist und das Kind behindert oder tot zur Welt kommt? Dann werden auch Erwartungen enttäuscht und es muss umgedacht werden. Was ist, wenn eine Brust-OP misslingt und inoperable Konsequenzen mit sich bringt? Dann muss umgedacht werden. Was ist, wenn die gewünschte Tochter/ der gewünschte Sohn eben nicht so ist, wie man es erwartet hat? Dann muss umgedacht werden. Aber alles hat eins gemeinsam: Eine hohe Emotionalität. Und Liebe versetzt Berge, ob nun zum Kind, dass doch anders ist, als erwartet oder zu sich selbst, weil die Brüste nun zwar kleiner/ größer sind, aber in alle Himmelsrichtungen abstehen. Es ist doch immer dasselbe.
cooky
12593 Beiträge
08.04.2019 22:24
Aber hier wurde doch schon durchdiskutiert, dass ein unerfüllter Kinderwunsch eben doch etwas schlechtes ist. Weil es eigentlich der biologische Sinn eines Menschen ist sich zu vermehren.
Es ist eben doch irgendwie nötig.

Daher (und aus anderen bereits genannten Gründen) finde ich diese Vergleiche sehr merkwürdig
Seramonchen
37802 Beiträge
08.04.2019 22:36
Zitat von cooky:

Aber hier wurde doch schon durchdiskutiert, dass ein unerfüllter Kinderwunsch eben doch etwas schlechtes ist. Weil es eigentlich der biologische Sinn eines Menschen ist sich zu vermehren.
Es ist eben doch irgendwie nötig.

Daher (und aus anderen bereits genannten Gründen) finde ich diese Vergleiche sehr merkwürdig


Eben. Sagt ja auch keiner, dass die natürliche Vermehrung eigentlich unnötig ist und man doch eigentlich drauf verzichten könne, ein Kind auf diese Weise zu zeugen.
Seramonchen
37802 Beiträge
08.04.2019 22:40
Zaubi, gerade von Dir kann ich die argumentation gar nicht nachvollziehen und frage mich auch, ob du Dir Erklärungen, warum ein Geschlechterwunsch eben anders als ein Kinderwunsch ist, überhaupt durch liest Du betonst doch immer, dass Erwartungen an Kinder falsch sind. Und jetzt unterstützt du, dass Erwartungen an Kinder schon gestellt werden, wenn sie noch nicht mal geboren sind? Und vergleichst einen unerfüllten KINDERWUNSCH mit einer Brust-Op?
08.04.2019 23:00
Zitat von Seramonchen:

Zaubi, gerade von Dir kann ich die argumentation gar nicht nachvollziehen und frage mich auch, ob du Dir Erklärungen, warum ein Geschlechterwunsch eben anders als ein Kinderwunsch ist, überhaupt durch liest Du betonst doch immer, dass Erwartungen an Kinder falsch sind. Und jetzt unterstützt du, dass Erwartungen an Kinder schon gestellt werden, wenn sie noch nicht mal geboren sind? Und vergleichst einen unerfüllten KINDERWUNSCH mit einer Brust-Op?


Ihr versteht mich nicht. Ich kann den Wunsch nachvollziehen, ich kann ein gewisses Maß an Erwartungen nachvollziehen. Die hatte ich doch auch, hat jeder Mensch. Ich verstehe nur nicht, warum der Wunsch nach einem bestimmten Geschlecht so verschrien wird, weil ich denke, dass die meisten letztlich ihr Kind lieben und auch, wenn es ganz anders wird, als man erwartet hat, es dann halt so ist und man längst umdenkt.
Warum also ist es falsch, auch beim Geschlecht einzugreifen?

Und ja, ganz nüchtern betrachtet, ist eine Brust-Op (eine nicht notwendige) und eine KB (weil auch nicht notwendig, außer eben für die Eltern selbst, genau wie bei der Brust-OP) dasselbe.

