Mütter- und Schwangerenforum

Der Fall Ian Watkins - Ich bekomme das nicht aus meinem Kopf!

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06.12.2013 00:20
Ich möchte euch übrigens danken, es geht mir jetzt tatsächlich etwas besser
06.12.2013 00:39
Zitat von DonSkorleone:

Zitat von Funkentanz:

Skadi, da du ja aus dem Fach kommst, bzw. in diesem Bereich gearbeitet hast.
Erzähl mal, kann man diese Menschen wirklich heilen? Ich habe keine Ahnung, deshalb frag ich.
Oder sind die einfach dermaßen gestört im Kopf, dass sie für immer weggesperrt gehören?
Oftmal hört und liest man ja in den Nachrichten, dass Triebtäter nach "relativ" kurzer Zeit als geheilt wieder entlassen werden. Und häufig werden diese dann doch wieder rückfällig und das gibt einfach zu Denken...

Nee, heilen kannst Du da nichts. Das sagt Dir auch kein gescheiter Arzt mehr, selbst die Kurpfuscher sind mittlerweile auf dem Wissensstand, dass Du eine sexuelle Neigung nicht therapieren kannst. Das wäre so als würde man Homosexualität therapieren wollen. Die Sexualität ist da falsch verknüpft und Du kannst machen was Du willst, Du kriegst das nicht raus, weil die Hormone einfach auf etwas anderes gepolt sind. Die Therapie zielt mittlerweile auch ausschließlich dahin, dass Menschen lernen mit ihrem Trieb zu leben, heißt also, dass sie lernen ihn zu unterdrücken, aber und auch das wissen die Ärzte und Therapeuten, das ist eine tickende Zeitbombe, denn Sexualität, so fehlgeleitet sie auch sei, gehört zum Menschen und ist ein Grundbedürfnis. Du kannst den Sexualtrieb nie vollständig unterdrücken, selbst durch Kastration nicht, wie es Jürgen Bartsch einst vornehmen lies und dabei *leider* verstarb.
Aber es ist auch vollkommen falsches vorurteil, dass Täter, die derartige Taten begangen haben, aus der Psychiatrie entlassen werden. Das ist schon seit Jahrzehnten nicht mehr passiert. Darum ist es ja auch so wichtig, dass sie in die Klapse kommen und in den Maßregelvollzug, denn da wird kein Strafmaß festgesetzt. Du gehst da nicht für zwei Jahre rein und darfst wieder raus. Du gehst rein und wirst in regelmäßigen Abständen von einem Gutachter beurteilt, dieser Gutachter stützt seine Einschätzung auf seinen eigenen Eindruck und, und das ist sehr wichtig, auf die Beurteilung aller Menschen (außer Mitpatienten natürlich), die innerhalb der Klinik mit Dir zu tun haben und nur, wirklich nur dann, wenn alle diese Stellen sagen, dass Du keine Gefahr mehr darstellst, wirst Du entlassen und das gibt es heute bei Sexualstraftätern nicht mehr.
Was Du oft hörst sind Menschen, die aus dem Knast kommen und da eine Therapie gemacht haben, wie z.B. Ronny Rieken. Der war im Knast wegen einer Sexualstraftat, hat dort eine Therapie gemacht, allerdings wegen seines Alkoholproblems, und kam dann wieder raus! Das greifen die Medien halt gerne auf.


Dankeschön, dass du mir das erklärt hast. Jetzt bin ich doch schlauer.
Weißt du, ich habe in meinem Bekanntenkreis eine Person (es ist ein ehemaliger Arbeitskollege und Schulkamerad von meinem Mann) und er verheimlicht nicht, dass er zoophil ist. Und naja, ich weiß manchmal nicht so recht, was ich von ihm halten soll. Seine Sexualität ist definitiv "gestört", schwer zu erklären...
06.12.2013 00:45
ich muß aber noch mal kurz auf was rumreiten oder nachfragen(?)

