Attachment Parenting
06.01.2019 21:41
Zitat von KRÄTZÄ:
Witzig. Wenige Tage les ich wieder hier mit und schon fällt im AP-Thread wieder „Wortklauberei“.
Es wäre begrüßenswert das einfach mal zu lassen. Jeder teilt hier seine Auffassung und Meinung zu Themen, die ihn mehr oder weniger bewegen. Da wäre GRADE hier etwas weniger Bewertung dessen, was andere teilen, angebracht.
Sollten das andere nicht so sehen, würde ich mich wieder zurückziehen. Diese Anschuldigungen Wortklauberei zu betreiben -insbesondere hier, wo das durchaus wichtig ist -gehen mir nämlich sehr gegen den Strich.
Ich wollte damit nur sagen, dass manche Leute vielleicht einfach nur auf ihre eigene Art und Weise Danke sagen, ohne einen Hintergedanken ( jetzt in Bezug auf die autofahrt), einfach nur höflich, freundlich sein wollen.
Und es dann auch überhaupt nicht verstehen, wenn sie darauf dann eine komische Reaktion bekommen, der andere evtl. sogar beleidigt ist.
07.01.2019 05:52
Zitat von Schaf:
Zum Thema Lob fällt mir immer wieder mein Kollege ein. Wir sind gemeinsam zum Kunden gefahren. Er musste was vorbereiten also bin ich die 400km durchgefahren.
"Danke fürs Fahren" hätte mich gefreut.
Aber er hat gesagt "Guad bist g'fahrn". Und da habe ich mich einfach nur verarscht gefühlt..... Hatte er was anderes erwartet? Fahre ich sonst nicht gut?
Aber grad "Guad bist g'fahrn" ist für mich ein astreines bayerisches "Danke".
07.01.2019 07:35
Mein Kollege und ich kamen sehr gut miteinander klar. Er ist Ur-Bayer. Ich nicht. Also eigentlich schon. Aber nicht sprachlich.
Ich weiß dass er es nett gemeint hat. Aber für etwas selbstverständliches gelobt zu werden hat sich für mich doof angefühlt.
Eine Mutter die ihrem 5-jährigen Kind sagt wie „gut es jetzt die Babyrutsche hochgeklettert“ ist macht es ja auch nicht um die intrinsische Motivation des Kindes zu zerstören und es auf ein Lobsystem zu konditionierten sondern weil es für die das Synonym für „Cool!“ oder auch einfach nur „Aha“ ist. Sie macht es ohne darüber nachzudenken was bei dem Kind ankommt.
Und genau das hat mein kollege auch gemacht.
Und weil ich mich an dieses blöde Gefühl erinnere für etwas gelobt zu werden was total Pillepalle war (400km am Stück war für mich Alltag) und vor allem auch so lapidar mache ich das heute nicht bei meinen Kindern. Ich lobe sie - Ja. Aber eben nicht so nebenbei.
Mit meiner Mama bin ich mal nach Düsseldorf geflogen und dann mit dem Zug nach Bochum, dort ins Hotel. Als wir da waren hat meine Mama gesagt „Boah ich bewundere Dich wie Du das gerade gemacht hast! Mit einer Welbstverständlichkeit Zack Zack findest du den Zug und navigierst uns durch die fremde Stadt! Ich könnte das nicht!“
Das fühlt sich ganz anders an. Es war zwar auch pillepalle für mich, aber ich habe die wahre Anerkennung meiner Mama gespürt und war stolz darauf wie sicher ich mich in fremden Städten zurecht finden kann.
Ich weiß dass er es nett gemeint hat. Aber für etwas selbstverständliches gelobt zu werden hat sich für mich doof angefühlt.
Eine Mutter die ihrem 5-jährigen Kind sagt wie „gut es jetzt die Babyrutsche hochgeklettert“ ist macht es ja auch nicht um die intrinsische Motivation des Kindes zu zerstören und es auf ein Lobsystem zu konditionierten sondern weil es für die das Synonym für „Cool!“ oder auch einfach nur „Aha“ ist. Sie macht es ohne darüber nachzudenken was bei dem Kind ankommt.
Und genau das hat mein kollege auch gemacht.
Und weil ich mich an dieses blöde Gefühl erinnere für etwas gelobt zu werden was total Pillepalle war (400km am Stück war für mich Alltag) und vor allem auch so lapidar mache ich das heute nicht bei meinen Kindern. Ich lobe sie - Ja. Aber eben nicht so nebenbei.