ICH persönlich würde gar keine Schönheits-Op machen, ich würde auch nicht in das Geschlecht eingreifen, mir wäre es egal, was ich bekomme. Ich würde nur auch eine KB machen, hätte es auf natürlichen Weg nicht geklappt. ABER es ist trotzdem alles dasselbe und nur weil ICH bestimmte Dinge für mich ausschließe und andere wiederum nicht, ist es doch nichts anderes. Für MICH ja, aber nicht für die Gesellschaft selbst.
Seramonchen
37802 Beiträge
08.04.2019 23:06
Zitat von Die-zauberhafte-Patin:

Zitat von Seramonchen:

Zaubi, gerade von Dir kann ich die argumentation gar nicht nachvollziehen und frage mich auch, ob du Dir Erklärungen, warum ein Geschlechterwunsch eben anders als ein Kinderwunsch ist, überhaupt durch liest Du betonst doch immer, dass Erwartungen an Kinder falsch sind. Und jetzt unterstützt du, dass Erwartungen an Kinder schon gestellt werden, wenn sie noch nicht mal geboren sind? Und vergleichst einen unerfüllten KINDERWUNSCH mit einer Brust-Op?


Ihr versteht mich nicht. Ich kann den Wunsch nachvollziehen, ich kann ein gewisses Maß an Erwartungen nachvollziehen. Die hatte ich doch auch, hat jeder Mensch. Ich verstehe nur nicht, warum der Wunsch nach einem bestimmten Geschlecht so verschrien wird, weil ich denke, dass die meisten letztlich ihr Kind lieben und auch, wenn es ganz anders wird, als man erwartet hat, es dann halt so ist und man längst umdenkt.
Warum also ist es falsch, auch beim Geschlecht einzugreifen?

Und ja, ganz nüchtern betrachtet, ist eine Brust-Op (eine nicht notwendige) und eine KB (weil auch nicht notwendig, außer eben für die Eltern selbst, genau wie bei der Brust-OP) dasselbe.

ICH persönlich würde gar keine Schönheits-Op machen, ich würde auch nicht in das Geschlecht eingreifen, mir wäre es egal, was ich bekomme. Ich würde nur auch eine KB machen, hätte es auf natürlichen Weg nicht geklappt. ABER es ist trotzdem alles dasselbe und nur weil ICH bestimmte Dinge für mich ausschließe und andere wiederum nicht, ist es doch nichts anderes. Für MICH ja, aber nicht für die Gesellschaft selbst.


Also ehrlich, mir kann NIEMAND, der eine KB durchführen lässt, um ein bestimmtes geschlecht zu bekommen, erzählen, dass dann dennoch alles ok ist, wenn was schief geht und doch das andere geschlecht rauskommt oder man dann nicht enttäuscht ist, wenn sich Mädchen/Junge so ganz anders zeigen, als gedacht. Und noch mal: Der Wunsch an sich wird nicht verschrien. Ist halt ncht für jeden nachvollziehbar, aber wenn er da ist - ja mei. Lediglich der nächste Schritt, diesen Wunsch mit allen Mitteln umzusetzen, ist hier Diskussion. Und eben bei diesen Frauen/Eltern glaube ich nicht, dass sie es wirklich so locker nehmen, wenn es sich dann doch alles anders entwickelt.

Beim zweiten Teil bin ich wirklich so gar nicht bei dir, vermute aber, es hat keinen Sinn, dies weiter zu erklären, weil dies ja hier schon mehrfach getan wurde. Ich akzeptiere deine Meinung, sie ergibt für mich aber keinen Sinn.
Tanzbär
13597 Beiträge
09.04.2019 01:35
Ich habe es ja auch schon ein paar Mal versucht zu erklären Zaubi, aber ich denke, dass du es lassen kannst. Ich bin übrigens hundertpro deiner Meinung. Es hat hier nur jeder seine Meinung und die wird sich auch mit 100 weiteren Erklärungen unsererseits oder von Sera, Marie usw. nicht ändern

Ich zumindest werde nicht weiterschreiben, da ich alles gesagt habe, auch wenn meiner Meinung nach nicht alles komplett verstanden bzw. falsch gelesen wurde.
09.04.2019 07:56
Ich nutze diesen Thread hier gerade zur Meinungsbildung. Denn das Thema finde ich hochinteressant, habe aber noch keine eigene Meinung dazu.