Es geht mir um die Tätereingrenzung ... mich stört diese Gleichsetzung von Pädophilen und Leuten, die Kinder missbrauchen. Ich glaube, daß nicht jeder, der Kinder missbraucht eben automatisch pädophil ist. Ich denke, daß da oft eben andere Mechanismen greifen, die dann zu der Tat des Missbrauchs führen als an erster Stelle Pädophilie. Dies ist mein Eindruck (!, keine belegte Studie, vollkommene Übersicht oder was auch immer), einmal aus meiner eigenen Erfahrung, aber auch dem, was ich eben von anderen gehört habe, was sie berichten. Wenn ich lese, daß es z.B. das Ziel eines Pädophilen eigentlich ist, daß es sozusagen einvernehmlichen Sex mit dem entsprechenden Kind gibt, so kann ich dies aus den doch mittlerweile vielen Geschichten bei den wenigstens sehen. da geht es eben eher um eine Form von gelebter Gewalt (eben sexualisierter Gewalt, wo sexualität als Gewaltmittel "gewählt" wird), um Machtdemonstration, Unterdrückung etc. ... es ist in meinen Augen eine zu einfache Gleichung Täter = pädophil, pädophil = (potentieller) Täter ...
Falscher Dampfer?

Ansonsten kann ich für meinen Teil durchaus akzeptieren, wenn jemand sich für Todesstrafe ausspricht, auch wenn ich da vielleicht nen anderen Standpunkt habe, ich kann nur eben diesen Gewaltfantasien, wo man andere dann quält eben überhaupt nichts abgewinnen ...

Das mußte ich nun schreiben, weil ich sonst die Nacht hätte nicht schlafen können, weil es mir durch den Kopf spukt
06.12.2013 00:51
Ja da hast du recht, diesen Eindruck habe ich auch oft, das da was gleichgesetzt wird, was nicht der Fall ist.
Wenn ein Täter sie einfach wahllos ein Kind schnappt, dieses missbraucht und tötet hat das in meinen Augen auch nichts mit Pädophilie zu tun.
Diese zoophile Bekannte möchte den Tieren keineswegs schaden, sondern eben auch in beidseitigem Einverständis seine Sexualität ausleben. Ein Hund hat scharfe Zähne, wenn der was nicht will, dann beißt der zu.
Minibeanymachine
4514 Beiträge
06.12.2013 00:59
Perversion in jeder Form gab es schon immer und wird es immer geben. Das rational nicht nachvollziehen zu können ist gut und richtig und grenzt einen geistig gesunden von einem geistig kranken ab.
Was aber besonders fatal ist, ist die Tatsache, dass momentan in unserem Land und weiten Teilen Europas eine mehr als Täterfreundliche Rechtssprechung existiert. Auch hier kann ein geistig gesunder Mensch nur noch aufschreien: Warum wird ein Täter solange immer wieder freigelassen bis etwas noch grässlicheres passiert, warum wird den Tätern mehr Respekt als den Opfern zuteil und warum zur Hölle ist die Strafe für Steuerhinterziehung höher als Vergewaltigung?
Wenn die Justiz sich immer mehr gegen das geistig gesunde Rechtsempfinden wendet, dann ist Selbstjustiz die logische Konsequenz. Sie wäre nicht nötig, wenn man sich auf ein Rechtesystem verlassen könnte.
03Juni
10945 Beiträge
06.12.2013 02:22
sowas ist echt unfassbar. ich hab bei meinem ex in unserer wohnung pornographisches material mit kindern um die 11-13 gefunden, also keine babys, aber sagen wir:anfang pubertät. leichter brustansatz erkennbar und etwas mit make up angeschmiert. blutig auf bahngleisen nackt fotografiert und so krankes zeug!! ich bin sofort ausgezogen und habe anzeige erstattet, bis heute hat die polizei nichts unternommen. er hat ja schließlich niemanden vergewaltigt, es muss ja erst was passieren.
06.12.2013 07:12
Wow hätte nicht gedacht das noch Andere sich mit diesem Thema beschäftigen...

Ich hatte ja damal den anderen Thread eröffnet... Für mich
war es unfassbar, als ich es in den Nachrichten hörte...
Auf meinem Radiosender wurde den ganzen Tag drüber diskutiert...