Mit meiner Mama bin ich mal nach Düsseldorf geflogen und dann mit dem Zug nach Bochum, dort ins Hotel. Als wir da waren hat meine Mama gesagt „Boah ich bewundere Dich wie Du das gerade gemacht hast! Mit einer Welbstverständlichkeit Zack Zack findest du den Zug und navigierst uns durch die fremde Stadt! Ich könnte das nicht!“
Das fühlt sich ganz anders an. Es war zwar auch pillepalle für mich, aber ich habe die wahre Anerkennung meiner Mama gespürt und war stolz darauf wie sicher ich mich in fremden Städten zurecht finden kann.
07.01.2019 09:42
Zitat von Schaf:
Mein Kollege und ich kamen sehr gut miteinander klar. Er ist Ur-Bayer. Ich nicht. Also eigentlich schon. Aber nicht sprachlich.
Ich weiß dass er es nett gemeint hat. Aber für etwas selbstverständliches gelobt zu werden hat sich für mich doof angefühlt.
Eine Mutter die ihrem 5-jährigen Kind sagt wie „gut es jetzt die Babyrutsche hochgeklettert“ ist macht es ja auch nicht um die intrinsische Motivation des Kindes zu zerstören und es auf ein Lobsystem zu konditionierten sondern weil es für die das Synonym für „Cool!“ oder auch einfach nur „Aha“ ist. Sie macht es ohne darüber nachzudenken was bei dem Kind ankommt.
Und genau das hat mein kollege auch gemacht.
Und weil ich mich an dieses blöde Gefühl erinnere für etwas gelobt zu werden was total Pillepalle war (400km am Stück war für mich Alltag) und vor allem auch so lapidar mache ich das heute nicht bei meinen Kindern. Ich lobe sie - Ja. Aber eben nicht so nebenbei.
Mit meiner Mama bin ich mal nach Düsseldorf geflogen und dann mit dem Zug nach Bochum, dort ins Hotel. Als wir da waren hat meine Mama gesagt „Boah ich bewundere Dich wie Du das gerade gemacht hast! Mit einer Welbstverständlichkeit Zack Zack findest du den Zug und navigierst uns durch die fremde Stadt! Ich könnte das nicht!“
Das fühlt sich ganz anders an. Es war zwar auch pillepalle für mich, aber ich habe die wahre Anerkennung meiner Mama gespürt und war stolz darauf wie sicher ich mich in fremden Städten zurecht finden kann.
Ok, wenn das 400 km fahren für dich nichts besonderes ist, kann ich verstehen, dass du das Lob deines Kollegen als nicht ernst gemeint empfunden hast.
Für mich persönlich ist Langstrecke fahren höchststrafe, da bin ich schon zwei tage vorher nervös. Von daher wäre das lob für mich purer balsam gewesen. Vor allem, weil ich es auch nicht als selbsrverständlich ansehe, immer heil ans Ziel zu kommen.
Also ich stelle gerade ehrlich fest, dass loben/danken wohl sehr subjektiv u d unterschiedlich ankommen kann. Muss ich mal mehr darauf achten bzw. Sollte man vielleicht generell mehr miteinander über seine Wahrnehmungen kommunizieren.
Liebe Grüße
07.01.2019 13:29
Zitat von mia85:
Zitat von Schaf:
Mein Kollege und ich kamen sehr gut miteinander klar. Er ist Ur-Bayer. Ich nicht. Also eigentlich schon. Aber nicht sprachlich.
Ich weiß dass er es nett gemeint hat. Aber für etwas selbstverständliches gelobt zu werden hat sich für mich doof angefühlt.
Eine Mutter die ihrem 5-jährigen Kind sagt wie „gut es jetzt die Babyrutsche hochgeklettert“ ist macht es ja auch nicht um die intrinsische Motivation des Kindes zu zerstören und es auf ein Lobsystem zu konditionierten sondern weil es für die das Synonym für „Cool!“ oder auch einfach nur „Aha“ ist. Sie macht es ohne darüber nachzudenken was bei dem Kind ankommt.
Und genau das hat mein kollege auch gemacht.