Was ich aber wirklich cool fände, wäre eine gut ausgeklügelte repräsentative Umfrage zum Thema Geschlechterwahl in Deutschland/Mitteleuropa. Wenn hier also Studenten mitlesen, in deren Fachbereich das Thema irgendwie passt -> Masterarbeit. Was würden die Leute wirkich wählen, wenn das so selbstverständlich wie ein Wunschkennzeichen wäre?

Für mich scheint das derzeit das Hauptargument zu sein. Denn der Argumentationskomplex "Der Natur ins Handwerk pfuschen" steht für mich auf recht wackeligen Beinen. Die Natur ist grausam, selektiv und selbst nur wenig auf dem humanistischen Trip. Dass die Natur etwas besser weiß und kann als wir - mag sein oder auch nicht. Aber was die Natur gut findet, ist halt nicht zwangsläufig gut für den Menschen. Und würde ich der Natur nicht permanent durch die moderne Medizin ins Handwerk pfuschen, hätte sie mich schon locker 30 mal mit ihren Helfershelfern, den Streptokokken, erledigt oder durch den miesen Trick der Allergie. Selbstmord auf Befehl quasi. Von daher bin ich recht rebellisch bei dem Thema. Mir behagt es zwar gefühlsmäßig auch nicht, dass die Typen im Labor den Fortbestand des Lebens in der Hand haben, aber den glauben an Gesetze und Kontrollen habe ich (noch) nicht verloren. (BTW: Wählen gehen am 26.5.; außer ihr seid diese modernen Rebellen, die ein freiheitliches Europa der Nationen wollen - euer Protestwahltermin ist dieses Jahr am 27.5.)

Auch weigere ich mich mehr und mehr, Föten als gleichwertig mit dem fertigen Menschen zu sehen. Das verzerrt schon die Abtreibungsdiskussionen immer so unschön ins Unlogische bis Menschenfeindliche rein. Was als Menschlichkeitsargument gedacht ist, hat oft unmenschliche Ergebnisse, weil das andere beteiligte Leben völlig außen vor bleibt. Daher klammere ich das hier für meine Meinungsfindung auch aus.

Zum "Kind nach eigenem Bauplan": Hier bin ich auch noch meinungslos. Weil ich nicht weiß, welche Auswüchse das haben kann. Auch ich habe das dritte Reich im Kopf und sträube mich von daher etwas gegen diesen Spreadshirt-for-Parents-Gedanken. Andererseits machen wir das doch irgendwo schon durch die Partnerwahl, oder? Seit Jahrhunderten züchtet die vorherrschende Mode den Menschen nach Maß heran: Große Augen, große Brüste, schmale Taille usw. Erst die plastische Chirurgie bringt das wahrscheinlich wieder durcheinander. Oder habe ich hier einen Denkfehler?
cooky
12593 Beiträge
09.04.2019 08:16
Zitat von Die-zauberhafte-Patin:

Zitat von Seramonchen:

Zaubi, gerade von Dir kann ich die argumentation gar nicht nachvollziehen und frage mich auch, ob du Dir Erklärungen, warum ein Geschlechterwunsch eben anders als ein Kinderwunsch ist, überhaupt durch liest Du betonst doch immer, dass Erwartungen an Kinder falsch sind. Und jetzt unterstützt du, dass Erwartungen an Kinder schon gestellt werden, wenn sie noch nicht mal geboren sind? Und vergleichst einen unerfüllten KINDERWUNSCH mit einer Brust-Op?


Ihr versteht mich nicht. Ich kann den Wunsch nachvollziehen, ich kann ein gewisses Maß an Erwartungen nachvollziehen. Die hatte ich doch auch, hat jeder Mensch. Ich verstehe nur nicht, warum der Wunsch nach einem bestimmten Geschlecht so verschrien wird, weil ich denke, dass die meisten letztlich ihr Kind lieben und auch, wenn es ganz anders wird, als man erwartet hat, es dann halt so ist und man längst umdenkt.
Warum also ist es falsch, auch beim Geschlecht einzugreifen?