Ich fand es schon früher schrecklich solche Sachen zu hören. Doch jetzt wo ich selber Mutter werde... Hab ich Angst... Jetzt schon Angst um meinen Kleinen!

Das Problem an der Geschichte ist ja auch das Ian selber von sich sagt entschlossener und überzeugter Pädophiler zu sein... Wie will man so Jemanden noch helfen???...
Gar nicht in meinen Augen, weil er sich bestimmt nicht helfen lassen möchte!...

06.12.2013 07:29
in meinen augen sind das keine menschen...
06.12.2013 07:32
Zitat von 03Juni:

sowas ist echt unfassbar. ich hab bei meinem ex in unserer wohnung pornographisches material mit kindern um die 11-13 gefunden, also keine babys, aber sagen wir:anfang pubertät. leichter brustansatz erkennbar und etwas mit make up angeschmiert. blutig auf bahngleisen nackt fotografiert und so krankes zeug!! ich bin sofort ausgezogen und habe anzeige erstattet, bis heute hat die polizei nichts unternommen. er hat ja schließlich niemanden vergewaltigt, es muss ja erst was passieren.


baeh ist ja abartig!
und die reaktion von der polizei voellig unverstaendlich.
es muss wohl erst was passieren. bevor man eingreift.
ich persoenlich finde. wenn man solche bilder hat dann unterstuetzt man so eine kranke scheisse ja schon. in meinen augen ist da schon was passiert.
06.12.2013 08:10
Zitat von Anja_MTK:

ich muß aber noch mal kurz auf was rumreiten oder nachfragen(?)

Es geht mir um die Tätereingrenzung ... mich stört diese Gleichsetzung von Pädophilen und Leuten, die Kinder missbrauchen. Ich glaube, daß nicht jeder, der Kinder missbraucht eben automatisch pädophil ist. Ich denke, daß da oft eben andere Mechanismen greifen, die dann zu der Tat des Missbrauchs führen als an erster Stelle Pädophilie. Dies ist mein Eindruck (!, keine belegte Studie, vollkommene Übersicht oder was auch immer), einmal aus meiner eigenen Erfahrung, aber auch dem, was ich eben von anderen gehört habe, was sie berichten. Wenn ich lese, daß es z.B. das Ziel eines Pädophilen eigentlich ist, daß es sozusagen einvernehmlichen Sex mit dem entsprechenden Kind gibt, so kann ich dies aus den doch mittlerweile vielen Geschichten bei den wenigstens sehen. da geht es eben eher um eine Form von gelebter Gewalt (eben sexualisierter Gewalt, wo sexualität als Gewaltmittel "gewählt" wird), um Machtdemonstration, Unterdrückung etc. ... es ist in meinen Augen eine zu einfache Gleichung Täter = pädophil, pädophil = (potentieller) Täter ...
Falscher Dampfer?

Ansonsten kann ich für meinen Teil durchaus akzeptieren, wenn jemand sich für Todesstrafe ausspricht, auch wenn ich da vielleicht nen anderen Standpunkt habe , ich kann nur eben diesen Gewaltfantasien, wo man andere dann quält eben überhaupt nichts abgewinnen ...

Das mußte ich nun schreiben, weil ich sonst die Nacht hätte nicht schlafen können, weil es mir durch den Kopf spukt


ich auch nicht. Aber das eine schließt das andere ja nicht aus. Man muss sich nicht auf dieselbe Stufe des Täters stellen und ihn quälen ( auch wenn ich diese Emotionen bei betroffenen Müttern nachvollziehen kann, einfach auf Grund der laschen gesetzeslage), aber ich wäre zum Beispiel für die Todesstrafe, auf humane Art und Weise per Spritze etc., wenn absolut klar nachgewiesen ist, dass der Täter wirklich der Täter ist. Wenn der Täter ein Kinderleben genommen hat, oder auch das eines Erwachsenen, dann hat er in meinen Augen kein Recht mehr auf sein eigenes Leben. Noch dazu in einer Sicherheitsverwahranstalt, wo er, bis auf seine Freiheit, ja im Grunde alles hat, was er so braucht. Warum? Das tote Kind hat keine Chance mehr auf eine Therapie, darauf vll. iwann ein lebenswertes Leben zu leben, denn der Täter hat es genommen....