Und weil ich mich an dieses blöde Gefühl erinnere für etwas gelobt zu werden was total Pillepalle war (400km am Stück war für mich Alltag) und vor allem auch so lapidar mache ich das heute nicht bei meinen Kindern. Ich lobe sie - Ja. Aber eben nicht so nebenbei.
Mit meiner Mama bin ich mal nach Düsseldorf geflogen und dann mit dem Zug nach Bochum, dort ins Hotel. Als wir da waren hat meine Mama gesagt „Boah ich bewundere Dich wie Du das gerade gemacht hast! Mit einer Welbstverständlichkeit Zack Zack findest du den Zug und navigierst uns durch die fremde Stadt! Ich könnte das nicht!“
Das fühlt sich ganz anders an. Es war zwar auch pillepalle für mich, aber ich habe die wahre Anerkennung meiner Mama gespürt und war stolz darauf wie sicher ich mich in fremden Städten zurecht finden kann.
Ok, wenn das 400 km fahren für dich nichts besonderes ist, kann ich verstehen, dass du das Lob deines Kollegen als nicht ernst gemeint empfunden hast.
Für mich persönlich ist Langstrecke fahren höchststrafe, da bin ich schon zwei tage vorher nervös. Von daher wäre das lob für mich purer balsam gewesen. Vor allem, weil ich es auch nicht als selbsrverständlich ansehe, immer heil ans Ziel zu kommen.
Also ich stelle gerade ehrlich fest, dass loben/danken wohl sehr subjektiv u d unterschiedlich ankommen kann. Muss ich mal mehr darauf achten bzw. Sollte man vielleicht generell mehr miteinander über seine Wahrnehmungen kommunizieren.
Liebe Grüße
Dazu habe ich mal eine Frage. Wenn ich etwas haben möchte, sage ich häufig etwas wie: ,,Könntest du mir die Butter reichen?". Eine Freundin von mir sagte mir mal, sie fände mich unhöflich, weil ich nicht ,,Bitte" sage. Aber ich empfinde die Formulierung schon als höflich und störe mich auch nicht daran, wenn das jemand so zu mir sagt. Es ist ja eine freundliche Anfrage, derjenige kann ja auch ,,Nee, hol sie dir selbst" sagen...
Mache mir Gedanken, weil man seinen Kindern sowas ja vorlebt und ich meinen das Bitte-sagen so halt je nachdem nicht vormache.

Ist aber natürlich auch nicht so, als würde ich nie Bitte sagen, kommt immer auf die Situation an...
07.01.2019 13:36
Zitat von Polly46:
Zitat von mia85:
Zitat von Schaf:
Mein Kollege und ich kamen sehr gut miteinander klar. Er ist Ur-Bayer. Ich nicht. Also eigentlich schon. Aber nicht sprachlich.
Ich weiß dass er es nett gemeint hat. Aber für etwas selbstverständliches gelobt zu werden hat sich für mich doof angefühlt.
Eine Mutter die ihrem 5-jährigen Kind sagt wie „gut es jetzt die Babyrutsche hochgeklettert“ ist macht es ja auch nicht um die intrinsische Motivation des Kindes zu zerstören und es auf ein Lobsystem zu konditionierten sondern weil es für die das Synonym für „Cool!“ oder auch einfach nur „Aha“ ist. Sie macht es ohne darüber nachzudenken was bei dem Kind ankommt.
Und genau das hat mein kollege auch gemacht.
Und weil ich mich an dieses blöde Gefühl erinnere für etwas gelobt zu werden was total Pillepalle war (400km am Stück war für mich Alltag) und vor allem auch so lapidar mache ich das heute nicht bei meinen Kindern. Ich lobe sie - Ja. Aber eben nicht so nebenbei.
Mit meiner Mama bin ich mal nach Düsseldorf geflogen und dann mit dem Zug nach Bochum, dort ins Hotel. Als wir da waren hat meine Mama gesagt „Boah ich bewundere Dich wie Du das gerade gemacht hast! Mit einer Welbstverständlichkeit Zack Zack findest du den Zug und navigierst uns durch die fremde Stadt! Ich könnte das nicht!“
Das fühlt sich ganz anders an. Es war zwar auch pillepalle für mich, aber ich habe die wahre Anerkennung meiner Mama gespürt und war stolz darauf wie sicher ich mich in fremden Städten zurecht finden kann.