Und ja, ganz nüchtern betrachtet, ist eine Brust-Op (eine nicht notwendige) und eine KB (weil auch nicht notwendig, außer eben für die Eltern selbst, genau wie bei der Brust-OP) dasselbe.

ICH persönlich würde gar keine Schönheits-Op machen, ich würde auch nicht in das Geschlecht eingreifen, mir wäre es egal, was ich bekomme. Ich würde nur auch eine KB machen, hätte es auf natürlichen Weg nicht geklappt. ABER es ist trotzdem alles dasselbe und nur weil ICH bestimmte Dinge für mich ausschließe und andere wiederum nicht, ist es doch nichts anderes. Für MICH ja, aber nicht für die Gesellschaft selbst.


Irgendwie fehlt mir da, wieso man das so sehen MUSS. Ich sehe das zum Beispiel einfach schon anders
Seramonchen
37802 Beiträge
09.04.2019 08:21
Zitat von Mamota:

Ich nutze diesen Thread hier gerade zur Meinungsbildung. Denn das Thema finde ich hochinteressant, habe aber noch keine eigene Meinung dazu.

Was ich aber wirklich cool fände, wäre eine gut ausgeklügelte repräsentative Umfrage zum Thema Geschlechterwahl in Deutschland/Mitteleuropa. Wenn hier also Studenten mitlesen, in deren Fachbereich das Thema irgendwie passt -> Masterarbeit. Was würden die Leute wirkich wählen, wenn das so selbstverständlich wie ein Wunschkennzeichen wäre?

Für mich scheint das derzeit das Hauptargument zu sein. Denn der Argumentationskomplex "Der Natur ins Handwerk pfuschen" steht für mich auf recht wackeligen Beinen. Die Natur ist grausam, selektiv und selbst nur wenig auf dem humanistischen Trip. Dass die Natur etwas besser weiß und kann als wir - mag sein oder auch nicht. Aber was die Natur gut findet, ist halt nicht zwangsläufig gut für den Menschen. Und würde ich der Natur nicht permanent durch die moderne Medizin ins Handwerk pfuschen, hätte sie mich schon locker 30 mal mit ihren Helfershelfern, den Streptokokken, erledigt oder durch den miesen Trick der Allergie. Selbstmord auf Befehl quasi. Von daher bin ich recht rebellisch bei dem Thema. Mir behagt es zwar gefühlsmäßig auch nicht, dass die Typen im Labor den Fortbestand des Lebens in der Hand haben, aber den glauben an Gesetze und Kontrollen habe ich (noch) nicht verloren. (BTW: Wählen gehen am 26.5.; außer ihr seid diese modernen Rebellen, die ein freiheitliches Europa der Nationen wollen - euer Protestwahltermin ist dieses Jahr am 27.5.)

Auch weigere ich mich mehr und mehr, Föten als gleichwertig mit dem fertigen Menschen zu sehen. Das verzerrt schon die Abtreibungsdiskussionen immer so unschön ins Unlogische bis Menschenfeindliche rein. Was als Menschlichkeitsargument gedacht ist, hat oft unmenschliche Ergebnisse, weil das andere beteiligte Leben völlig außen vor bleibt. Daher klammere ich das hier für meine Meinungsfindung auch aus.

Zum "Kind nach eigenem Bauplan": Hier bin ich auch noch meinungslos. Weil ich nicht weiß, welche Auswüchse das haben kann. Auch ich habe das dritte Reich im Kopf und sträube mich von daher etwas gegen diesen Spreadshirt-for-Parents-Gedanken. Andererseits machen wir das doch irgendwo schon durch die Partnerwahl, oder? Seit Jahrhunderten züchtet die vorherrschende Mode den Menschen nach Maß heran: Große Augen, große Brüste, schmale Taille usw. Erst die plastische Chirurgie bringt das wahrscheinlich wieder durcheinander. Oder habe ich hier einen Denkfehler?