Bei dem anderen muss ich dir Recht geben, man muss auch sicher nochmal unterscheiden, zwischen dem "harmlosen" Pädophilen, der sich seiner Neigung absolut bewußt ist und sich auch dessen bewußt ist, dass es absolut falsch ist und nicht aus seiner Haut kann und sich ggf. Hilfe sucht... einem solchem Menschen würde ich jede nur erdenkliche Therapie zusichern, die er benötigt, um sich im Griff zu haben und eben NICHT übergriffig zu werden... dann denen, die übergriffig werden, aber dabei auf Gewalt mehr oder weniger verzichten ( damit meine ich, dass sie eben nicht quälen, nicht töten etc..), diese menschen sollen in Sicherheitsverwahrung bleiben, ein leben lang und eben den letzten... die, die übergriffig werden, die Gewalt anwenden, die Gewaltphantasien mit ausleben und vll. gar nicht pädophil sind... und diese haben, m.M. nach, kein Recht mehr auf ein leben... selbst nicht im eingesperrten Zustand. Eine Spritze und sie schlafen ein und können aber niemals wieder den Schritt machen und ein weiteres Leben zerstören. Immer vorausgesetzt, die Schuld ist absolut klar nachgewiesen.

LG Zaubi
06.12.2013 08:12
Zitat von Minibeanymachine:

Perversion in jeder Form gab es schon immer und wird es immer geben. Das rational nicht nachvollziehen zu können ist gut und richtig und grenzt einen geistig gesunden von einem geistig kranken ab.
Was aber besonders fatal ist, ist die Tatsache, dass momentan in unserem Land und weiten Teilen Europas eine mehr als Täterfreundliche Rechtssprechung existiert. Auch hier kann ein geistig gesunder Mensch nur noch aufschreien: Warum wird ein Täter solange immer wieder freigelassen bis etwas noch grässlicheres passiert, warum wird den Tätern mehr Respekt als den Opfern zuteil und warum zur Hölle ist die Strafe für Steuerhinterziehung höher als Vergewaltigung?
Wenn die Justiz sich immer mehr gegen das geistig gesunde Rechtsempfinden wendet, dann ist Selbstjustiz die logische Konsequenz. Sie wäre nicht nötig, wenn man sich auf ein Rechtesystem verlassen könnte.


Hinter der Aussage kann ich 100 % stehen.
06.12.2013 08:41
Zitat von Die-zauberhafte-Patin:

Zitat von Anja_MTK:

ich muß aber noch mal kurz auf was rumreiten oder nachfragen(?)

Es geht mir um die Tätereingrenzung ... mich stört diese Gleichsetzung von Pädophilen und Leuten, die Kinder missbrauchen. Ich glaube, daß nicht jeder, der Kinder missbraucht eben automatisch pädophil ist. Ich denke, daß da oft eben andere Mechanismen greifen, die dann zu der Tat des Missbrauchs führen als an erster Stelle Pädophilie. Dies ist mein Eindruck (!, keine belegte Studie, vollkommene Übersicht oder was auch immer), einmal aus meiner eigenen Erfahrung, aber auch dem, was ich eben von anderen gehört habe, was sie berichten. Wenn ich lese, daß es z.B. das Ziel eines Pädophilen eigentlich ist, daß es sozusagen einvernehmlichen Sex mit dem entsprechenden Kind gibt, so kann ich dies aus den doch mittlerweile vielen Geschichten bei den wenigstens sehen. da geht es eben eher um eine Form von gelebter Gewalt (eben sexualisierter Gewalt, wo sexualität als Gewaltmittel "gewählt" wird), um Machtdemonstration, Unterdrückung etc. ... es ist in meinen Augen eine zu einfache Gleichung Täter = pädophil, pädophil = (potentieller) Täter ...
Falscher Dampfer?

Ansonsten kann ich für meinen Teil durchaus akzeptieren, wenn jemand sich für Todesstrafe ausspricht, auch wenn ich da vielleicht nen anderen Standpunkt habe , ich kann nur eben diesen Gewaltfantasien, wo man andere dann quält eben überhaupt nichts abgewinnen ...