Ok, wenn das 400 km fahren für dich nichts besonderes ist, kann ich verstehen, dass du das Lob deines Kollegen als nicht ernst gemeint empfunden hast.
Für mich persönlich ist Langstrecke fahren höchststrafe, da bin ich schon zwei tage vorher nervös. Von daher wäre das lob für mich purer balsam gewesen. Vor allem, weil ich es auch nicht als selbsrverständlich ansehe, immer heil ans Ziel zu kommen.
Also ich stelle gerade ehrlich fest, dass loben/danken wohl sehr subjektiv u d unterschiedlich ankommen kann. Muss ich mal mehr darauf achten bzw. Sollte man vielleicht generell mehr miteinander über seine Wahrnehmungen kommunizieren.
Liebe Grüße
Dazu habe ich mal eine Frage. Wenn ich etwas haben möchte, sage ich häufig etwas wie: ,,Könntest du mir die Butter reichen?". Eine Freundin von mir sagte mir mal, sie fände mich unhöflich, weil ich nicht ,,Bitte" sage. Aber ich empfinde die Formulierung schon als höflich und störe mich auch nicht daran, wenn das jemand so zu mir sagt. Es ist ja eine freundliche Anfrage, derjenige kann ja auch ,,Nee, hol sie dir selbst" sagen...
Mache mir Gedanken, weil man seinen Kindern sowas ja vorlebt und ich meinen das Bitte-sagen so halt je nachdem nicht vormache.![]()
Ist aber natürlich auch nicht so, als würde ich nie Bitte sagen, kommt immer auf die Situation an...
Ich sage bei sowas auch oft nicht bitte und außer meinen Kindern

07.01.2019 13:38
Zitat von Metalgoth:
Zitat von Polly46:
Zitat von mia85:
Zitat von Schaf:
Mein Kollege und ich kamen sehr gut miteinander klar. Er ist Ur-Bayer. Ich nicht. Also eigentlich schon. Aber nicht sprachlich.
Ich weiß dass er es nett gemeint hat. Aber für etwas selbstverständliches gelobt zu werden hat sich für mich doof angefühlt.
Eine Mutter die ihrem 5-jährigen Kind sagt wie „gut es jetzt die Babyrutsche hochgeklettert“ ist macht es ja auch nicht um die intrinsische Motivation des Kindes zu zerstören und es auf ein Lobsystem zu konditionierten sondern weil es für die das Synonym für „Cool!“ oder auch einfach nur „Aha“ ist. Sie macht es ohne darüber nachzudenken was bei dem Kind ankommt.
Und genau das hat mein kollege auch gemacht.
Und weil ich mich an dieses blöde Gefühl erinnere für etwas gelobt zu werden was total Pillepalle war (400km am Stück war für mich Alltag) und vor allem auch so lapidar mache ich das heute nicht bei meinen Kindern. Ich lobe sie - Ja. Aber eben nicht so nebenbei.
Mit meiner Mama bin ich mal nach Düsseldorf geflogen und dann mit dem Zug nach Bochum, dort ins Hotel. Als wir da waren hat meine Mama gesagt „Boah ich bewundere Dich wie Du das gerade gemacht hast! Mit einer Welbstverständlichkeit Zack Zack findest du den Zug und navigierst uns durch die fremde Stadt! Ich könnte das nicht!“
Das fühlt sich ganz anders an. Es war zwar auch pillepalle für mich, aber ich habe die wahre Anerkennung meiner Mama gespürt und war stolz darauf wie sicher ich mich in fremden Städten zurecht finden kann.
Ok, wenn das 400 km fahren für dich nichts besonderes ist, kann ich verstehen, dass du das Lob deines Kollegen als nicht ernst gemeint empfunden hast.
Für mich persönlich ist Langstrecke fahren höchststrafe, da bin ich schon zwei tage vorher nervös. Von daher wäre das lob für mich purer balsam gewesen. Vor allem, weil ich es auch nicht als selbsrverständlich ansehe, immer heil ans Ziel zu kommen.
Also ich stelle gerade ehrlich fest, dass loben/danken wohl sehr subjektiv u d unterschiedlich ankommen kann. Muss ich mal mehr darauf achten bzw. Sollte man vielleicht generell mehr miteinander über seine Wahrnehmungen kommunizieren.