Ich nehme an, du beziehst dich damit auf das Argument, dass zu Beginn der KB selektiert und befruchtete Eizellen, aus denen sich das Gegen-Geschlecht ergeben würde, verworfen werden. Bis dahin kann ich dein Argument nachvollziehen - es ist sicher diskutierbar, ob das verwerflich ist. Dennoch wird ja auch hier für einen anderen Menschen entschieden - für das Kind, das geboren wird. Das mit sehr hohen Erwartungen gezeugt wird und dann die Aufgabe hat, diese Erwartungen zu erfüllen. Was passiert, wenn es das nicht kann, lässt sich nicht voraussagen. Natürlich entscheide ich auch bei einer Abtreibung für einen potenziellen Menschen. Dieser wird dann jedoch nicht geboren und muss daher nicht mit dem Druck leben.

Zum letzten Absatz: Auch hier haben die Menschen aber noch immer die Entscheidungsgewalt über ihren eigenen Körper. Sie können selbst entscheiden, ob sie mit der Mode mitgehen, sich die Taille anpassen oder die Brüste vergrößern lassen möchten. Unter anderem aus diesem Grund sind Beauty-OPs erst ab einem gewissen Alter erlaubt - einem Alter, in dem man den Menschen zutraut, diese Entscheidung für ihren Körper auch tragen zu können. Ob dies immer der Fall ist, sei dahingestellt. Sie schaden damit aber in erster Linie dann nur sich selbst. Fange ich jetzt an, mir mein Wunschkind zusammenzustellen, drücke ich meinen Anspruch an äußerliche Perfektion einem Kind auf. Ich habe also schon entschieden, ob es ein Junge oder Mädchen wird. Dann entscheide ich auch noch, ob es blond wird, Locken hat und welche Augenfarbe es sein darf - noch mehr Erwartungen, noch mehr Druck. Ich persönlich - und ich spreche hier wirklich nur für mich - sehe das sehr kritisch.
Janna90
1618 Beiträge
09.04.2019 09:20
Wie einfach behauptet wird, dass man es nicht versteht, wenn man anderer Meinung ist.... Wow. Super Diskussionsstrategie.
09.04.2019 09:38
Zitat von Seramonchen:

Zitat von Mamota:

Ich nutze diesen Thread hier gerade zur Meinungsbildung. Denn das Thema finde ich hochinteressant, habe aber noch keine eigene Meinung dazu.

Was ich aber wirklich cool fände, wäre eine gut ausgeklügelte repräsentative Umfrage zum Thema Geschlechterwahl in Deutschland/Mitteleuropa. Wenn hier also Studenten mitlesen, in deren Fachbereich das Thema irgendwie passt -> Masterarbeit. Was würden die Leute wirkich wählen, wenn das so selbstverständlich wie ein Wunschkennzeichen wäre?

Für mich scheint das derzeit das Hauptargument zu sein. Denn der Argumentationskomplex "Der Natur ins Handwerk pfuschen" steht für mich auf recht wackeligen Beinen. Die Natur ist grausam, selektiv und selbst nur wenig auf dem humanistischen Trip. Dass die Natur etwas besser weiß und kann als wir - mag sein oder auch nicht. Aber was die Natur gut findet, ist halt nicht zwangsläufig gut für den Menschen. Und würde ich der Natur nicht permanent durch die moderne Medizin ins Handwerk pfuschen, hätte sie mich schon locker 30 mal mit ihren Helfershelfern, den Streptokokken, erledigt oder durch den miesen Trick der Allergie. Selbstmord auf Befehl quasi. Von daher bin ich recht rebellisch bei dem Thema. Mir behagt es zwar gefühlsmäßig auch nicht, dass die Typen im Labor den Fortbestand des Lebens in der Hand haben, aber den glauben an Gesetze und Kontrollen habe ich (noch) nicht verloren. (BTW: Wählen gehen am 26.5.; außer ihr seid diese modernen Rebellen, die ein freiheitliches Europa der Nationen wollen - euer Protestwahltermin ist dieses Jahr am 27.5.)