Das mußte ich nun schreiben, weil ich sonst die Nacht hätte nicht schlafen können, weil es mir durch den Kopf spukt


ich auch nicht. Aber das eine schließt das andere ja nicht aus. Man muss sich nicht auf dieselbe Stufe des Täters stellen und ihn quälen ( auch wenn ich diese Emotionen bei betroffenen Müttern nachvollziehen kann, einfach auf Grund der laschen gesetzeslage), aber ich wäre zum Beispiel für die Todesstrafe, auf humane Art und Weise per Spritze etc., wenn absolut klar nachgewiesen ist, dass der Täter wirklich der Täter ist. Wenn der Täter ein Kinderleben genommen hat, oder auch das eines Erwachsenen, dann hat er in meinen Augen kein Recht mehr auf sein eigenes Leben. Noch dazu in einer Sicherheitsverwahranstalt, wo er, bis auf seine Freiheit, ja im Grunde alles hat, was er so braucht. Warum? Das tote Kind hat keine Chance mehr auf eine Therapie, darauf vll. iwann ein lebenswertes Leben zu leben, denn der Täter hat es genommen....

Bei dem anderen muss ich dir Recht geben, man muss auch sicher nochmal unterscheiden, zwischen dem "harmlosen" Pädophilen, der sich seiner Neigung absolut bewußt ist und sich auch dessen bewußt ist, dass es absolut falsch ist und nicht aus seiner Haut kann und sich ggf. Hilfe sucht... einem solchem Menschen würde ich jede nur erdenkliche Therapie zusichern, die er benötigt, um sich im Griff zu haben und eben NICHT übergriffig zu werden... dann denen, die übergriffig werden, aber dabei auf Gewalt mehr oder weniger verzichten ( damit meine ich, dass sie eben nicht quälen, nicht töten etc..), diese menschen sollen in Sicherheitsverwahrung bleiben, ein leben lang und eben den letzten... die, die übergriffig werden, die Gewalt anwenden, die Gewaltphantasien mit ausleben und vll. gar nicht pädophil sind... und diese haben, m.M. nach, kein Recht mehr auf ein leben... selbst nicht im eingesperrten Zustand. Eine Spritze und sie schlafen ein und können aber niemals wieder den Schritt machen und ein weiteres Leben zerstören. Immer vorausgesetzt, die Schuld ist absolut klar nachgewiesen.