Liebe Grüße
Dazu habe ich mal eine Frage. Wenn ich etwas haben möchte, sage ich häufig etwas wie: ,,Könntest du mir die Butter reichen?". Eine Freundin von mir sagte mir mal, sie fände mich unhöflich, weil ich nicht ,,Bitte" sage. Aber ich empfinde die Formulierung schon als höflich und störe mich auch nicht daran, wenn das jemand so zu mir sagt. Es ist ja eine freundliche Anfrage, derjenige kann ja auch ,,Nee, hol sie dir selbst" sagen...
Mache mir Gedanken, weil man seinen Kindern sowas ja vorlebt und ich meinen das Bitte-sagen so halt je nachdem nicht vormache.![]()
Ist aber natürlich auch nicht so, als würde ich nie Bitte sagen, kommt immer auf die Situation an...
Ich sage bei sowas auch oft nicht bitte und außer meinen Kindernhat sich noch niemand beschwert
Das beruhigt mich jetzt.

07.01.2019 14:08
Hätte er gesagt „Guad bist gfahrn! Bei dem Sauwetter bin ich echt froh dass wir heim angekommen sind!“ ist es auch wieder was anderes.
Ich mag diesen Hype um „Bitte“ auch nicht. Ich kann mit „bitten sehr unfreundlich sein und ohne „bitte“ sehr freundlich. „Könntest du mir die Butter geben?“ ist genauso wie „Kann ich bitte die Butter haben“ oder bspw „bist du bitte so gut und gibst mir die Butter?“. Es kommt auf die Melodie an. Nicht auf das Wort. Ich lebe meinem Kind einen freundlichen Umgangston vor. Nicht das konditionierte „Bitte“ und „Entschuldigung“.
Ich mag diesen Hype um „Bitte“ auch nicht. Ich kann mit „bitten sehr unfreundlich sein und ohne „bitte“ sehr freundlich. „Könntest du mir die Butter geben?“ ist genauso wie „Kann ich bitte die Butter haben“ oder bspw „bist du bitte so gut und gibst mir die Butter?“. Es kommt auf die Melodie an. Nicht auf das Wort. Ich lebe meinem Kind einen freundlichen Umgangston vor. Nicht das konditionierte „Bitte“ und „Entschuldigung“.
07.01.2019 14:13
Zitat von Schaf:
Hätte er gesagt „Guad bist gfahrn! Bei dem Sauwetter bin ich echt froh dass wir heim angekommen sind!“ ist es auch wieder was anderes.
Ich mag diesen Hype um „Bitte“ auch nicht. Ich kann mit „bitten sehr unfreundlich sein und ohne „bitte“ sehr freundlich. „Könntest du mir die Butter geben?“ ist genauso wie „Kann ich bitte die Butter haben“ oder bspw „bist du bitte so gut und gibst mir die Butter?“. Es kommt auf die Melodie an. Nicht auf das Wort. Ich lebe meinem Kind einen freundlichen Umgangston vor. Nicht das konditionierte „Bitte“ und „Entschuldigung“.
Bei dem Kollegen interpretierst du wirklich zu viel rein. Die Formulierung ist eine unbeholfene, typisch bayrische Art sich zu bedanken, vorallem bei Männern. Das hatte nichts mit deinem Fahrkönnen zu tun.
Ansonsten ist mir Bitte oder kein Bitte auch egal, hauptsache freundlich.
07.01.2019 14:18
Ja natürlich! Ich WEISs wie er es gemeint hat. Es war eine Floskel die er gesagt hat ohne darüber nachzudenken. Bei mir hatte sie aber einen blöden beigeschmack so dass ich meine Kinder nur „ernsthaft“ lobe.
Ich habe mal in einem fotografie-Forum einen Artikel gelesen zum Thema „Wie kritisiere ich ein Bild wenn ich 1 Minute, 10 Minuten, 60 Minuten“ habe.
Mir hat folgendes gut gefallen:
Wenn auf eine Minute Zeit hast und du schreiben will „Mir gefällt das Foto gut!“ dann schreibe dazu warum. „mir gefällt das Foto gut weil das Mädchen so lacht. „sie gefällt das Foto so gut weil du die Tiefenschärfe gut hinbekommen hast“ „Mir gefällt das Foto gut weil das Licht gut fällt“ kostet nicht viel mehr Zeit, bringt dem fotografen aber unendlich viel mehr.