Auch weigere ich mich mehr und mehr, Föten als gleichwertig mit dem fertigen Menschen zu sehen. Das verzerrt schon die Abtreibungsdiskussionen immer so unschön ins Unlogische bis Menschenfeindliche rein. Was als Menschlichkeitsargument gedacht ist, hat oft unmenschliche Ergebnisse, weil das andere beteiligte Leben völlig außen vor bleibt. Daher klammere ich das hier für meine Meinungsfindung auch aus.

Zum "Kind nach eigenem Bauplan": Hier bin ich auch noch meinungslos. Weil ich nicht weiß, welche Auswüchse das haben kann. Auch ich habe das dritte Reich im Kopf und sträube mich von daher etwas gegen diesen Spreadshirt-for-Parents-Gedanken. Andererseits machen wir das doch irgendwo schon durch die Partnerwahl, oder? Seit Jahrhunderten züchtet die vorherrschende Mode den Menschen nach Maß heran: Große Augen, große Brüste, schmale Taille usw. Erst die plastische Chirurgie bringt das wahrscheinlich wieder durcheinander. Oder habe ich hier einen Denkfehler?


Ich nehme an, du beziehst dich damit auf das Argument, dass zu Beginn der KB selektiert und befruchtete Eizellen, aus denen sich das Gegen-Geschlecht ergeben würde, verworfen werden. Bis dahin kann ich dein Argument nachvollziehen - es ist sicher diskutierbar, ob das verwerflich ist. Dennoch wird ja auch hier für einen anderen Menschen entschieden - für das Kind, das geboren wird. Das mit sehr hohen Erwartungen gezeugt wird und dann die Aufgabe hat, diese Erwartungen zu erfüllen. Was passiert, wenn es das nicht kann, lässt sich nicht voraussagen. Natürlich entscheide ich auch bei einer Abtreibung für einen potenziellen Menschen. Dieser wird dann jedoch nicht geboren und muss daher nicht mit dem Druck leben.

Zum letzten Absatz: Auch hier haben die Menschen aber noch immer die Entscheidungsgewalt über ihren eigenen Körper. Sie können selbst entscheiden, ob sie mit der Mode mitgehen, sich die Taille anpassen oder die Brüste vergrößern lassen möchten. Unter anderem aus diesem Grund sind Beauty-OPs erst ab einem gewissen Alter erlaubt - einem Alter, in dem man den Menschen zutraut, diese Entscheidung für ihren Körper auch tragen zu können. Ob dies immer der Fall ist, sei dahingestellt. Sie schaden damit aber in erster Linie dann nur sich selbst. Fange ich jetzt an, mir mein Wunschkind zusammenzustellen, drücke ich meinen Anspruch an äußerliche Perfektion einem Kind auf. Ich habe also schon entschieden, ob es ein Junge oder Mädchen wird. Dann entscheide ich auch noch, ob es blond wird, Locken hat und welche Augenfarbe es sein darf - noch mehr Erwartungen, noch mehr Druck. Ich persönlich - und ich spreche hier wirklich nur für mich - sehe das sehr kritisch.


Zum ersten Absatz: Ich bin bei dir, was das mit der Erwartung angeht. Ist aber nochmal ein anderer Aspekt für mich als das Tötungsargument. Aber klar, das darf man auch nicht übersehen. Ist im Hinterkopf gespeichert. Danke für den Input!

Zum zweiten Absatz: Das ist nicht das, was ich meinte. Ich meinte die natürliche Selektion durch Trends. Beispielsweise gelten schmale Hüften und große Brüste seit mehreren Generationen als erstrebenswert. Was wir beobachten, ist, dass mit jeder Generation die Brüste größer und die Hüften schmaler werden. Wir züchten uns also auch ohne die Katalogwahl, einfach durch Selektion bei der Partnerwahl schon ein menschliches Idealbild heran. Ich frage mich halt, in wieweit die Selektion im Labor nur eine logische Konsequenz daraus ist.
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