LG Zaubi

Und genau da sehe ich immer wieder den Ansatzpunkt ... Da müßte man anfangen anzusetzen ... Dieses ganze Beweisführungsding, Glaubwürdigkeit etc .... das ist nämlich sehr oft gar nicht so einfach, wie man sich das oft so vorstellt. Und mal so rein aus neutraler Sicht kann ich das teilweise sogar nachvollziehen. Reden wir mal nicht von den extremen Fällen, wo Kind ermordet dann noch wird, sondern von dem "alltäglichen", wo vielleicht Vater/Großvater/Onkel/Freund der Familie sich über Jahre an den Kindern vergreifen, wo es keine großen nach außen sichtbaren Verletzungen gibt. Wo die Kinder jahrelang still leiden, weil die Täter ihnen das entsprechend einimpfen ... Irgendwann vielleicht als junger oder auch erst älterer Erwachsener bricht diese Person das Schweigen und dann geht es ... Ja ... gibt es Zeugen ? Haha ... damit Aussage gegem Aussage und schon ist man in einem Riesendilemma ... Die mutmaßliche Betroffene hat große Erinnerungslücken, sie kann keine klare Wiedergabe der Erlebnisse machen, irgendwo fehlen immer INformationen ... und somit wirken manche Dinge auch zusammenhangslos bei ihrer Erzählung und sind zeitlich nicht vollständig einordenbar. All dies sind bekannte Symptome bei einer schweren Traumatisierung. Ja, aber was macht man damit ... Sagt sie die Wahrheit? Lügt sie? Wer entscheidet das? WEr kann das sicherstellen? Es gibt so etwas, wo man auch Menschen so was so lange sozusagen unter die Nase gerieben hat bis sie wirklich glaubten, daß es passiert ist und eine entsprechende Symptomatik auch entwickelt wurde (False Memory) ... daraufhin jemanden zum einen verurteilen und dann vielleicht noch hinrichten? Ich finde das aus objektiver Sicht mehr als schwierig, auch wenn mein Herz manchmal doch sagt "komm, egal ... lieber einen mehr erwischt als einen weniger" ...
Für mich ist die Frage, wie man Betroffene schoner befragt, schonend ihre Glaubwürdigkeit prüfen und belegen kann der erste Schritt, um da weiterzukommen. Es muß sicher gestellt werden, daß Betroffene durch diesen Prozeß nicht retraumatisiert werden, sie gehalten werden, mit Menschen in jeglicher Position zu tun haben, die verstehen, was das bedeutet. ja ...
Was ich bei anderen mitbekommen habe in der beziehung ist einfach grausam. Eine Freundin von mir z.B. ist den Prozeßweg gegangen. ich frage mich wirklich, wie sie das durchstehen konnte. Es war einfach nur ganz furchtbar. Und dann hat sie tatsächlich eine Verurteilung erreicht und kämpft nun trotz eines Urteils um eine Anerkennung durch das Opferentschädigungsgesetz ... und das seit fast fünf Jahren ... Aber genau dadurch würde sie eben Unterstützung in finanzieller Form bekommen, die sie bräuchte, um die Therapiekosten zu zahlen, da ja die Kassenregelungen so Käse sind ... Bei der Diskussion um die Bestrafung der Täter vergißt man wieder so schnell die Betroffenen und was sie eben auch bräuchten.
khaleesi
3596 Beiträge
06.12.2013 08:54
Ich halte auch nichts davon, wenn alle gleich von Folter etc. sprechen. Aber wir wissen ja alle, dass die Täter nichts, rein gaarnichts zu befürchten haben. Das ist das schlimme und gibt einem das Gefühl von ohnmacht.
Wenn Sie diese schweine wenigstens nicht vor anderen Insassen abschirmen würden, wäre schon ein teil Gerechtigkeit gegeben.
06.12.2013 08:56
Zitat von khaleesi:

Ich halte auch nichts davon, wenn alle gleich von Folter etc. sprechen. Aber wir wissen ja alle, dass die Täter nichts, rein gaarnichts zu befürchten haben. Das ist das schlimme und gibt einem das Gefühl von ohnmacht.
Wenn Sie diese schweine wenigstens nicht vor anderen Insassen abschirmen würden, wäre schon ein teil Gerechtigkeit gegeben.


06.12.2013 09:07
Zitat von Anja_MTK:

Zitat von Die-zauberhafte-Patin:

Zitat von Anja_MTK:

ich muß aber noch mal kurz auf was rumreiten oder nachfragen(?)

Es geht mir um die Tätereingrenzung ... mich stört diese Gleichsetzung von Pädophilen und Leuten, die Kinder missbrauchen. Ich glaube, daß nicht jeder, der Kinder missbraucht eben automatisch pädophil ist. Ich denke, daß da oft eben andere Mechanismen greifen, die dann zu der Tat des Missbrauchs führen als an erster Stelle Pädophilie. Dies ist mein Eindruck (!, keine belegte Studie, vollkommene Übersicht oder was auch immer), einmal aus meiner eigenen Erfahrung, aber auch dem, was ich eben von anderen gehört habe, was sie berichten. Wenn ich lese, daß es z.B. das Ziel eines Pädophilen eigentlich ist, daß es sozusagen einvernehmlichen Sex mit dem entsprechenden Kind gibt, so kann ich dies aus den doch mittlerweile vielen Geschichten bei den wenigstens sehen. da geht es eben eher um eine Form von gelebter Gewalt (eben sexualisierter Gewalt, wo sexualität als Gewaltmittel "gewählt" wird), um Machtdemonstration, Unterdrückung etc. ... es ist in meinen Augen eine zu einfache Gleichung Täter = pädophil, pädophil = (potentieller) Täter ...
Falscher Dampfer?