Ich habe mal in einem fotografie-Forum einen Artikel gelesen zum Thema „Wie kritisiere ich ein Bild wenn ich 1 Minute, 10 Minuten, 60 Minuten“ habe.
Mir hat folgendes gut gefallen:
Wenn auf eine Minute Zeit hast und du schreiben will „Mir gefällt das Foto gut!“ dann schreibe dazu warum. „mir gefällt das Foto gut weil das Mädchen so lacht. „sie gefällt das Foto so gut weil du die Tiefenschärfe gut hinbekommen hast“ „Mir gefällt das Foto gut weil das Licht gut fällt“ kostet nicht viel mehr Zeit, bringt dem fotografen aber unendlich viel mehr.
07.01.2019 14:18
Zitat von Zwerginator:
Zitat von Schaf:
Hätte er gesagt „Guad bist gfahrn! Bei dem Sauwetter bin ich echt froh dass wir heim angekommen sind!“ ist es auch wieder was anderes.
Ich mag diesen Hype um „Bitte“ auch nicht. Ich kann mit „bitten sehr unfreundlich sein und ohne „bitte“ sehr freundlich. „Könntest du mir die Butter geben?“ ist genauso wie „Kann ich bitte die Butter haben“ oder bspw „bist du bitte so gut und gibst mir die Butter?“. Es kommt auf die Melodie an. Nicht auf das Wort. Ich lebe meinem Kind einen freundlichen Umgangston vor. Nicht das konditionierte „Bitte“ und „Entschuldigung“.
Bei dem Kollegen interpretierst du wirklich zu viel rein. Die Formulierung ist eine unbeholfene, typisch bayrische Art sich zu bedanken, vorallem bei Männern. Das hatte nichts mit deinem Fahrkönnen zu tun.
Ansonsten ist mir Bitte oder kein Bitte auch egal, hauptsache freundlich.

07.01.2019 14:23
Nur weil es die „typisch bayrische Männerart“ ist, darf man trotzdem davon angepiekst sein und das auch äußern. Sonst nimmt man der Gesellschaft die Möglichkeit sich mal weiter zu entwickeln. Denn ganz ehrlich: ein Mann würde doch eher selten zu einem anderen sagen, dass er gut gefahren sei. Und selbst wenn doch, ist es nur ein Beleg dafür, wie unsere Bewertungskultur unsere Gehirne vergiftet hat
Ich finde das eher nicht erstrebenswert und daher absolut notwendig Menschen darauf hinzuweisen. Man darf nicht vergessen: Worte schaffen Realität.

Ich finde das eher nicht erstrebenswert und daher absolut notwendig Menschen darauf hinzuweisen. Man darf nicht vergessen: Worte schaffen Realität.
07.01.2019 14:30
Mit diesem Lob-Verbot hatte ich schon immer ein Problem, weil es so extrem gekünstelt auf mch wirkt. Gerade: Du hast dich angestrengt, wirkt für mich abwertend: Du hast dich angestrengt und trotzdem nichts tolles hinbekommen...
Ich finde die Logik auch irgendwie seltsam. Bei allem anderen finden wir, dass das Kind ein freier Erwachsener wird, wenn es in der Kindheit kein Mangel hat. Also: Nähe kann nicht genug sein. Liebe kann nicht genug sein, Zuhören kann nicht genug sein... Da würde ja auch niemand auf die Idee kommen (zumindest nach aktuellem Stand), dass Liebe/Nähe/Zuhören die Kinder nur abhängig macht und sie immer mehr davon wollen. Das Gegenteil ist aber der Fall. Wenn Kinder geliebt werden, sind sie eben weniger Abhängig von anderen. Warum sollte das bei Lob anders sein? Die Geschichten von Erwachsenen, die sich kaputt machen, damit sie endlich mal ein Lob bekommen sind meiner Erfahrung nach die, die in ihrer Kindheit vergeblich auf ein Lob gewartet haben.
Klar sehe ich, das es das Extrem gibt, aber ich sehe auch die Gefahr, dass viele Eltern diesem Credo folgen und ihre Kinder nur noch sehr selten, sehr verkrampft loben und damit Schaden anrichten. Ich denke, solange ein Lob von Herzen kommt, ist es richtig und da möchte ich mich auch nicht bei der Wortwahl einschränken. Wenn ich das Bild schön finde, dann sage ich das. Und wenn mein Kind sich lange nicht getraut hat und sich dann traut, lobe ich es selbstverständlich auch.