Ansonsten kann ich für meinen Teil durchaus akzeptieren, wenn jemand sich für Todesstrafe ausspricht, auch wenn ich da vielleicht nen anderen Standpunkt habe , ich kann nur eben diesen Gewaltfantasien, wo man andere dann quält eben überhaupt nichts abgewinnen ...

Das mußte ich nun schreiben, weil ich sonst die Nacht hätte nicht schlafen können, weil es mir durch den Kopf spukt


ich auch nicht. Aber das eine schließt das andere ja nicht aus. Man muss sich nicht auf dieselbe Stufe des Täters stellen und ihn quälen ( auch wenn ich diese Emotionen bei betroffenen Müttern nachvollziehen kann, einfach auf Grund der laschen gesetzeslage), aber ich wäre zum Beispiel für die Todesstrafe, auf humane Art und Weise per Spritze etc., wenn absolut klar nachgewiesen ist, dass der Täter wirklich der Täter ist. Wenn der Täter ein Kinderleben genommen hat, oder auch das eines Erwachsenen, dann hat er in meinen Augen kein Recht mehr auf sein eigenes Leben. Noch dazu in einer Sicherheitsverwahranstalt, wo er, bis auf seine Freiheit, ja im Grunde alles hat, was er so braucht. Warum? Das tote Kind hat keine Chance mehr auf eine Therapie, darauf vll. iwann ein lebenswertes Leben zu leben, denn der Täter hat es genommen....

Bei dem anderen muss ich dir Recht geben, man muss auch sicher nochmal unterscheiden, zwischen dem "harmlosen" Pädophilen, der sich seiner Neigung absolut bewußt ist und sich auch dessen bewußt ist, dass es absolut falsch ist und nicht aus seiner Haut kann und sich ggf. Hilfe sucht... einem solchem Menschen würde ich jede nur erdenkliche Therapie zusichern, die er benötigt, um sich im Griff zu haben und eben NICHT übergriffig zu werden... dann denen, die übergriffig werden, aber dabei auf Gewalt mehr oder weniger verzichten ( damit meine ich, dass sie eben nicht quälen, nicht töten etc..), diese menschen sollen in Sicherheitsverwahrung bleiben, ein leben lang und eben den letzten... die, die übergriffig werden, die Gewalt anwenden, die Gewaltphantasien mit ausleben und vll. gar nicht pädophil sind... und diese haben, m.M. nach, kein Recht mehr auf ein leben... selbst nicht im eingesperrten Zustand. Eine Spritze und sie schlafen ein und können aber niemals wieder den Schritt machen und ein weiteres Leben zerstören. Immer vorausgesetzt, die Schuld ist absolut klar nachgewiesen.

LG Zaubi

Und genau da sehe ich immer wieder den Ansatzpunkt ... Da müßte man anfangen anzusetzen ... Dieses ganze Beweisführungsding, Glaubwürdigkeit etc .... das ist nämlich sehr oft gar nicht so einfach, wie man sich das oft so vorstellt. Und mal so rein aus neutraler Sicht kann ich das teilweise sogar nachvollziehen. Reden wir mal nicht von den extremen Fällen, wo Kind ermordet dann noch wird, sondern von dem "alltäglichen", wo vielleicht Vater/Großvater/Onkel/Freund der Familie sich über Jahre an den Kindern vergreifen, wo es keine großen nach außen sichtbaren Verletzungen gibt. Wo die Kinder jahrelang still leiden, weil die Täter ihnen das entsprechend einimpfen ... Irgendwann vielleicht als junger oder auch erst älterer Erwachsener bricht diese Person das Schweigen und dann geht es ... Ja ... gibt es Zeugen ? Haha ... damit Aussage gegem Aussage und schon ist man in einem Riesendilemma ... Die mutmaßliche Betroffene hat große Erinnerungslücken, sie kann keine klare Wiedergabe der Erlebnisse machen, irgendwo fehlen immer INformationen ... und somit wirken manche Dinge auch zusammenhangslos bei ihrer Erzählung und sind zeitlich nicht vollständig einordenbar. All dies sind bekannte Symptome bei einer schweren Traumatisierung. Ja, aber was macht man damit ... Sagt sie die Wahrheit? Lügt sie? Wer entscheidet das? WEr kann das sicherstellen? Es gibt so etwas, wo man auch Menschen so was so lange sozusagen unter die Nase gerieben hat bis sie wirklich glaubten, daß es passiert ist und eine entsprechende Symptomatik auch entwickelt wurde (False Memory) ... daraufhin jemanden zum einen verurteilen und dann vielleicht noch hinrichten? Ich finde das aus objektiver Sicht mehr als schwierig, auch wenn mein Herz manchmal doch sagt "komm, egal ... lieber einen mehr erwischt als einen weniger" ...
Für mich ist die Frage, wie man Betroffene schoner befragt, schonend ihre Glaubwürdigkeit prüfen und belegen kann der erste Schritt, um da weiterzukommen. Es muß sicher gestellt werden, daß Betroffene durch diesen Prozeß nicht retraumatisiert werden, sie gehalten werden, mit Menschen in jeglicher Position zu tun haben, die verstehen, was das bedeutet. ja ...
Was ich bei anderen mitbekommen habe in der beziehung ist einfach grausam. Eine Freundin von mir z.B. ist den Prozeßweg gegangen. ich frage mich wirklich, wie sie das durchstehen konnte. Es war einfach nur ganz furchtbar. Und dann hat sie tatsächlich eine Verurteilung erreicht und kämpft nun trotz eines Urteils um eine Anerkennung durch das Opferentschädigungsgesetz ... und das seit fast fünf Jahren ... Aber genau dadurch würde sie eben Unterstützung in finanzieller Form bekommen, die sie bräuchte, um die Therapiekosten zu zahlen, da ja die Kassenregelungen so Käse sind ... Bei der Diskussion um die Bestrafung der Täter vergißt man wieder so schnell die Betroffenen und was sie eben auch bräuchten.


Ja sicher... aber hast du Recht und diesen Prozess, den du beschreibst, den schweren Kampf, den das Opfer führen muss... da liegt der Hund einfach begraben. Warum? Warum muss das Opfer so derart kämpfen, aber der Täter wird verhätschelt. Kommt entweder, brav abgeschirmt von anderen Gefangenen in den Knast oder, noch besser, eben in eine entsprechende psychiatrische Eiinrichtung. Darf dort essen, schlafen, trinken, fern sehen etc... führt ein wohlbehütetes Leben und muss sich um nichts kümmern... und da komme ich dann eben an den Punkt, wo ich Selbstjustiz durchaus nachvollziehen kann. ich kann nciht sagen, wie ich reagieren würde, würde jemand meinem Kind etwas derartiges Schlimmes antun. Sicher bin ich, dass ich, wäre mein Kind noch am Leben, ich sicher trotz aller Emotionen von Selbstjustiz absehen würde, einfach meinem Kind zuliebe, weil es Mama dann ganz dringend braucht, aber wäre mein einziges Kind dabei ums Leben gekommen und ich bin mir der laschen Gesetzeslage ja durchaus bewußt... ich denke ( und das ist nur theoretisch, weil ich zum Glück nicht in der Situation bin, aber allein mal von der Vorstellung ausgehend), dass ich mir einen Weg suchen würde, um das Leben diesen Menschen dann auch zu beenden. Mein eigenes Leben und die Konsequenz, die mich dann erwartet, wäre mir relativ egal, denn wenn mir mein einziges Kind genommen wird, hätte ich jeden Lebensinhalt verloren..es wäre mir egal, was geschehen würde. geh ich eben in den Knast? Na und? Kann ich lesen und schreiben und würde vor mich dahin vegetieren.. da bin ich sicher. Und eventuell aufkommende Schuldgefühle wegen meiner Tat... naja, die würden im Schmerz um den Verlust meines Kindes eh untergehen... Ich habe wirklich einen großen respekt vor der Frau Bachmeyer und ich kann ihre Tat absolut nachvollziehen, verurteile sie deswegen nicht und würde immer hinter ihr stehen, weil es absolut nachvollziehen kann und sie einfach zu 100% verstehe.

LG Zaubi
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