Ich finde die Logik auch irgendwie seltsam. Bei allem anderen finden wir, dass das Kind ein freier Erwachsener wird, wenn es in der Kindheit kein Mangel hat. Also: Nähe kann nicht genug sein. Liebe kann nicht genug sein, Zuhören kann nicht genug sein... Da würde ja auch niemand auf die Idee kommen (zumindest nach aktuellem Stand), dass Liebe/Nähe/Zuhören die Kinder nur abhängig macht und sie immer mehr davon wollen. Das Gegenteil ist aber der Fall. Wenn Kinder geliebt werden, sind sie eben weniger Abhängig von anderen. Warum sollte das bei Lob anders sein? Die Geschichten von Erwachsenen, die sich kaputt machen, damit sie endlich mal ein Lob bekommen sind meiner Erfahrung nach die, die in ihrer Kindheit vergeblich auf ein Lob gewartet haben.
Klar sehe ich, das es das Extrem gibt, aber ich sehe auch die Gefahr, dass viele Eltern diesem Credo folgen und ihre Kinder nur noch sehr selten, sehr verkrampft loben und damit Schaden anrichten. Ich denke, solange ein Lob von Herzen kommt, ist es richtig und da möchte ich mich auch nicht bei der Wortwahl einschränken. Wenn ich das Bild schön finde, dann sage ich das. Und wenn mein Kind sich lange nicht getraut hat und sich dann traut, lobe ich es selbstverständlich auch.
07.01.2019 14:33
Nochmal: „Das Bild ist schön!“ ist etwas anderes als „Das hast du toll gemalt!“
Das eine bewertet die persönlichen Fähigkeiten des Kindes. Das andere sagt nur, dass Dir etwas gefällt. Eklatanter Unterschied.
Das eine bewertet die persönlichen Fähigkeiten des Kindes. Das andere sagt nur, dass Dir etwas gefällt. Eklatanter Unterschied.
07.01.2019 14:36
Zitat von Jaspina1:
Mit diesem Lob-Verbot hatte ich schon immer ein Problem, weil es so extrem gekünstelt auf mch wirkt. Gerade: Du hast dich angestrengt, wirkt für mich abwertend: Du hast dich angestrengt und trotzdem nichts tolles hinbekommen...
Ich finde die Logik auch irgendwie seltsam. Bei allem anderen finden wir, dass das Kind ein freier Erwachsener wird, wenn es in der Kindheit kein Mangel hat. Also: Nähe kann nicht genug sein. Liebe kann nicht genug sein, Zuhören kann nicht genug sein... Da würde ja auch niemand auf die Idee kommen (zumindest nach aktuellem Stand), dass Liebe/Nähe/Zuhören die Kinder nur abhängig macht und sie immer mehr davon wollen. Das Gegenteil ist aber der Fall. Wenn Kinder geliebt werden, sind sie eben weniger Abhängig von anderen. Warum sollte das bei Lob anders sein? Die Geschichten von Erwachsenen, die sich kaputt machen, damit sie endlich mal ein Lob bekommen sind meiner Erfahrung nach die, die in ihrer Kindheit vergeblich auf ein Lob gewartet haben.
Klar sehe ich, das es das Extrem gibt, aber ich sehe auch die Gefahr, dass viele Eltern diesem Credo folgen und ihre Kinder nur noch sehr selten, sehr verkrampft loben und damit Schaden anrichten. Ich denke, solange ein Lob von Herzen kommt, ist es richtig und da möchte ich mich auch nicht bei der Wortwahl einschränken. Wenn ich das Bild schön finde, dann sage ich das. Und wenn mein Kind sich lange nicht getraut hat und sich dann traut, lobe ich es selbstverständlich auch.
Das kommt eben auf den Menschen an, ich hab das noch nie gemacht und deshalb ist es eben kein bisschen gekünstelt.
Manche machen sich da vielleicht viele Gedanken drüber, aber es geht ja im Endeffekt nicht darum, sich einzuschränken. Es geht doch nur um die Formulierung, das ist reine Gewohnheit.
Hast du dir mal was dazu durchgelesen?
Du kannst Loben doch nicht mit Liebe und Zuhören vergleichen

Anerkennung kann nicht genug sein. Lob schon
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